Ich hasse Lügen

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Vollkommen fertig starre ich die Decke an und warte auf das klingeln, dass mich aufwecken soll.

Ich konnte die ganze Nacht lang nicht schlafen. Seitdem Dominos mein Zimmer verlassen hat, konnte ich nicht aufhören darüber nachzudenken was jetzt kommt.
Was passiert als nächstes?
Wer macht den nächsten Schritt? Den nächsten Schachzug?
Ich etwa?

Ein schreckliches Schrillen erklang und ließ bestimmt viele Schüler von ihren Träumen aufschrecken. Mich jedoch ließ es kalt. Ich stand von meinem Bett auf und ging ins Bad.

„Ich habe mir gestern gar nicht mehr die Zähne geputzt." murmelte ich und suchte erneut nach der Zahnbürste. „Ich glaube zwar nicht an dich lieber Gott, aber bitte lass das alles nur ein Albtraum sein. Lass mich in wenigen Minuten aufwachen und darüber lachen."

„Das bringt dir nichts. Ich muss dich leider enttäuschen, aber das ist kein Traum. Ich bin echt."

Ich drehte mich nicht zu ihm rum und putzte mir stattdessen enttäuscht die Zähne.

„Nicht schmollen." seine Schritte kamen immer näher, bis er direkt hinter mir zum stehen kam. „Ich habe dir deine Sachen schon rausgelegt. Habe gehört du hast dich mit Maddy angelegt und wolltest deine Lehrer Kleidung nicht tragen."

Ich spülte meinen Mund aus und spritzte mir etwas Wasser ins Gesicht. Dann drehte ich mich um, zupfte an Dominos Shirt und trocknete mein Gesicht mit dem weichen Stoff ab. Das da nun ein großer, dunkler und nasser Fleck war interessierte mich wenig. Ihn schien es auch nicht zu kümmern, denn er kommentierte mein Tun nicht.

„Wie bist du hier rein gekommen? Ich habe die Tür abgeschlossen und einen Tisch davor gestellt." ich verließ das Bad und lief auf mein Bett zu. „Eine schwarze Hose und ein Haut enges T-Shirt? Wirklich jetzt?"

„Was denn? Ich darf ja wohl auch etwas zu sehen bekommen. Die letzten Monate wurde ich von allen Menschen ferngehalten." er zuckte mit den Schultern und grinste mich spitzbübisch an. „Außerdem denke ich das du darin sexy aussehen wirst."

„Ich denke wir haben über die letzten Jahre die Rollen getauscht." ich schnappte mir das T-Shirt und sah es mir genau an. „Machst du dich gerade an mich ran oder so? Ich dachte das wäre meine Aufgabe." Als ich der Meinung war, ich könnte es anziehen, legte ich es wieder auf das Bett und zog mich aus.

„Du hast abgenommen." flüsterte er hinter mir.

Ich ignorierte ihn und zog mich wieder an. Ich ging zurück ins Bad und sah mich im Spiegel an.

Über die letzten Jahre habe ich vieles über meine richtige Familie erfahren und das hat mich wirklich hart getroffen. Das ich zu der Zeit viel Gewicht verloren habe, war nur eines der kleinsten Probleme die ich hatte. Da dachte ich mal schlimmer könnte es nicht werden und dann taucht er aus dem nichts auf und zeigt mir, dass es auf jeden Fall schlimmer für mich werden wird.

„Also ich muss sagen du hast Geschmack." gab ich zu und sah zu ihm rüber. „Wie spät ist es?"

„10 vor 3 Uhr."

Ich nickte, verließ das Bad und ging auf meine Zimmertür zu. Die bevor ich sie öffnen konnte, gewaltsam aufflog und gegen die Wand knallte.

„Aaah wie ich sehe hast du 00003 schon kennengelernt."

„Mister C. schön sie auch mal wieder zu sehen. Wo waren sie gestern?" ich drückte mich an ihm vorbei und verließ den Schlafsaal der Lehrer. „Als ich mit meiner Klasse trainiert hatte, waren sie gestern nicht aufzufinden."

„Oh, ich war außer Haus. André wollte das ich... etwas wichtiges für ihn erledigen soll." er stockte kurz, doch grinste mich danach gleich wieder breit an. „Was steht bei Ihnen heute an? Schießtraining? Spionage? Oder Verführung?"

„Verführung." ohne mit der Wimper zu zucken drehte ich mich zu ihm um und hielt ihm zwei meiner Finger an den Kopf. „Peng." flüsterte ich leise. „Sie sind tot." er starrte mich aus großen Augen an und öffnete den Mund, doch es kam kein Ton raus. „Tut mir leid, dass brauchte ich gerade." gespielt lachent legte ich meinen Kopf in den Nacken und hielt mir den Bauch. „Sie hätten sich mal ihr Gesicht ansehen sollen. Das war... lustig." Ernst sah ich ihm in die Augen und presste meine Lippen aufeinander. „Mister C. Wie sie sehen, ist es nicht schlau sich gegen mich zu stellen. Sie sollten auf meiner guten Seite stehen, denn wenn nicht.... " ich legte meinen Daumen an meinen Hals und fuhr ihn demonstrativ nach.
„... also verheimlichen sie nichts vor mir und das wichtigste. Keine Lügen. Ich hasse lügen."

„Natürlich." er nickte mir kurz zu und verschwand hinter der nächsten Ecke.

„Was war das denn?" Dominos stellte sich neben mich und sah Mister C. dabei zu wie er vor mir flüchtete.

„Du weißt genau was das war. Immerhin weißt du wohin er gestern verschwunden ist, genauso wie Andre. Ich weiß das ihr drei etwas hinter meinem Rücken ausheckt. Ich bin nicht dumm Dominos." Ich ließ ihn stehen und suchte stattdessen meine Klasse. „Ach ja... Du siehst heute wirklich gut aus."

Das nächste Kapitel ist raus und ich kann euch beruhigen, nächsten Sonntag kommt auf jeden Fall noch eins.

Was haltet ihr von dem Rollentausch von Dominos und Angel Muerto?

Und was hat sie die letzten Jahre alles über ihre Familie erfahren? Was ist alles passiert?

I'm a DEVILWo Geschichten leben. Entdecke jetzt