"Liebes, hast du keinen Hunger?"
Ich sah Clara an und auf meinen kaum angerührten Pfannkuchen. Dann seufzte ich. "Nein."
Natürlich wusste sie was los war. Ich liebte eigentlich ihr Essen über alles aber dennoch, ich hatte keinen Hunger. So gar nicht.
"Dann trink wenigstens etwas." Goss sie mir noch ein wenig Wasser ein wofür ich mich bedankte. Als sie darauf verschwand, sah ich auf zu Liam der stumm und mit gesenktem Blick vor sich hin aß.
Ich sah ihm so verdammt gut an, dass es ihm nicht gut ging und ich wollte unbedingt wissen was genau los war...
Dennoch hatte ich Angst, das er sauer werden würde und das wollte ich absolut vermeiden!
Um jeden Preis.
Auf meiner Unterlippe herumkauend zog ich meine Beine an mich und umklammerte sie mit meinen Armen. Dann starrte ich nur auf den massiven Holztisch und fragte mich, was ich jetzt tun sollte.
Irgendwann, da konnte ich mich aber nicht mehr zurückhalten...
"Liam?" Platzte es aus mir heraus. Er antwortete nicht, deswegen redete ich weiter. "Bitte sag mir, was dich bedrückt."
Er legte sein Besteck ordentlich auf den Teller und lehnte sich dann zurück. Dabei musterte ich seine Tattoos die sich, dadurch das er sein Hemd hochgekrempelt hatte, zeigten. Leider sah er mich nicht einmal an. Er erhob sich nur und murmelte dabei, "Nichts.", ehe er einfach an mir vorbeiging und verschwand.
Vermutlich in sein Büro...
Ich wusste nicht wieso, aber seine Art traf mich enorm.
Ich schaffte es nicht einmal, meine Tränen zurückzuhalten, ich ließ sie einfach heraus.
Stumm.
Als ich mich dann aber schaffte zusammen zu reißen, raffte ich mich auf und räumte unser Geschirr ab. Dann machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer und sobald meine Zimmertür zufiel, glitten schon wieder hunderte Tränen über mein Gesicht.
Ich taumelte zu meinem Bett, versuchte mein Schluchzen zu unterdrücken und entdeckte dabei mein Handy, welches er mir vorerst abgenommen hatte.
Um ehrlich zu sein, fragte ich mich, was das sollte. Ich verstand nicht, wieso er so mit mir umging und vor allem mich weder ansah, noch auf meine Fragen oder Gerede einging.
Wieso tat er das?
Weil ich so verzweifelt und traurig war, wählte ich Phils Nummer und er hob sofort ab.
"Schmetterling?" Hörte ich seine fragende Stimme. Ich brachte nicht einmal ein Wort heraus, ich musste erst einmal durchatmen ehe ich etwas sagen konnte. "Kleines, was ist los?"
"Uhm..." Ich atmete erneut ein und aus. "Ich weiß ich...übertreibe aber...kannst du mir bitte sagen, warum er so kalt zu mir ist?"
Phil atmete aus und murmelte etwas zu seinen Leuten ehe er sich wieder an mich wendete. "Nala, du musst verstehen, dass auf ihm zur Zeit unglaublich viel lastet. Sei es Sorge oder auch nur Wut."
"Aber... Ich- ich will..." Wieder brach ich ab und entfernte meine Tränen. "Ich will nicht...Ich will doch nur-"
"Schmetterling, ich weiß wie sehr dich das trifft. Ich finde es auch nicht in Ordnung aber glaube mir, er meint das nicht persönlich. Das ist nur seine Art mit etwas umzugehen und das ganze zu verarbeiten." Kurz war es still. "Redet er denn gar nicht mit dir?"
"Nur einsilbig." Schniefte ich. "Wenn dann überhaupt. Er schickt mich entweder weg oder...ist ruhig und sagt kein Wort."
"Oh man." Seufzte Phil. "Das geht gar nicht."
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PSYCH
Short StoryPSYCH Er beobachtet sie und verliebt sich. Ihr Körper, ihr Lächeln, ihre Ausstrahlung, alles an ihr ist so perfekt unperfekt. Doch nicht nur seine Augenpaare liegen auf ihr, auf seinem Mädchen. Sein Mädchen, mit den unschuldig wirkend blauen Augen...