Geschockt sah ich von Dr. Winston, Liams Vater, hinauf zu ihm und wieder zurück.
Das konnte nicht sein!
"Liam?" Fragte ich geschockt.
Ich konnte es nicht fassen!
Der Liam?
Der, der immer ein Strich, ein Nerd, ein Mobbingopfer war? Meine Freunde hatten ihn immer beleidigt und geärgert auf unserer Schule. Ich hatte davon immer die Finger gelassen. Er war nach der High School spurlos aus unserer Stadt verschwunden.
Jeder hatte nach den Winstons gesucht!Wieso er nur seinen Vater hier einsperrte war eine gute Frage, doch darüber dachte ich nicht nach.
"Ja! Ganz genau der Liam! Der Liam der früher mit dir auf eine Schule gegangen ist!" Spuckte Dr. Winston nur so aus. Ich sah wieder zu Liam bevor ich mich umdrehte und sofort weg rannte, weg von ihm. Weg von diesem Szenario das mich mehr als nur verwirrte.
"Nala!" Brüllte Liam mir hinter her. Aber ich rannte dennoch. Ich lief durch das ganze Haus und versteckte mich irgendwie auf dem Dachboden.
Wieso hatte er mir nicht gesagt das er der Liam war?
Warum hat er mich überhaupt entführt?
Ich hatte ihm doch nie etwas getan, war immer nett und freundlich zu ihm so wie er zu mir.
Er war der Nerd der Oberstufe gewesen. Jeder hat ihn ausgelacht, außer ich. Ich war immer die jenige die ihm geholfen hatte und habe mir niemals etwas zu Schulden kommen lassen!"Nala!" Brüllte Liam wieder. "Nala ich weiß das du da oben bist, komm da runter kleines!"
Fest umklammerte ich meine Beine mit meinen Armen und unterdrückte mein Schluchzen.
Wozu hatte ich das alles nur verdient?
Ich habe doch in jedem Menschen immer nur das Gute gesehen!
"Nala!"
"Lass mich in Ruhe!" Schrie ich.
"Nala, wenn du nicht sofort zu mir kommst, versohle ich dir deinen Hintern so hart das du nicht mehr sitzen kannst! Dann hast du einen Grund zu weinen!"
Ich haderte mit mir.
Ich wollte nicht zu ihm!
Das war nicht der Liam der einst so lieb und hilfsbereit war...
Nichts mehr war von ihm übrig!
"Nala!" Rief er wieder mahnend. "Ich zähle bis drei! Und dann bist du hier unten!"
Er kam nicht mal dazu zu zählen.
Die Wut auf alles in mir packte mich. Ich stand auf, kletterte irgendwie hinunter und blieb finster vor ihm stehen.
"Du!" Zeigte ich auf ihn. "Was habe ich dir getan huh!? Ich war immer nett zur dir! Ich habe nie bei den anderen mitgezogen! Und so dankst du es mir also?! Indem du mich entführst, kaufst und erwartest das ich dein-"
Er verpasste mir eine Ohrfeige. "Pass auf wie du mit mit redest!" Brummte er unkontrolliert. "Du verstehst es jetzt noch nicht aber du Nala, hast ein viel schöneres Leben bei mir!"
"Ach ja? Was für ein Leben denn?! Ich bin nicht dein Eigentum! Du bist krank. Du ermordest unschuldige Menschen du widerliches-" Wieder schlug er mich. Aber so sehr, das ich fiel, auch noch gegen eine Kommode. Er riss mich hoch, schlug in mein Gesicht und warf mich zu Boden. "Rede nicht so mit mir!"
"Mr. Winston!" Hörte ich Clara.
Meine Sicht verschwamm.
Irgendwann, als ich wieder zu mir kam, fiel ich darauf unsanft auf etwas hartes wodurch ich ganz aufwachte. Ich erkannte nur Dunkelheit und das weckte Panik in mir auf. Vorallem als ich Geräusche wahrnahm die mich an einen Wald erinnerten. Ich hasste Wälder, jedenfalls Nachts. Sie machten mir so fürchterliche Angst!
"Was...?" Flüsterte ich.
"Du wirst merken wie sehr du mich wirklich brauchst." Die Wärme der Stimme verschwand und ich...bekam Panik. Immer mehr.
"Liam?" Flüsterte ich, sah mich um, versuchte etwas zu sehen. "Clara?"
Verzweifelt krallte ich meine Hände in den Boden, spürte den kalten Wind auf meiner Haut.
"Liam!?" Schrie ich wieder als ich ein knacken hörte und rollte mich zusammen, versuchte meine Angst unter Kontrolle zu bekommen doch leider half nichts davon. Nichts. Ich war alleine.
Alleine mit meiner größten Angst...
Der Einsamkeit.
Irgendwann aber raffte ich mich auf und nebenbei fiel mir auf, dass es wieder heller wurde.
Stunden humpelte ich, schwach, mit brummendem Kopf durch den Wald. Ich war umgeknickt, konnte meinen Fuß kaum bewegen oder noch damit auftreten. Jede Berührung schmerzte. Ich hatte die Orientierung verloren, wusste nicht mal wo ich war, wo ich Hilfe suchen konnte.
Völlig fertig lief ich einen kaum erkennbaren Weg entlang von dem ich vermutete das er richtig verlief. Jeden Moment könnte ich umkippen, hatte ich das Gefühl. Mein Kreislauf stürzte immer wieder ab und mir war kalt. Immer noch trug ich nur das kurze Kleid und die Jacke des einen Kerls der sie mir gegeben hatte.
Mein Mund war trocken und mein Bauch schmerzte schon, so hungrig war ich. Zu allem Übel stolperte ich dann auch noch, fiel erneut zu Boden.Aber plötzlich stand jemand vor mir.
Der blonde Mann.
Ich rappelte mich wieder auf und begann zu zittern. Ob es Freude oder auch Angst war wusste ich nicht.
"Warum bist du nicht bei Winston?" Fragte seine leicht verärgerte Stimme. Er trat sofort näher, packte unsanft meinen Arm, wollte mich zu sich ziehen. "Dir ist klar das dich jeden Moment jemand sehen könnte oder?! Nicht nur er wollte dich besitzen!"
Müde sah ich zu ihm hinauf. "Lass mich bitte gehen!"
"Was suchst du überhaupt hier draußen?!" Zischte er. "Bist du abgehauen?"
Schwach schüttelte ich meinen Kopf, wollte aufstehen aber verzog dabei mein Gesicht. Seufzend blickte er an mir herunter. "Was ist mit deinem Fuß?"
Schulterzuckend gähnte ich unterdrückend bevor er mich hoch hob, ich aufzischte. "Ich bringe dich lieber wieder zurück."
"N- Nein!" Wimmerte ich sofort. "Bitte nicht! Ich- ich will einfach nur nach Hause!"
Er blieb stehen und sah mich an. "Du hast ein neues zu Hause."
"A- aber-"
"Winston ist zwar ein sehr dominanter Mann, er war mit mir auf dem College aber er ist nicht die Hölle auf Erden." Erzählte er mir als er loslief. "Gib ihm ein bisschen Zeit."
Ach ja?
"Aber er ist so unfreundlich und-"
Er lief den Weg den ich gelaufen war zurück. "Wir kümmern uns um deinen Fuß. Und dann kümmern wir uns um Winston. Aber denk nicht das er dich nicht suchen wird. Du bist sein Eigentum!"
Unbekannt
Wütend schmiss er den Tisch um, schmiss wieder etwas durch die Wohnung, so wütend war er. "WO IST SIE!?"
Ängstlich blickte seine treue Hausdame zu ihrem Master ehe er ein breites, tiefes Loch in die Wand schlug. Er atmete unkontrolliert, zog seine Augenbrauen zusammen und trampelte darauf in seinen dunklen Keller, in einen Raum der seine kleine Leidenschaft ausmachte.
Zitternd vor Wut zerrte er das junge Mädchen, eine Hure, aus dem Käfig, band sie auf den Stuhl und lief zu seinem Schrank. Von dort holte er eines seiner Messer.
Während er das Mädchen folterte, stellte er sich immer wieder nur diese eine Frage...
Sie war nicht da wo er sie abgesetzt hatte.
Sie war weg, nirgens zu sehen.
Sein kleines, süßes Mädchen, war fort.
Wo war sein Kätzchen?
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PSYCH
Short StoryPSYCH Er beobachtet sie und verliebt sich. Ihr Körper, ihr Lächeln, ihre Ausstrahlung, alles an ihr ist so perfekt unperfekt. Doch nicht nur seine Augenpaare liegen auf ihr, auf seinem Mädchen. Sein Mädchen, mit den unschuldig wirkend blauen Augen...