Kapitel 25

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Erfrisch stieg ich aus der Dusche, wickelte ein Handtuch um meinen Körper, cremte mich ein und zog mich an. Darauf putzte ich Zähne, sorgte dafür, dass mein Haar trocken werden würde und hing schließlich nur noch mein Handtuch zum trocknen auf um darauf in mein Zimmer zu tapsen.

Alessio aka. Sean und Ethan schliefen bereits. Wir hatten mit einander gegessen, uns noch ein wenig erzählt und schließlich waren sie in Ethans Zimmer verschwunden. Daraus kamen bisher merkwürdige Geräusche die ich sozusagen auf Fummeln, wenn nicht sogar mehr, abstempelte.
Dabei dachte ich mir nichts, eher gönnte ich es den Beiden- sie waren unfassbar süß zusammen, wirklich.

Schnell cremte ich noch mein Gesicht ein, und trug mein Parfum auf bevor ich unter die Decke schlüpfte und meine Augen seufzend schloss, in einen traumlosen Schlaf viel. Durch gepolter wurde ich nach mir unbekannter Zeit wieder wach. Das Poltern kam aus der Küche, daher erhob ich mich sofort und schlich mich hinein, nur erkannte ich dort niemanden.

Hm...

Einbildung?

Komisch, ich-

Plötzlich berührte mich etwas, ich erschrak, drehte mich um, "Shsh...", und fiel direkt in seine Arme. "Liam." Atmete ich erleichtert aus und vergewisserte mich ob er es wirklich war oder ich nur träumte.

"Hör auf mich so komisch an zu sehen, ich bin es wirklich." Flüsterte er schmunzelnd. Ich antwortete nicht sondern fiel ihm nur um den Hals und drückte ihn innig, was er ebenso liebevoll erwiderte.

"Bitte lass mich nicht wieder einschlafen!" Wimmerte ich sofort worauf er leicht auflachte.

"Nein, werde ich nicht. Ich wollte dich nur kurz sehen." Sah er mich wieder an und ich tat dasselbe.

"Kannst- Kannst du nicht länger bleiben?"

"Nala.-"

"Bitte." Flüsterte ich etwas verzweifelt worauf er seine Augen schloss und tief durchatmete ehe er nickte.

"Na schön. Ist dein Freund hier?"

Ich nickte. "Möchtest du was trinken oder essen?"

"Nein, danke."

Ich nahm seine Hand in meine, flüsterte, "Komm mit.", und führte ihn in mein Zimmer das er wohl schon zu kennen schien, denn er sah sich nicht einmal um sondern zog nur die Vorhänge zu als ich die Tür abschloss. Also standen wir uns gegenüber und starrten uns an.

"Du solltest dich hinlegen." Sofort nickte ich, bemerkte meine Müdigkeit und sah dann an mir herunter als Liam dasselbe tat und grinste. "Ist das nicht immer noch meins?"

Wieder nickte ich und schmunzelte ebenso leicht bevor ich mich zu deckte aber aufsetzte. Er setzte sich ebenso, sah mich an, ich seufzte. "Warum warst du so lange weg?"

"Wir bereden das ein andern Mal."

"Bitte Liam!"

"Nein."

"Aber-"

"Nala!" Zischte er.

Okay, gut, dann nicht. Genervt drehte ich mich weg, hörte ihn angespannt ein und ausatmen. Darauf senkte sich die Matratze hinter mir und sein Arm legte sich um meinen Bauch. Augenblicklich bekam ich Gänsehaut und spannte mich etwas an. Das letzte Mal als er das getan hatte wollte ich es nicht. Und jetzt, ist es mir egal. Ich mochte es.

"Tut mir leid, zurzeit ist alles etwas schwer."

"Wieso?" Fragte ich nach kurzer Stille.

"Viel zu tun." Fuhr er durch mein Haar. Ich roch seinen "Büro- Duft" und bemerkte erst dann das er ja noch sein Hemd und Anzughose trug.

"Willst du dein Shirt wieder haben?" Drehte ich mich leicht zu ihm, wollte es runterziehen aber er hielt mein Handgelenk fest.
"Wozu?"

"Du willst doch nicht wirklich in Hemd und Anzughose schlafen, oder?"

Auflachend erhob er sich, ich drehte mich auf den Rücken und wurde etwas rot als ich bemerkte, dass er sein Hemd aufknöpfte aber zitterte.

Was war denn jetzt los?

Als ich bemerkte, dass er immer ungeduldiger wurde setzte ich mich leicht auf, schob seine Hände weg und knöpfte ruhig sein Hemd auf. Dabei spürte ich seinen unregelmäßigen Atem und meinte sogar leicht zu merken wie schnell sein Herz schlug.

"Danke." Murmelte er, ich zog es ihm ganz aus und warf es über meinen Schminktisch Stuhl während er sich seiner Hose entledigte. Ohne das ich verwunderlicher Weise dabei rot wurde, legten wir uns wieder ins Bett. Wieder legte er seinen Arm um mich und schlüpfte unter die Decke, ich schloss meine Augen.

Also herrschte Stille.

"Ich habe...gestern meiner Mutter weh getan." Hörte ich ihn dann leise murmeln. Seine Stimme klang alles andere als begeistert.

"Wieso?" Murmelte ich zurück.

"Wut...Hass...Einfach alles. Ich habs nicht mehr ausgehalten. Das Haus war so ruhig und leer ohne dich." Erklärte er ruhig. Seine Stimme sagte mir wie fertig und kaputt er war. Es war schön zu wissen, dass es ihm genau so erging wie mir. Anfangs etwas unentschlossen, legte ich meine Hand auf seine und spürte direkt seine Finger die sich in meinen verhakten.

"Hast du noch mehr verletzt?" Fragte ich vorsichtig.

"Ja." Lachte er falsch auf. "Mehr als sonst...Ich habe an ihnen meine ganze Wut ausgelassen."

Shit.

"Wozu?"

"Du weißt wieso ich-"

"Liam, wozu?""

"Beschäftigung." Seine Lippen berührten mein Ohr. "Irgendwie musste ich ja meine Gedanken mit dir verbannen."

Gänsehaut überzog meinen Körper. "Aber sie sind unschuldig."

Wütend schnaubte er. "Du kannst nicht verhindern das ich Menschen hasse und alles töte was dir zu nahe kommt. Ob du es willst oder nicht, du weißt was passiert wenn du nicht so bist wie ich es will!"

Wow.

"Gut. Dann tu das. Ich werde meine Meinung niemals ändern."

Somit war das Gespräch beendet.

Dachte ich jedenfalls.
Plötzlich wurde ich auf den Rücken gedreht und er war über mir.
Kurze Zeit später spürte ich etwas kaltes an meiner Schläfe. Das es eine Waffe war wusste ich sofort, nur, hatte ich keine Angst vor ihr.

"Vertraust du mir?" Umfasste seine Hand meinen Hals, strich leicht darüber. "Ich könnte dich einfach erschießen."

"Das würdest du niemals tun." Kam es erstaunlicher Weise kalt aus meinem Mund.

"Was macht dich da so sicher?" Entsicherte er seine Waffe, vermutlich sollte mir das Angst machen.

"Du liebst mich. Du würdest mit mir unter gehen, würdest du jetzt abdrücken."

Fies begann er zu grinsen, "Oh Nals...", berührte das kalte Eisen mein Kinn etwas unterhalb, "Du bist schon lange so wie ich geworden...Allein das du schon für mich gelogen hast, erklärt das du mir gehören willst."

Scheiße...

Er hatte Recht.

Ich war schon zu tief in seinen Fängen und in all dem ganzen verwickelt.

"Oder habe ich unrecht?" Kam er etwas näher. Meine Hand umfasste den Lauf der Waffe. Ich drückte ihn weg und schon waren seine Lippen darauf. Ich schaffte es gerade noch Luft zu holen und ergeben, "Nein.", zu hauchen.

Und das ich Recht hatte, bewies er mir.
Ich konnte jetzt nie wieder zurück in ein normales Leben.

Denn ich gehörte dem mächtigsten Mann auf dieser weiten, großen Welt der die schwarz Märkte und all das Illegale beherrschte.

Dem der so viel Geld besaß, dass er darin baden konnte oder um sich werfen konnte.

Und dem, vor dem jeder Angst hatte.

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