Kapitel 43

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"Warum bist du so ruhig?"

Er hatte Pfannkuchen gemacht die wir jetzt aßen aber jedoch sprach er nicht- nachdem er einen Anruf erhalten hatte. Das war eigenartig.

Ich legte mein Besteck zur Seite und stützte meinen Kopf mit meinen Händen ab ehe ich seinen Blick suchte der nachdenklich auf seine rechten Hand lag.

"Liam? Alles okay?"

Urplötzlich sah er auf, schlug mit seiner Hand auf den Tisch und ich sah das böse, wütende Funkeln in seinen Augen. "Halt' deinen Mund!"

Geschockt und verwirrt lehnte ich mich zurück, wollte klein bei geben, jedoch dachte sich mein Mund da etwas anderes.
"Was ist denn jetzt los?"

Seine Hände ballten sich zu Fäusten, er wirkte so angespannt und aggressiv das ich wirklich Angst bekam und panisch wurde.

Unerträgliche Stille erfüllte den Raum.

Er versuchte sich zu kontrollieren und ich versuchte einen Ausweg zu finden.

Irgendwann entspannte sich seine Kiefer wieder und er brachte nur ein paar Wörter heraus die wirklich hart waren, "Geh' aus meinen Augen!", jedoch blieb ich schlimmer Weise noch entspannt.

Wie heftig muss ich das schon gewohnt sein das diese Worte nichts schlimmes mehr für mich waren?

Jedenfalls äußerlich...

Langsam und mit quietschendem Stuhl erhob ich mich, warf die Gabel die ich wieder in die Hand genommen hatte auf den Tisch und wollte gehen, eher humpeln, jedoch gefielt ihm auch das nicht.
Plötzlich ergriff er mein Handgelenk und zog mich zu ihm. Dabei verdrehte ich irgendwie meinen Fuß etwas und das tat höllisch weh, sodass ich schmerzlich aufwimmerte. Nicht nur wegen meines Beines. Sondern auch, weil er mich zu Boden warf und meinen Kopf an meinen Haaren zu ihm hinauf zog.

In diesem Moment wusste ich nicht einmal was schlimmer war. Der Schmerz in meinem Bein oder auf meiner Kopfhaut.

Irgendwie schreckte ich plötzlich auf- auch wenn ich nicht geschlafen hatte. Ich erkannte mich selbst auf dem Sofa wieder. Liam hörte ich in der Küche.

War das ein Traum?

"Nals, alles okay?"

Meine Augen füllten sich mit Tränen, ohne dass ich wusste was genau real war und was nicht.

Sofort erhob ich mich, eilte zur Kochinsel und legte meine Arme um Liam der an der Herdplatte stand und etwas kochte.
Augenblicklich verlor ich ein paar Tränen und bemerkte auch schon wie Liam sich um drehte und meine Umarmung erwiderte.
Ich schluchzte leicht, bemerkte den leichten Zug von Liams Hand die meinen Kopf zu ihm zog. "Was ist los?"

Irgendwie war ich nicht fähig zu Reden.

Ich glaube er sah das.

Er schob die Pfanne zur Seite und hiefte mich auf die freie, kalte, Kochinsel Platte ehe sich seine Hände neben meinen Oberschenkeln abstützten und seine Augen mich dazu zwangen seinen Blick zu erwidern.

"Sprich mit mir." Als ich meinen Mund öffnete und wieder nichts heraus kam senkte sich mein Blick. Aber natürlich zog er mein Kinn wieder auf seine Augenhöhe. "Nals, es ist mir egal was es ist. Du kannst es mir sagen. Ich werde auch nicht wütend, versprochen!"

"Wie kannst du das versprechen?"

Er erhob seinen Zeigefinger, drehte sich weg und hielt mir ein Döschen entgegen auf dem ich, "TAVOR" laß. "Nimm zwei heraus."
Wieder drehte er sich weg, ich holte zwei dieser blauen, kleinen Tabletten heraus und fragte mich was das hier werden sollte. Ehe ich fragen konnte nahm er sie aus meiner Hand, legte sie auf seine Zunge und schluckte einmal. "Weißt du was das ist?"

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