Kapitel 63

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"Und?"

"Liam..."

"Was denn? Ich will es wissen!"
Stöhnend sah ich gerade aus und dann piepte es endlich unter meinen Füßen. "Und? Sag schon!"

"Fünf." Antwortete ich ihm.

"Fünf was?" 

Genervt sah ich zu meinem Arzt auf und schüttelte meinen Kopf. "Tut mir leid."

"Schon gut!" Schmunzelte er, sah auf die Anzeige der Waage und nickte zufrieden. "55. Kilogramm, sehr schön. Das sind fünf Kilogramm mehr als die letzten zwei Monate." Er notierte sich etwas.

Die Tür öffnete sich und ich griff sofort nach meinem Pullover den ich wieder anziehen wollte.
Liam musste sich zwar an meine Narben auf meinem Rücken gewöhnen, jedoch wollte ich nicht, dass er sie so unerwartet sehen würde.
Auf die Waage musste ich mich leider in Unterwäsche stellen aber ich war es gewohnt, mittlerweile.

"Hat sie zugenommen?"

"Ganze fünf Kilogramm." Nickte Dr. Bright und legte sein Klemmbrett weg, sah zu mir. Er war nun zuständig für mich, weil Phil meinte, er wäre besser spezialisiert. "Bitte setzen Sie sich, ich möchte noch ihre Lunge abhören." Ich tat was er verlangte und atmete auf sein Kommando tief ein und aus. Leider musste ich aber kurz husten, was etwas schmerzte. "Es wird besser."

"Fünf Kilogramm sind viel zu wenig!" Zischte Liam wütend, ballte seine Hände zu Fäusten.

"Natürlich aber es ist ein Anfang." Ich seufzte. "Sie sollte nicht  zu schnell zunehmen, das muss langsam vorangehen, ansonsten verkraftet ihr Körper das nicht. Wenigstens isst sie überhaupt."

Liam und mein Arzt musterten mich.

"Ist die Lungenentzündung weg?"

"Fast." Erklärte Dr. Bright Liam. "Sie sollte weiterhin die Medikamene nehmen und mit der Atmung müssen wir auch aufpassen."

"Habe ich noch irgendetwas im Blut?"

Beide sahen zu mir und Dr. Bright wusste sofort was ich meinte. "Nein, kein Heroin oder anderes."

Zufrieden nickte ich und lehnte mich zurück.

"Aber...die Wunde an ihrem Bein muss endlich heilen, Mrs. Jackson." Sprach er mich wieder an und ich blickte ihn an. "Keine hektischen Bewegungen oder anstrengende Sachen, das ist äußerst wichtig!"

"Okay."

"Wie geht es Ihrer Antriebslosigkeit?"

"Sie wird besser." Nickte ich.

"Nehmen Sie noch Eisentabletten?" Ich nickte nur und er tat dasselbe. "Sollte das nicht besser werden müssen wir über eine Psychopharmaka Einnahme reden."

"Ich nehme keine Antidepressiva!" Richtete ich mich auf, merkte, dass ich nahezu laut wurde.
"Meine Mutter hat mich früher dazu gezwungen und damit Mundtod gemacht, also nein, vergessen Sie es!" 

"Ich weiß, wir haben uns schonmal darüber unterhalten. Aber ich rede auch nicht von Beruhigungsmitteln, sondern von Stimmungsaufhellern. Zumal Sie ihre sozialen Kontakte unbedingt verdoppeln müssen."

"Das bereden wir zu einem geeigneten Zeitpunkt." Beendete Liam das Thema und Dr. Bright nickte. "Ich denke es ist besser wenn sie mach den ganzen Untersuchungen erstmal etwas isst."

"Richtig." Nickte mein Arzt und lächelte. "Ich gebe wegen den genauen Blutwerten Bescheid. Und wenn Sie in den Urlaub fahren, achten Sie unbedingt auf Ihr Bein und vorallem, bitte, essen Sie mindestens eine Mahlzeit am Tag. Anders heilen Ihre Verletzungen nicht, vor allem die inneren. Deswegen haben Sie immer noch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr."  Verstehend nickte ich und sah auf meine Hände.

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