Hola!
Eine kurze Anmerkung, bevor es los geht: Nach diesem Kapitel startet das nächste Q&A zu dieser und der anderen Geschichte auf Instagram. So if you are interested and you have some questions, you can go there (@su.yu.san). Es ist meist sehr informativ und psychologisch.
Das wars auch schon :3.
Viel Spaß beim Lesen!
.Das Curry im Topf blubberte vor sich hin, während ich es gelegentlich umrührte. Es hatte etwas gedauert, weil es aufwändiger war, doch heute hatte ich auch kein Training, also würde ich länger bleiben können. Dementsprechend konnte ich mir für eine anständige Mahlzeit ruhig mehr Zeit nehmen. Ich fragte mich, ob es ihnen überhaupt auffallen würde, wenn ich nicht mal nach Hause kam. Nicht, dass ich vorhatte die Nacht über hier zu bleiben - ich würde mich nicht einmal trauen danach zu fragen, besonders nicht aufgrund des Gedankens, was seine Eltern wohl dann denken mögen - aber es war ein Wunschgedanke, weil ich wirklich keine Lust hatte nach Hause zu gehen, nur um mir diese endlosen Streitereien und Wutausbrüche anzuhören. Ich würde gern in einer eigenen kleinen Wohnung leben, ganz allein, mit Ruhe und wenigstens etwas Freiheit...
Karmas Eltern schienen wiederum wieder nicht da zu sein, was eigentlich nicht überraschend war. Um diese Uhrzeit waren die meisten auf der Arbeit. Es war wahrscheinlich nur meine Neugier, wer die beiden denn eigentlich waren, die so einen sadistischen Sohn gezeugt hatten. Ich schmunzelte leicht. Ob sie sich wegen seiner Streiche und den ganzen Problemen, in die er geriet, mit ihm stritten? Es war hier eigentlich so viel ruhiger als bei mir zu Hause...
»Was arbeiten deine Eltern überhaupt?«, fragte ich, als ich den Herd ausstellte und den Topf zur Seite nahm.
Karma saß wieder am Tisch hinter mir. Vielleicht wollte er ja sicher gehen, dass ich die Küche nicht irgendwie verwüstete oder seine Wohnung direkt in Brand setzte. Ich wusste es nicht, aber mir kam es nicht wirklich so vor, als würde er gern dort sitzen. Er sagte nämlich bis jetzt kein einziges Wort.
»Konzentriere dich darauf nichts anbrennen zu lassen«, meinte er nur.
Ich wandte mich zu ihm um. Er war am Handy und schien irgendetwas einzutippen. Ob er mit jemanden schrieb?
»Ich bin fertig«, sagte ich und holte zwei Teller aus einem Schrank heraus, die ich auf dem Tisch abstellte.
Auch dieses Mal bemerkte ich, dass er scheinbar mein Essen gern aß. Seine Mimik verriet es mir. Doch er sagte wieder nichts. Kein Lob, kein Kompliment, nicht einmal ein Wort. Innerlich seufzte ich. Ich sollte nicht so nach seiner Bestätigung suchen. Aber es wäre schön, wenn er irgendwie dankbar wäre. Bei ihm fühlte ich mich seltsamerweise etwas nützlich... und sowas fühlte ich schlichtweg sehr selten...
»Musst du heute wieder unterrichten?«, fragte Karma überraschenderweise, als er fertig gegessen hatte.
Ich schüttelte den Kopf.
»Gut. Ansonsten hätte ich deine Nachhilfe gekürzt«, sagte er und stand auf.
»Weil deine Bedürfnisse sehr viel wichtiger sind, was?«, sagte ich sarkastisch.
»Ganz genau.« Er verließ die Küche und ich sah, wie er sich auf die Couch im Wohnzimmer fallen ließ.
Unhöflich, dachte ich schnaubend und legte mein Geschirr in die Spüle. Normalerweise würde ich dies jetzt sogar spülen, doch diesen Gefallen tat ich ihm nicht. Er konnte sich ruhig selbst drum kümmern und aufräumen. Wenn seine Eltern auch noch genauso streng waren wie es bei mir zu Hause der Fall war, war es nur ein Bonus.
»Brauchst du eine Erlaubnis, um aus der Küche zu kommen, Aschenputtel, oder was ist los?«
Vielleicht sollte ich auch versehentlich eine Vase zerbrechen, damit er noch mehr Ärger bekam... Düster dreinblickend ging ich ins Wohnzimmer und ließ mich neben ihm fallen, bevor ich wortlos anfing meine Mathesachen auszupacken. Es brachte nichts, mir jetzt mit ihm ein Wortgefecht zu liefern. Ich schlug stattdessen mein Heft auf und präsentierte ihm die heutigen Ergebnisse. Wir hatten heute etwas neues dazu gelernt und angesichts der Tatsache, dass ich den ersten Teil bereits noch nicht so gut konnte, waren die Anschlussaufgaben noch sehr viel schwieriger gewesen.
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Assassination Classroom - One Year (Karma x Oc)
FanfictionOberflächlich gesehen schien Naoko Naomi alles zu haben. Ein großes Haus, Geld, Talent, Wissen und die Aussicht auf ein großes Erbe. Doch hinter der schweigsamen Schülerin, die ihr eigenes Leben als Bühne und sich selbst als die geborene Schauspiele...