I'm a DEVIL

Ana

Aufgewühlt tiegerte Domino's vor mir hin und her, während ich mich zurück auf den Tisch gesetzt hatte.

Dieser Brief erschwert mein Leben um einiges mehr. Zu wissen das meine Schwester lebt, erweckt in mir die Hoffnung, dass auch der Rest unserer Familie noch am Leben ist. Aber warum melden sie sich erst jetzt bei mir? Warum haben sie nicht eher etwas unternommen? Warum jetzt? Ich bin mir sicher das sie schon seit einer Weile die Chance hatten mich über ihre Situation zu informieren. Warum haben sie so lange gewartet? Ich verstehe es einfach nicht.

„Ich dachte Ana wäre Tod.“ Dominos blieb endlich stehen und sah mich verzweifelt an. „Ich habe doch dabei zugesehen, wie sie und der Rest deiner Familie starb.“ zu hören was er da von sich gab überraschte mich gar nicht. Er hatte mich beschattet. Er muss es wissen. „Das Auto, das Haus, alles was euch gehörte ist in Flammen aufgegangen. Es gab keine überlebenden.“

„Ausschließlich mir.“ seufzend faltete ich den Zettel wieder auf und fuhr über die saubere Schrift. „Ich habe überlebt und ich wünschte ich wäre in diesem Moment mit dem Rest gestorben, verbrannt.“

„Keine Mitleidsmiene. Nicht jetzt.“ er fuhr sich durch die Haare und drehte mir den Rücken zu. „Du musst deine Gefühle jetzt unterdrücken. Das hilft uns nicht weiter. Wir müssen antworten finden.“

„Tu mir leid.“

„Wie konnte sie überleben?“ nahm er plötzlich wieder das Thema auf und ließ mich unwohl fühlen.

Ich kann meine Gefühle nicht unterdrücken. Nicht nach dieser Nachricht. Ich bin wütend, traurig, verzweifelt, erschöpft, aber er hat recht. Ich kann es zwar nicht unterdrücken, aber ich muss es. Ich wurde trainiert meine Gefühle zu unterdrücken und dennoch fällt es mir gerade mehr als schwer.

Andre? Wo bist du? Ich brauche dich.

„Die Frage ist wohl eher, wer hat sie am Leben gelassen?“ Übelkeit kam in mir auf, bei meinen eigenen Gedanken. „Denkst du... denkst du Fernandez hat etwas damit zutun? Denkst du er hat sie am leben gelassen?“

„Ich weiß es nicht. Es ergibt keinen Sinn. Warum sollte er das tun?“

„Um mich zu verletzen.“ gab ich leise von mir und ließ den Zettel fallen. „Sie ist meine Schwachstelle. Selbst nach ihrem Tod war und ist sie immer noch eine Schwachstelle für mich.“ Ich sah Dominos vorsichtig an und rutschte vom Tisch herunter. „Nur wenn ich ihren Namen höre, könnte ich heulen. Nur wenn einer ein falsches Wort sagt, könnte ich ihn töten.“ ich fuhr mir über mein Gesicht und versuchte nicht in Rage zu vergallen. „Das war alles gut geplant. Er musste sie eine Weile beschattet haben. Vielleicht hat er in diesem Moment sogar schon jemanden unter seine Fittiche genommen. Vielleicht hat er meine Schwester dazu gebracht... Vielleicht hatte er schon alle Informationen aus ihr herausgeholt und wollte dann einschlagen. Er hat sie alle töten wollen, damit sie nichts ausplaudern. Damit er sicher ist, aber das Beantwortet immer noch nicht unsere Frage. Warum lebt Ana noch?“

„Lass uns das später bei Inan und Theresa besprechen.“ Dominos sah auf seine Armbanduhr und nickte zur Tür. „Ich muss jetzt los. Wir sehen uns später.“ er nahm sich seine Tasche und lief zur Tür. „Lass dir nichts anmerken.“ damit war er weg und ließ mich mit meinen Gedanken und Gefühlen alleine.

„Ich werde dich finden Ana. Das verspreche ich dir.“ flüsterte ich leise vor mich hin, bevor ich mich auf meinen Stuhl setzte und alle Unterrichtsmaterialien auf dem Tisch ausbreitete.

Fernandez muss etwas damit zutun haben. Ich weiß das er sie getötet hat, warum sollte er meine Schwester also nicht auch am Leben lassen können? Was hat dieser Mann vor und was werde ich tun wenn ich ihm nochmal über den Weg laufe? Werde ich ihn töten? Am Leben lassen? Oder foltern?

„Guten Tag Miss.“ begrüßte mich ein Schüler, bevor er sich auf der Vorderen Sitzreihe niederließ und mich aus meinen düsteren Gedanken heraus in die Realität zurück brachte.

„Guten Tag.“ sagte ich leise, aber laut genug, sodass er mich noch hören konnte.

„Guten Tag Frau Stark.“

„Guten Tag.“ wiederholte ich erneut, als mehr und mehr Schüler den Hörsaal betraten. „Wie viele sind in dieser Klasse?“ fragte ich ein Mädchen.

„Ich glaube 19?“

„Kommen alle regelmäßig zum Unterricht oder gibt es welche die gerne schwänzen?“

„Nolan verpasst meistens die Vorlesungen, ansonsten müssten alle immer kommen Miss.“

„Okay danke sehr.“ ich sah auf meinen Sitzplan und dann wieder auf das Mädchen. „Madleen.“

Ein etwas kürzeres Kapitel heute, aber ich hoffe das es euch trotzdem gefallen hat.

Was denkt ihr? Hat Fernandez etwas mit Ana zutun?
Hat er sie am Leben gelassen?
Wann ja warum?

Ideen gerne in die Kommentare.