Er drehte mich selbstständig um und schmiss mein Haar über meine Schulter. "Du solltest deine dämlichen Haare abschneiden! Sie nerven mich!"
Ich wusste genau was sein Problem war und so sehr mir seine Art auch in der Seele weh tat, versuchte ich standhaft und ruhig zu bleiben.
"Wie kurz möchtest du sie denn haben?" Ich zuckte zusammen als ich merkte wie fest er mein Kleid schnürte.
"Mir egal!" Zischte er, ich merkte wie dünn mir die Luft in diesem Kleid wurde.
"Liam, bitte nicht so fest ich bekomme keine Luft!"
"Dann werde dünner." Keifte er und das reichte mir dann auch schon und ich wurde wütend.
"Okay, weißt du was." Ich schlug seine Hände weg und drehte mich zu ihm um. "Hör auf damit!"
"Womit?" Kühl blickten mich seine Augen an.
Ohne ein weiteres Wort lief ich an seinen Schreibtisch und öffnete die Schublade in der ich Gott sei Dank seine Beruhigunstabletten fand. Neben bei nahm ich noch mein Glas Wasser und reichte ihm schließlich beides. "Nimm, bevor du noch etwas anstellst das du bereuen wirst."
Er nahm sie und seine Augen schließend atmete er tief ein und aus, dann sah er mir wieder so emotionslos in die Augen. "Dreh dich um."
Das kann er vergessen! "Nein."
"Nala!" Wieder schloss er seine Augen- so angespannt das ich eine seiner Adern an seinem Hals erkannte. "Provozier mich nicht noch mehr mit diesem Verhalten-"
"Mein- Mit meinem Verhalten?!" Ich lachte falsch. "Moment mal, du bist doch der jenige der nicht über seine Probleme bei einer Therapie oder sonst etwas reden will. Was kann ich dafür wenn du selbst nichts dagegen machen willst, obwohl du es immer wieder versprichst!?"
Ruckartig drehte er mich um, schnürte den letzten Teil meines Kleides zu und drehte mich wieder zu ihm. "Sei einfach still und nimm so hin wie Menschen sein können!"
Er wurde definitv lauter.
"Wenn du dich anziehst wie eine Schlampe dann brauchst du dich nicht wundern-"
"Das was?" Er sagte nichts mehr. "Das man mich als Objekt sieht?"
Dazu sagte er nichts, denn er wusste ganz genau das das was er gesagt hatte absoluter Bullshit war und er im Grunde genommen sich nie wirklich besser benommen hatte. Mit Ausnahmen.
Ratlos sah ich zur Seite, dann wieder zu ihm. Plötzlich schlug er mit seiner Faust auf die gegenüberliegende Wand ein, fluchte, "Fuck!", und drehte sich weg.
Ich wurde nervös, war unschlüssig über das was ich tun sollte aber...
Ach scheiß drauf!
Ohne wirklich darüber nach zu denken verschränkte ich meine Arme unter meiner Brust. "Küss mich."
"Wie bitte?" Fragte er mich völlig neben der Spur als er sich umdrehte.
"Ich habe gesagt, küss mich."
Ja, das war besser als jede Medizin oder TAVOR Tablette...Das dachte ich jedenfalls.
Er zögerte keine Sekunde ehe er mich an sich zog, gegen die freie Wand stieß und mit beiden Händen dicht neben mir abstützte-bevor er mich küsste. Aber so schnell und ruckartig er das getan hatte, desto eher löste er sich, lehnte seinen Kopf gegen mein Schlüsselbein und wirkte so zerstreut wie sonst nie.
"Verzeih mir, Liebling."
Wäre ich es nicht schon längst gewohnt gewesen würde ich erneut zu weinen beginnen. Jedoch blieb ich neutral und strich nur über seinen Nacken.
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PSYCH
Short StoryPSYCH Er beobachtet sie und verliebt sich. Ihr Körper, ihr Lächeln, ihre Ausstrahlung, alles an ihr ist so perfekt unperfekt. Doch nicht nur seine Augenpaare liegen auf ihr, auf seinem Mädchen. Sein Mädchen, mit den unschuldig wirkend blauen Augen...