Versprechen

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Dunkle Gassen, überall sind dunkle Gassen und ich stehe mitten drin. Alleine, hungrig, durstig, abgemagert und verdreckt.

Ich weiß nicht seit wie vielen Tagen oder Wochen, vielleicht sogar schon Monate ich hier herum irre.

Was ich weiß ist, dass ich es bald nicht mehr aushalte. Ich muss trinken, wenn es schon kein Essen gibt, dann wenigstens etwas zu trinken.

Mein Hals ist so trocken, dass ich nicht mal mehr ein Wort über meine Lippen bringe.

Wann hatte ich das letzte mal getrunken?

Ich laufe mit schnellen Schritten auf eine Mülltonne zu und sehe mich um.

Ich bin die einzige Person hier, bis jetzt die einzige.

Als meine Finger sich vorfreudig um den Griff des Deckels der Mülltonne Schlingen, werde ich aufgehalten.

„Was tust du da?" hallt es laut durch die Dunkelheit der Nacht.

Mein ganzer Körper versteift sich und ich lasse erschrocken den Deckel los. Meine Beine bewegen sich wie von alleine. Hauptsache weg von dieser Tonne.

„Ich habe dich was gefragt."

Ich senke meinen Kopf und versuche die Tränen zu unterdrücken.

„Wolltest du etwa..."

„Es tut mir leid." krächze ich, doch ich war mir nicht sicher ob er mich verstand. Ich verstand mich ja selber nicht richtig. „Sie gehört dir."

Ich drehe mich um und renne. So schnell wie ich nur konnte. So schnell wie meine Beine mich tragen konnten.

Außer puste bleibe ich nach einer Weile stehen und stütze mich an einer dreckig aussehenden Wand ab.

Das war knapp.

Meine Arme Schlingen sich um meinen Körper. Mein Brustkorb hebt und senkt sich, in unregelmäßigen Abständen.

Schritte ertönen und erneut laufe ich, doch ich bin in einer Sackgasse gelandet. Wütend das ich nicht auf den Weg geachtet habe, suchen meine Augen nach einem versteck.

Lauter Kartons stapeln sich am Ende der Gasse und bieten mir einen guten Schutz. Ich beile mich dort hin zukommen. Nach einigen Sekunden werden die Schritte lauter und ich drücke mich auf den Boden.

„Hast du sie gefunden?"

„Nein, aber sie muss hier sein. Der Boss hat sie genau hier geortet."

Zwei Frauen. Das sind zwei Frauen Stimmen.

Wen suchen sie?

„Er sagte sie würde jetzt anders aussehen. Anders als vorher. Vielleicht haben wir sie ja nur übersehen."

„So eine schönheit wie sie würde man auch so erkennen. Ob anders oder nicht, es ändert trotzdem nichts."

Ein schönes Mädchen?
Was soll sie hier in dieser verdreckten gassse tun?

Genau wegen dieser Einstellung wurdest du noch nicht fertig ausgebildet. Nach so vielen Wochen, kann vieles passieren. Du musst dir das schlimmste vorstellen. Vielleicht hat sie Narben davon getragen, vielleicht hat sie sich auch nur die Haare gefärbt oder..."

Außversehen stoße ich gegen einer der Kartons, bevor ich nach ihr greifen konnte, viel sie auch schon zu Boden.

„Hast du das gehört?"

„Es kam von dort hinten."

Entsetzt weiten sich meine Augen und ich Taste mit meinen fingern den Boden ab, dann krabble ich weiter nach hinten, bis mein Rücken gegen die Mauer stößt.

I'm a DEVILWo Geschichten leben. Entdecke jetzt