I'm a DEVIL

Taubentattoo

Müde trugen mich meine Beine in den 6 Hörsaal. Meine vorletzte Stunde für heute und dann bin ich endlich durch mit dem ganzen scheiß.

„Frau Stark." rief eine junge Mädchen Stimme nach mir.

Ich drehte mich um und sah einer meiner Schülerin. „Lilia du bist schon hier? Solltest du nicht erst mal in der Cafeteria sein und essen?" ich nahm ihr den Zettel ab, den sie mir schon die ganze Zeit entgegen hielt. „Danke sehr."

„Ich wollte ihnen den Zettel erst vorbeibringen bevor ich essen gehe. Meine Freunde haben mir schon einen Platz freigehalten, also brauche ich keine Angst haben keinen mehr zu finden." lachent und nervös faltete sie ihre Hände vor ihrem Körper zusammen und weckte meine ganze Aufmerksamkeit.

Ein Taubentattoo und das auch noch am Ringfinger.

„Oh, du hast ein Tattoo?" fragte ich gespielt überrascht und beiläufig. „Darf ich sehen was es ist?" Sie hielt mir ihre Hand hin und zeigte mir ihr Tattoo. „Eine Taube." murmelte ich leise. „Und was für eine schöne Taube das ist. Du stehst also auf Tattoos? Das ist auch eine einzigartige Art von Kunst."

„Die habe ich mir letztes Jahr machen lassen." erzählte sie mir weiterhin lächelnt. „Eine Friedenstaube." ihr Lächeln wurde wenn nicht noch breiter, während ihre Augen einzigartig funkelten. „Ein paar meiner Freunde haben sie auch. Ist sowas wie ein Gruppen Tattoo? Sie wissen schon, wenn beste Freunde sich das gleiche Tattoo stechen lassen."

„Verstehen." Ich ließ ihre Hand los und lächelte sie ebenfalls an. „So, jetzt solltest du aber mal langsam gehen, sonst verpasst du noch die ganze Mittagspause und vergiss die Hausaufgaben für morgen nicht."

„Okay, dann bis morgen Frau Stark.“ sie winkte mir noch schnell zu und verschwand um die nächste Ecke.

„Höchst merkwürdig.“ murmelte ich und machte mich auf den Weg in meinen Hörsaal. „Gleich zwei Mädchen haben dieses Tattoo und das auch noch am Ringfinger.“ kopfschüttelnd betrat ich den Hörsaal und wurde direkt von meinem Ehemann begrüßt.

„Endlich bist du hier. Was hat verdammt nochmal so lange gedauert?“ beschwerte er sich gleich und stand von meinem Stuhl auf. „Ich muss dir etwas erzählen.“ eindringlich sah er mich an und kam mir mit jedem Schritt den er tat näher. „Ich habe beobachtet wie einige meiner Schüler das selbe Tattoo haben.“

„Ein Taubentattoo.“ sagte ich und ging an ihm vorbei, um meine Tasche auf den Tisch zu stellen.

„Das bedeutet du hast auch solche Schüler in deinem Kursen?“ fragend guckte er mich an, nachdem er die Tür zum Hörsaal schloss.

„Zwei Mädchen.“ sagte ich und setzte mich an den Rand des Tisches. „Eine Schülerin hat mir die Möglichkeit gegeben mir das Tattoo genauer anzuschauen. Sie sagte es sei die Friedenstaube. Einige ihrer Freunde hätten das selbe Tattoo. Es soll ein Gruppen Tattoo sein. Alle haben es an ihrem Ringfinger.“ ernst kniff ich meine Augen zusammen und holte tief Luft. „Das sind bestimmt die Kids von Secret Society von denen unsere Informanten uns erzählt haben.“

„Wir müssen sie eliminieren.“

„Noch nicht.“ Ich schüttelte den Kopf und stand auf. „Wir müssen erst mal sicher gehen, dass sie es wirklich sind.“ Mit langsamen Schritten näherte ich mich Dominos und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. „Ich glaube wir sollten Theresa und Inan von ihnen erzählen und einen Plan schmieden.“

„Können wir sie nicht einfach töten?“

„Nein.“

„Warum nicht?“

„Weil wir noch nicht wissen ob sie es sind.“

„Du bist so langweilig.“

„Ach wirklich? Bin ich das?“ ich legte meine Hände auf seine Brust und schob ihn nach hinten. Als sein Rücken die Wand berührte grinste ich. „Denkst du immer noch das ich langweilig bin?“ ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und küsste seinen Hals.

Seine rechte Hand fuhr in mein Haar und zog meinen Kopf nach hinten. „Du willst unser kleines Spiel jetzt fortführen?“ Er leckte sich über seine Unterlippe und grinste mich spitzbübisch an. „Ich würde dir raten jetzt aufzuhören, denn du wirst eine Niederlage nicht ertragen.“ sein Kopf senkte sich und kahm meinem immer näher. „Der Gewinner dieses Spieles werde ich sein.“ als seine Lippen meine streiften, spannte ich mich an. Er nutzte diesen Moment und drehte uns um, sodass mein Rücken die Wand berührte. „1 zu 0 für mich.“

„Frau Stark?“ ertönte eine Stimme neben uns. „Frau Stark?“ Es klopfte dreimal, bevor die Tür zum Hörsaal langsam auf ging.

Dominos entfernte sich schnell von mir und schob mich nach vorne.

„Ja?“ ich stellte mich vor die offene Tür und versuchte den jungen auf zu halten weiter in den Saal zu treten.

„Eine Frau hat mich gebeten ihnen das hier zu geben.“ Er reichte mir einen roten Briefumschlag, worauf kein Name geschrieben wurde.

„Eine Frau sagst du?“ Ich öffnete den Umschlag und holte einen weißen Zettel heraus. Die Worte die darauf standen ließen mich für eine kurze Zeit den Atem anhalten. Der Bauer lebt meine Dame. „Wie sah die Frau aus?“

„Sie war groß, schlank, hatte blonde Haare, blaue Augen und ja.“

„Hat sie dir ihren Namen verraten?“

„Nein.“

„Okay, danke.“

Ich schloss die Tür nachdem der junge verschwand und lehnte meinen Kopf dagegen. Dieser Brief fühlte sich in meiner Hand plötzlich so schwer an. So unendlich schwer.

Sie lebt.
Sie hat mir geschrieben.
Es war ihre Handschriftlich.
Mein Bauer lebt.

„Was ist das?“

Ich ignorierte Dominos und versuchte Luft zu kriegen. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich nicht erleichtert. Eine weitere Last wurde stattdessen auf meine Schultern gelegt. Mir fehlte die Luft zum atmen. Ihre geschriebene Wörter raubten mir meinen Atem. Sie ersticken mich.

„Was ist das?“ wiederholte er sich.

„Ein Brief.“ sagte ich.

„Von wem?“

Sollte ich es ihm sagen? Sollte ich es ihm verheimlichen? Nein, keine Geheimnisse sollten zwischen uns stehen und diese ganze Situation noch schwerer und komplizierter machen.

„Meiner Schwester.“ presste ich also aus mir heraus.

Endlich wissen wir wer der Bauer ist. Angel Muertos Schwester lebt.

Manche von euch können sich wahrscheinlich nicht mehr erinnern... aber der Bauer wurde in den Kapiteln "Noch einer" und "Der Bauer lebt" erwähnt.

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen.