1. Prolog

3.3K 136 65
                                    

Hello and welcome! :3

Danke, dass ihr auf meine Geschichte geklickt haben. Bevor wir anfangen, ein kleiner Disclaimer für eventuelle Kopier-Sherlocks: Die Szenen, die den Plot des Anime wiedergeben, stehen hier NICHT WORTWÖRTLICH, NICHT IM ORIGINALEN und NICHT ALS ÜBERSETZUNG. Ich erzähle sie mit eigenen Worten hier nach, wobei viele Sätze und Dinge vorkommen, die auch NICHT im Originalen dabei sind. Also werdet ihr sie nicht copy und pasten und dann behaupten können, dass ihr euch "lediglich wie ich ans Original" hält oder mit geringenfügigen Veränderungen bei euch in der Geschichte einbauen können. Das erwähne ich absichtlich, weil ich dieses Problem massiv bei meiner anderen Geschichte habe.

Des Weiteren möchte ich einen "might turn pretty dark disclaimer" mit ernsten Themen aussprechen. Wie bei all meinen Geschichten, fängt es jedoch langsam an, so another "slow-burn disclaimer", also habt bitte etwas Geduld.

Das wars erst einmal von mir.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
.

2 verpasste Anrufe von Naomi

1 Mailboxnachricht von Naomi

»K... Karma... ich... ich steck in Schwierigkeiten. In w... wirklich ernsten Schwierigkeiten...«

~

Laut unserem Lehrer hatte es über die Geschichte hinweg immer wieder Regime, Regierungen, Gesellschaften, Institutionen und soziale Gemeinschaften gegeben, die auf der Basis eines Kastensystems agiert hatten. Stände, Unterschiede, Aspekte wie Armut und Reichtum, spielten dabei eine große Rolle. Durch sie wurde man definiert, eingeordnet und konnte seine mehr oder weniger privilegierten oder kaum vorhandenen Rechte begründen. Und dies gab es auch noch heute, obwohl die Geschichte uns auch gezeigt hatte, dass es nicht richtig und kontraproduktiv war.

Dementsprechend verstand ich nicht, wer auf die Idee gekommen war ausgerechnet eine ganze Schule nach einem eben solchen System zu strukturieren.

So war es an der Kunugigaoka-Mittelschule, die ich seit einiger Zeit zwangsläufig besuchte. Das System sah es vor, dass es die Klassen A bis E gab, wobei erstere die beste und letztere die schlechteste Klasse war. Meine Klasse. Ich hatte gute Noten, keine Frage und hier waren einige, denen man eine hohe Intelligenz zutrauen konnte. Mehrere von uns wurden aus anderen Gründen in diese Klasse verbannt, die einen so schlechten Ruf hatte und der Diskriminierung der restlichen Schüler ausgeliefert war. Es war kein einfaches Getuschel, keine gehässigen Blicke und defintiv auch nicht einfache, kindische Gemeinheiten, nein, man gab uns absichtlich jeden Tag das Gefühl, dass wir eigentlich fehl am Platz, nicht Willkommen und nichts wert waren. In den Augen der anderen vier Klassenstufen und der Lehrer jedenfalls.

Ich wusste nicht, wie die anderen Schüler damit umgingen. Mir machte es zumindest nichts aus, da ich mich an Ablehnung gewöhnt hatte. So war mein restliches Leben bis jetzt auch verlaufen, und dass einige Fremde meinten mich ablehnen zu müssen, tat nicht so sehr weh, wie die Ablehnung, die ich sonst zu spüren bekam. Dabei wusste niemand so genau, wieso ich in dieser Klasse gelandet war.

Um ehrlich zu sein hatte ich damit gerechnet, dass ich einfach die restliche Zeit, die mir hier blieb, damit verbringen würde weiter brav zur Schule zu gehen. Ob ich einen Abschluss bekommen würde oder nicht, war mir dabei eigentlich sogar egal gewesen - meinem Vater jedoch nicht und so war es dann wieder meine oberste Priorität geworden. Womit ich aber absolut nicht gerechnet hatte, war unser Lehrer, der sich als Staatsgeheimnis entpuppte. Nicht, weil er in Wahrheit James Bond, Shōwa-tennō oder Naruto Uzumaki war, nein.

Unser Lehrer war ein Alien. Ein tentakelähnliches Etwas. Ein Monster, wie einige ihn heimlich nannten.

Der verdammt guten Unterricht gab.

So ging mein Plan einfach in Ruhe meine restliche Zeit zu verbringen, in die Hose. Denn leider hörte ich ihm sehr sehr gern zu. Aber das war nicht alles. Was eigentlich meine Ruhe störte, war die Tatsache, dass wir Koro-Sensei, wie wir ihn nun getauft hatten, umbringen sollten, da dieser selbstverständlicherweise den Mond zerstört hatte und nun drohte genau dies auch mit der Erde zu tun. Absolut normal. Ich fühlte mich nicht so, als wäre ich in einem verdammten Anime.

Jedenfalls störten die dauernden Attentate und Mordversuche den Unterricht, den ich so genoss. Ich hatte nicht wirklich sonderlich Lust mich daran zu beteiligen. Gleichzeitig glaubte ich nicht, dass ich ihnen wirklich helfen konnte. Das brauchte ich auch nicht. Seitdem Akabane Karma wieder da war, hatte ich das Gefühl, dass ihre Chancen sehr gestiegen waren.

Er war ein Wunderkind, durch und durch, bereits in der Grundschule war das so gewesen. Es schien fast als würde er alles auf Anhieb können, wobei er immer dieses freche Grinsen im Gesicht hatte. Damals in der Grundschule, hatten die Lehrer schon in großen Tönen von ihm gesprochen. Und doch gab es einen Haken an ihm; Karma liebte es in Schwierigkeiten zu geraten und sich zu prügeln. Er war der Inbegriff eines Rowdys und eines Tunichtguts, etwas, was mein Vater absolut nicht gutheißen würde. Vielleicht war das der Grund, warum ich mich zu ihm hingezogen fühlte...

Akabane Karma passte nämlich nicht in mein perfektes Leben. Das perfekte Leben, das ich für meine Familie lebte. So lange, bis es zu Ende war. Erst dann, sagten sie, würde ich komplett frei sein.

Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, während ich anfing die Matheaufgabe zu lösen, die uns Koro-Sensei gegeben hatte. Solange ich nichts hatte, was mich hier hielt, solange ich nichts hatte, was dafür sorgte, dass ich bleiben wollte, konnte ich eben diese Freiheit akzeptieren. Manchmal fragte ich mich, ob mich der Gedanke daran nicht sogar glücklich machte. Irgendwann bekam jeder seine Form von Freiheit.

Unauffällig sah ich über meine Schulter zu Karma, der leider genau hinter mir saß. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass ich gerade dadurch zur Zielscheibe wurde. Doch er ließ mich in Ruhe. Vermutlich, weil er wusste, dass er kaum eine Reaktion von mir bekommen würde. Das hatte er bereits feststellen müssen. Denn obwohl wir uns bereits seit Jahren kannten, waren wir sowas wie Fremde. In der Grundschule hatten wir uns einmal in die Haare gekriegt, was nicht gut für uns beide geendet hatte, anschließend spielte er mir in der Mittelschule genau einen Streich, doch als ich scheinbar nicht so reagiert hatte, wie er es sich erhoffte, hatte ich mich für ihn in Luft verwandelt. Das war sogar ziemlich gut, da ich nicht wusste, ob ich nicht gerade vor ihm einknicken würde. Bis jetzt hatte ich meine Rolle nämlich mehr als perfekt gespielt. Emotional gesehen hielt ich mich von allen fern. Sie durften mich nicht mögen, und ich sie nicht. Stattdessen gingen wir eine Art Koexistenz ein. Wir waren lediglich Klassenkameraden.

Als ich schließlich mit der Aufgabe fertig war, deutlich schneller als gewöhnlich, was Koro-Sensei zu verdanken war, wartete ich auf weitere Anweisungen. Karma hinter mir war wahrscheinlich schon längst fertig, lehnte sich wie gewöhnlich mit seinem Stuhl nach hinten und gab sich die Mühe absolute Langeweile auszustrahlen.

Nachdenklich ließ ich meinen Blick durch die Klasse schweifen. Die anderen arbeiteten mit hochkonzentrierten Gesichtern immer noch. Ich blieb bei dem blauhaarigen Nagisa hängen, der wie so oft sehr nervös aussah. Wenn ich ehrlich war liebte ich seine Haare, auch wenn sie ungewöhnlich lang für einen Jungen waren, weshalb er sie hochgebunden hatte. Aber gerade das machte ihn so besonders. Vielleicht lag es auch an meiner Vorliebe für bunte Haare, denn auch Kayano, die fast dieselbe Frisur hatte wie Nagisa, nur eben in grün, war in meinen Augen total hübsch und interessant. Genauso wie Karma mit seinen roten Haaren. Gerade so konnte ich mir ein Seufzen verkneifen. Wie gern würde ich mir meine brustlangen Haare, die zwar in einem kräftigen Goldbraun strahlten, aber ansonsten absolut langweilig waren, färben. Am liebsten in allen Farben, die es gab. Nur konnte ich es nicht.

Es gehörte sich nicht. Schickte sich nicht. War abstoßend. Strahlte ein falsches Licht aus. Sorgte für einen schlechten Eindruck. Und machte uns, meine Familie, lächerlich.

Ich wusste längst nicht mehr alle Bezeichnungen mit denen mein Vater meinen Wunsch abgeworfen, niedergerissen und verhöhnt hatte. Aber das war okay.

Schließlich würde ich meine Freiheit bald bekommen.

Assassination Classroom - One Year (Karma x Oc) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt