Kapitel 6

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4 Monate später...

Die schwere Tür öffnete sich, ich zuckte zusammen. Licht blendete mich, zog als Schmerz durch meine verheulten Augen. Ich wurde auf den Rücken gedreht. Wer es war konnte ich nicht sagen. Meine Augen waren dafür viel zu sehr an die Dunkelheit gewohnt.

"Sie wird schwächer."

Wieder begann ich zu husten. Mittlerweile etwas Blut wegen meines aufgekratzten Rachens durch das Husten. Mein zittriger Körper war ausgehungert, seit Monaten lag ich schon in diesem Keller.

Denke ich...

Einmal am Tag kommt jemand, bringt mir etwas Brot und Wasser, untersucht meine Wunden die immer noch nicht verheilen seit Li- seit mein Entführer mich verprügelt hatte. Wenn ich meine Tage habe, dann bekomme ich zwar Binden für das Blut aber selbst davor ekelt es mich. Aber besser als nichts.

Seit Monaten liege ich in einem kalten Raum, auf einer dünnen Matratze, ohne Decke, Kissen- sonst irgendetwas. Seit Monaten habe ich keine frische Luft gerochen, in meine Lunge eingezogen, weder Sonne auf meiner Haut gespürt oder andere Geräusche gehört.
In diesem Raum ist es stickig, feucht und extrem ruhig. So sehr das es mich verrückt macht! Monatelang habe ich nicht wirklich geschlafen. Wenn ich es tue habe ich Träume die schrecklich sind.

Sie lassen mich nicht mehr los, sie verfolgen mich.

Ich habe zwar Zeit um nach zu denken aber meine eigenen Gedanken will ich nicht einmal mehr hören, so schrecklich fühle ich mich. Das einzige was ich nur noch will ist sterben. Jedoch weiß der Arzt der nach mir sieht das ich nicht sterben darf.
Ich nehme zwar Tabletten, bekomme Spritzen aber das einzige was verheilt an mir ist mein Fuß, da ich ihn gar nicht belaste.

"Sie muss an die Luft. Sie ist zu schwach. Nicht mal die Narben auf dem Rücken verheilen. Sie sieht noch schlimmer aus als vorher."

Ja, er hatte mich auspeitschen lassen.

Langsam.

Qualvoll.

Eine Woche lang glaube ich.

Jeden Einzelnen Tag.

Plötzlich erschien Licht über mir. Wie das, als ich an ihn verkauft wurde. Ich zuckte zusammen vor Schmerz, hustete wieder und begann stärker zu zittern.

"Gott!" Zischte jemand. "Was hat er nur mit ihr gemacht!?"

Die Stimmen waren so verschwommen aber eine davon kannte ich. Doch ich konnte sie dennoch nicht verstehen.

"Sag Liam das sie sofort in ein Krankenhaus muss!"

Unbekannte Zeit später...

"Mam?" Ich binzelte. "Mam? Hören Sie mich?"

Ganz öffnete ich meine Augen, verzog mein Gesicht. Noch immer fühlte sich alles so taub an.

Panik überrannte mich.

"Alles gut, ganz ruhig." Murmelte die ruhige Stimme. "Ich tue Ihnen nichts."

Tränen überrannten meine Wangen, ich begann zu schluchzen als ich ihn sah, bemerkte das ich in einem Krankenhaus lag.

"Shshshhh..." Flüsterte die Krankenschwester. "Ich bin Liss. Ich wollte nur nach dir sehen."

"Und er?" Fand ich meine Stimme zu Liam wieder, zeigte auf ihn.

"Er ist schon seit Tagen hier und beobachtet dich. Allerdings ist er eingeschlafen und ich dachte ich lasse ihn so...liegen."

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