Chapter 44

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"Niemals!?" Fragte er mich lachend. Ich nickte heftig und hielt mir den Bauch. Mir kamen schon die Tränen. Es sind mal wieder einige Tagen vergangen.

"Doch! Wirklich, so war das". Ihn fielen die Haare auf die Stirn. Ich strich sie weg. Er nahm langsam meine Hand in seine.  Seine Hände waren warm. Ich schaute leicht nach oben und lächelte ihn an.

Er strich mir langsam über die Wange.

"Ich liebe dich, das weißt du" sagte er mit rauer Stimme. Ich nickte.

"Das weiß ich" flüsterte ich,"und das tue ich auch, seitdem ich dich gesehen habe...."

Seine Hand fuhr weiter nach oben, zu meinem Hinterkopf. Er zog mich näher zu sich und küsste mich auf die Stirn.

"Ich möchte, dass du für mich spielst" sprach er plötzlich diese Worte aus. Ich stand stocksteif auf. Spielen? Etwas, was mir eine Gänsehaut brachte.

"Du musst gegen die Angst kämpfen, amaria" sprach er ruhig auf mich zu. Ich strich mir übers Gesicht und schloss kurz meine Augen.

Das versuchte ich doch, jedoch scheiterte ich.

"Ich sehe doch, dass es dir gefällt! Das macht dich glücklich! Er ist nicht mehr da. Er kann dir nichts mehr antun" sagte er und nahm meine Hand. Ich nickte. Er hatte recht. Er war hier nicht und würde nie kommen. Er war Vergangenheit.

"Spiele nur für mich...."hauchte er. Ich atmete tief durch und ging in das andere Zimmer. Ich drückte die Türklinke runter. Meine Hände waren am schwitzen. Ich strich meine verschwitzten Hände über meine Hose.
Ich spürte seine Präsenz dicht hinter mir. Seine Hand lag auf meinem Rücken.

"Du schaffst das".

Ich ließ mich auf dem schwarzen Hocker nieder. Noah hockte sich neben mich. Die Hand immernoch auf meinem Rücken. Ich legte meine zitterten Hände auf das Klavier. Meine Sicht verschwand in Sekundenschnelle. Ich strich die Tränen weg.

"Beruhige dich. Ich bin hier und kein anderer". Er gab mir Kraft. Die Kraft, es zu tun. Die Kraft, die Vergangenheit loszulassen.

Ich spielte ein Ton, jedoch zitterten meine Hände so stark, dass ich nicht einmal spielen konnte.

"Sieh mich an" forderte er mich auf. Ich legte meine Hände auf meinem Schoß. Er legte eine Hand auf meine Wange.

"Versuch die Vergangenheit loszulassen! Ich weiß, dass du das Klavier spielen liebst, jedoch lässt du es zu, dass die Vergangenheit gewinnt" sprach er beruhigender Stimme. Ich schluckte schwer und nickte.

Die Vergangenheit loszulassen. Ich weiß, dass ich es mit ihm schaffen werde. Ich weiß, dass ich alles mit ihm schaffen konnte.

Ich wischte die Tränen weg und versuchte es aufs neue. Und zu meiner Überraschung, konnte ich langsam etwas anfangen zu spielen. Meine Finger, waren noch etwas angespannt, dass es sogar langsam weh tat.

Und noch einer. Ich spielte langsam, aber sicher. Ich konzentrierte mich auf die Atmung von Noah. Ich wusste, dass er hier war.

Ich spürte, dass mich gerade die Vergangenheit übernehmen möchte.

"Schneller! Was für eine Tochter besitze ich."

Ich schüttelte den Kopf vor mich hin. Ich biss mir auf die Zunge. Nein, ich werde es nicht zulassen. Er war nicht hier. Er konnte mir nichts mehr antun. Niemals. Er wird auch nie wieder zurückkommen. Er war für immer und ewig weg. Er konnte mich nicht kriegen.

Hier war nur Noah und ich. Kein anderer.

Ich bemerkte, dass ich mich sehr langsam entspannte. Meine Körper ließ nach, sowie meine Finger. Sie wurden lockerer und leichter. Ich begann zu lächeln.

Meine Finger bewegen sich schneller. Die Töne lauter. Ich schloss meine Augen und genoss es für diesen Moment.
Noah hatte recht gehabt. Wie immer. Er hatte immer wieder recht. Er wusste, was getan werden musste. Er war hier bei mir und versuchte mit mir zusammen, dass Leben zu genießen. Und genau dies taten wir auch. Gemeinsam.

Und werden es immer tuen. Wir waren zusammen. Er liebte mich. Ich liebte ihn. Unsere Herzen waren wie zusammengebunden.

Ich spürte, dass Noah lächelte.
Meine Töne werden langsamer und dann war es soweit.

"Ich bin so stolz auf dich!" Sagte er. Ich drehte mich zu ihm und umarmte ihn schreind. Er lachte. Ich hatte es seinetwegen geschafft.

"Ich liebe dich, amaria. Egal, was geschieht. Ich werde immer bei dir sein. Ich werde dich nicht zurücklassen" sagte er und küsste mich.

"Ich dich auch!".

"Du bist ein toller Mensch, Noah. Bitte, vergiss das nicht! Du bist so stark. Deine Redensart, ist so stark.

Du stehst hier lächelnd mit leuchtenden Augen, obwohl du es nie von dir selbst gewusst hättest! "sagte ich verträumt. Ich küsste ihn leicht auf sie Stirn.

"und das nur deinetwegen....." Seine Stimme war kaum mehr als nur ein flüstern.

Ich konnte nicht mehr ohne dich leben.

Fortsetzung folgt....

Feel pain (WIRD ÜBERARBEITET)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt