I'm a DEVIL

zu weit gegangen

Ich rannte und rannte.

Meine Beine trugen mich so schnell wie noch nie über die Straße, durch den Park und in ein großes luxuriöses Hotel. Es interessierte mich nicht, dass alle Menschen mich schräg ansahen. Ich rannte einfach weiter und blieb erst vor einer Tür stehen, die mir den weg blockierte.

„Zutritt nur für Mitarbeiter.“ laß ich. „Mitarbeiter ein scheiß.“ ich drückte die Tür auf, rannte in den Raum und öffnete die nächste Tür.

Als ich in ein großes Treppengeländer trat, rannte ich hoch. Die ersten zwei Stockwerke waren noch leicht zu besteigen, doch nach weiteren drei wurde ich etwas langsamer und nach einem weiteren Stockwerken blieb ich stehen und stützte mich an der Wand ab.

Ich öffnete mit zitternden Fingern die Tür und trat in einen Flur. Ich trat auf einen roten Teppich und hinterließ einen dunklen, matschigen Abbruck. Langsam tastet ich mich an der Wand voran und suchte die Zimmernummer 376.

Während meine linke Hand sich an der Wand festhielt, suchte ich mit meiner rechten Hand nach meiner Zimmerkarte.

Mit leicht zitternden Fingern öffnete ich dann meine die Tür und holte tief Luft, bevor ich in den dunklen Raum trat.

Leise klickte das Schloss der Tür hinter mir zu und ließ mich kurz zusammen zucken. Völlig aufgelöst kniete ich mich auf den Boden und legte eine Hand auf mein Herz. Langsam fuhr ich über diese Stelle und übte ab und an etwas Druck auf. Ich wollte mein Herz einfach heraus reißen und zerquetschen, doch es ging nicht. Mein Herz pochte nur weiter laut und schnell vor sich hin, während mein Atem abgehakt war.

„Wie konnte das passieren?" flüsterte ich und versuchte die Tränen zu unterdrücken. „Wieso schon wieder ich?" ich ballte meine Hände zu Fäusten und schlug auf den Boden ein. „Wieso gerate immer ich in so eine Situation? Wieso ich?" schluchzend stand ich auf und lief schwankend auf das große Fenster vor mir zu.

Ich legte meine blutige Hand auf das kalte Material und sah auf die Stadt hinunter.

„Das wirst du mir büßen. Du bist dieses mal zu weit gegangen!" wütend biss ich meine Zähne aufeinander und hielt mich davon ab, auch noch auf das Fenster zu schlagen. „Sobald ich die Gelegenheit habe, werde ich zuschlagen und dich umbringen."

Ich schloss erschöpft und vollkommen am Ende die Augen und musste feststellen das ich diesen Anblick, der vor weniger als einer halben Stunde passiert war, nicht vergessen kann. Zumindest noch nicht jetzt und wahrscheinlich auch in einer Woche nicht.

Ich kann sehen wie sich diese rauen Hände um einen schmalen, ungeschützten Hals schlingen, wie eine Schlange. Ich kann hören wie die Frau nach Luft ringt und versucht sich gegen ihn zu wehren, aber sie ist zu schwach. Ich kann hören wie dieser Mann vor Freude lacht und sehen, dass er noch fester zu drückt. Und dann, war alles still. Sie bewegte sich nicht mehr und er sah sie nur abschätzig an, bevor er sie los ließ und aus der dunklen Gasse verschwand.

Ich konnte mich nicht bewegen. Ich konnte nicht zu der Frau laufen und nachsehen ob sie noch lebt. Ich konnte nur zu sehen wie dieser Mann verschwand und sie tot, und mich völlig verstört zurück ließ.

Ich schlug meine Augen wieder auf und entfernte mich vom Fenster. Ich schüttelte wie verrückt mit den Kopf und eilte ins Bad. Bevor ich mich versah, beugte ich mich über die Kloschüssel und übergab mich.

Ich würgte meinen ganzen Mageninhalt in das Klo und schloss meine Augen, als sie anfingen zu Tränen.

Schluchzend entfernte ich mich von der Kloschüssel und versteckte meinen Kopf, zwischen meinen angewinkelten Beinen.

„Ich will das es aufhört.“ meine Stimme brach mitten im Satz und klang rau, rauer als sonst. „Bitte, bitte, bitte...“ ich schlang meine Arme um meinen Kopf und verdeckte ihn somit. „Bitte.“

Was denkt ihr um wen ging es in diesem Kapitel?

Wer war dieser Mann? Und wer war die tote Frau?

Warum will die Person den Mann umbringen?