PSYCH

Kapitel 56

Liam

"Was soll das?" Meine Büro Tür fiel hinter mir ins Schloss und ich sah meinem ältesten, besten Freund in die Augen. "Am liebsten würde ich dir jetzt dein Hirn wegblasen!"

Seufzend verschränkte Harvey seine Arme unter seiner Brust. "Es tut mir leid."

"Ach ja?" Trat ich näher. "Harvey, das ist meine Frau! Sie ist Schmetterling und das wertvollste was ich in meinen Händen halte!"

"Ich weiß."

"Und wieso schlägst du sie?!" Wurde ich lauter. "Du warst doch der jenige der mir gesagt hat, ich soll aufhören sie zu schlagen und verängstigen oder nicht? Jetzt habe ich damit aufgehört und du fängst damit an. Was soll das?"

Lange sagte er nichts, setzte sich auf das kleine Sofa während ich mich an meinen Schreibtisch lehnte.

"Ich liebe eine andere Frau."

Mein Mund klappte auf und ich war absolut sprachlos.

"Du lügst." Brummte ich daher ungläubig und hoffte, er machte Witze.

"Ich wünschte das würde ich." Schüttelte er seinen Kopf, sah auf seine Hände. "Aber es ist die Wahrheit, sie reizt mich nicht mehr, ihre schöne, jugendliche Art ist verblasst."

"Seit wann?" Fragte ich kalt, wütender dennje.

"Liam, bitte, ich wusste nicht-"

"Seit wann?!" Wiederholte ich mich, sichtlich wütend. "Du hast sie aus der Hölle geholt und ihren Verlust mit ihrer Familie durchgestanden und jetzt willst du mir sagen, das du sie nicht mehr liebst?"

Eine kurze Zeit lang war es still zwischen uns und ich atmete genervt aus bis Harvey sich kurz darauf räusperte.
"Seit sie schwanger war."

Ich glaube das einfach nicht!

"Man sagt immer, das so etwas eine besondere Etappe im Leben ist aber das war es nie. Niemals!"

"Harvey! Du musst nicht studiert haben um zu wissen das der Verlauf einer Schwangerschaft immer anders ist! Vielen geht es sehr gut, anderen überhaupt nicht. Deswegen kannst du nicht einfach behaupten, das ihre Schönheit oder Jugend verloren gegangen ist!" Machte ich ihm klar. "Sie hat niemanden mehr und vorallem bist nicht nur du der Jenige der ein Kind verloren hat!"

"Ich weiß..." Lehnte Harvey sich zurück, fuhr über sein Gesicht.

"Nein, du weißt gar nichts!" Zischte ich. "Sie ist seit über fünf Jahren bei dir und es gab nie ein Problem! Du liebst keine andere, du lügst!"

Falsch auflachend sah Harvey mich an. "Ich lüge nicht, sie reizt mich einfach nicht mehr. Ende."

"Und jetzt? Willst du sie jetzt wegwerfen?" Fragte ich ihn als er sich erhob.

"Damit kennst du dich ja aus, nicht wahr, Liam?" Schmunzelte er darauf sarkastisch.

"Ich habe sie nicht weggeworfen." Lachte ich auf.

"Aber du behandelst sie so!"

"Nein, das schon lange nicht mehr. Besser arbeite ich daran meine Probleme unter Kontrolle zu haben, weil ich eingesehen habe das Gewalt nichts an mir oder meinen Problemen ändert!" Schüttelte ich meinen Kopf, merkte, wie ruhig ich immer noch war. "Um mich fertig zu machen musst du leider früher aufstehen, mein lieber Freund. Das wusstest du schon Immer."

"Hör zu, mein Liebesleben geht dich einen Scheißdreck an, klar? Ich ficke sie gerne aber das wars dann auch schon! Also-"
Nalas Auflachen unterbrach unser heikles Gespräch und Harvey drehte sich sofort um.