Chapter 8

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Ich ging nach Hause. Der leichte warme Wind wehte durch meine Haare. Ich atmete tief durch und ging mit gesenkten Kopf nach Hause.
Ich schloss für einige Sekunden meine Augen. Ich konnte nicht mehr. Was war heute los? Wieso hatte ich überhaupt am Klavier gespielt? Es war ein Fehler. Mir geht's heute nicht besonders gut. Es musste aufhören.

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich gegen etwas hartes stieß. Ich fiel zu Boden und ließ meine Sachen los. Verdammt. Ich spürte das Blut an meine Knie. Keine Sekunde später hob ich meine Sachen auf, als mir eine männliche, große Hand dabei half.
"Danke...."flüsterte ich und schaute auf. Wow. Das war der erste Gedanke. Diese Augen. Ich sah sie überall. Ich hatte noch nie solche wunderschöne Augen gesehen. Das konnte ich immer wieder sagen.

"Amaria?" Wie er meinen Namen aussprach. Ich öffnete den Mund, spreche konnte ich nicht.

"Hast du dir wehgetan?" Fragte er mich. Ich schüttelte meinen Kopf.

"Aber deine Knie" ich schaute zu mein Knie und tatsächlich bluteten diese. Ich zuckte mit den Schultern.

"Nichts dramatisch! Es wird trocknen" sagte ich lächelnd. Er schaute mir in die Augen, jedoch schüttelte er den Kopf und holte etwas aus seiner Hosentasche. Er ging in die Hocke. Ich hatte heute eine zerrissene Hose an, also auch an den Knien. Er tupfte etwas rauf. Ich zuckte kurz zusammen. Mein Herz klopfte schneller, als er seine Hand auf meinen Bein legte. Ich atmete schnell. Und dann hörte er auf. Mein Herz klopfte wieder normal. Als sei nie etwas geschehen.

"Tut es noch weh?" Fragte er mich. Ich schüttelte wieder den Kopf.

"Sicher?" Fragte er unsicher.

"Sicher....". Plötzlich summte ein Handy. Ich machte mir nicht einmal die Mühe mein Handy zu holen.

"Ja?".

"Äh, sicher. Ich komme jetzt" sagte er und legte auf. Er schaute mich an.

"Ich muss los. Training ruft" sagte er und winkte mir nochmal zu. Ich winkte zurück. Was machte er nur mit mir?
Keine Sekunde später, steckte ich meine Kopfhörer in den Ohren und machte mich auf den Weg zum Hauptbahnhof. Ich musste mit dem Zug, um zur Schule zu kommen oder nachhause. Ich mag Zug zu fahren, denn dann hatte ich meine Ruhe von all dem.

Ich ließ mich auf dem Sitz fallen und schloss kurz meine Augen. Ich war müde. Die Musik dröhnte in meine Ohren. Ich tippte mit den Fingern auf meinem Oberschenkel. Diese Musik. Musik war etwas Besonderes. Es verstand dich, auch wenn es sich so quatsch anhörte, war es die Wahrheit. Die Musik verstand dich- ja, die Musik versteht was du fühlst. Ich teilte gerne meine Gefühle mit der Musik. Es beruhigte mich sehr. Es ist ein Teil meines Lebens. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich seufzte. Es war meine Mutter.

"Hallo" Begrüßte ich kurz meine Mutter.

"Hallo, Amaria. Ich rufe dich an, weil ich dir sagen möchte, dass ich auf der Arbeit gehört habe, dass es in ein paar Monaten einen Klavierwettbewerb geben wird. "sagte sie. Ich atmete genervt ein.

"Also hatte ich dich so schnell wie möglich angemeldet! Du wirst dort spielen" sie lachte glücklich
Sie tat es schon wieder. Sie tat es, ohne mich zu fragen.

"Dir ist aber schon klar, dass-".

"Mein Gott Amaria, hör auf immer so negativ zu sein. Es ist nur ein Klavierstück, was du spielen wirst" sagte sie zornig. Ich lachte ironisch.

"Super! Danke Mama. Ich freue mich schon" Ich zwang mich zu lachen und legte auf. Ich legte wütend mein Handy weg und legte so schnell wie möglich meine Kopfhörer wieder in den Ohren. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Verdammt. Sie verstand es nicht. Sie verstanden es alle nicht. Sie tat dies und das, ohne mich zu fragen. Meine Beine zitterten vor Wut.
Sie verstand es nicht. Sie hatte mich noch nie spielen sehen. Ich hatte aufgehört. Ich spielte nur mit mir selbst und genau deswegen hatte ich so reagiert, als mich Noah spielen gesehen hatte. Ich hatte angefangen seltener gespielt als er uns verlassen hatte.
Als er dies getan hatte. Ich erschauderte und legte meine Hände vor meine Augen. Diese Bilder gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich stand schnell auf und rannte raus. Ich brauchte Frische Luft. Ich rannte schnell. Immer wieder tauchten diese Bilder vor meine Augen. Ich werde es ihm nicht verzeihen können, was er uns angetan hatte. Niemals.

Er war schuld daran. Nur er allein.

Ich hatte seinetwegen aufgehört. Ich hasste es, dass Menschen sehen, dass ich spielte und nichtsdestotrotz tat das meine Mutter. Ihr Interessierte es nicht. Schon wieder. Doch es war okay, es war nichts neues. Es geschah immer und immer wieder. Sie würde nicht damit aufhören. Niemals.

"Es sollte dich nicht interessieren" flüsterte ich zu mir selbst.

Sie werden es niemals verstehen.

Fortsetzung folgt.....

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Feel pain (WIRD ÜBERARBEITET)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt