Noch eine ganze Weile, hatte Spencer nachgedacht und versucht sich irgendeinen Kontext, aus dem bisherigen heraus zu filtern. Er hatte sich mögliche Fragen gestellt, um ein genaueres Profil von der ganzen Lage zubekommen. Bis jetzt hatten sie zwar nur den möglichen Ansatzpunkt, dass die Hackergruppe gewollt die Aufmerksamkeit des R.S.G.' s und somit des Königshauses auf sich gezogen hatte. Jedoch konnte Spencer dies nicht einfach so als eine Vermutung im Raum stehen lassen. Denn sollte diese sich bewahrheiten... Er wusste selbst noch nicht so recht, was dann passieren sollte, bis auf das es nichts gutes sein würde..."Und was jetzt?", fragte der Blonde, der es aufgab jetzt schon irgendwelche Theorien aufzustellen. Immerhin hatten sie genau dafür Elliott aka The Eye als ihren 'Komplizen' in ihren Plan mit eingebunden. Das dies jedoch ebenfalls ein Teil eines anderen Plans war, wusste noch keiner.
"Ich meine; wie geht es jetzt weiter?" Wie so oft, aus Gewohnheit, fuhr sich Spencer durch seine Haare und hinterließ dabei eine einzigste Unordnung auf seinem Kopf. Dabei sah er abwartend zu dem Jüngeren. Elliott hatte sich derweil wieder voll und ganz seinen Computern gewidmet und tippte konzentriert etwas in ein Feld ein. Das er dabei den Agent neben sich ignorierte, welcher ihn mit Fragen durchlöcherte interessierte ihn nicht. Genau so wenig kümmerte es Elliott, das Spencer durch seine Ignoranz so langsam aber sicher die Nerven verlor und deswegen halb neben ihm am ausrasten war."Elliott, wärst du vielleicht so nett und könntest endlich aufhören mich die ganze Zeit zu ignorieren und anfangen mit mir zu sprechen?! Ich mag vielleicht nicht so ein Supergenie sein wie du und deswegen auch nicht auf deinem beanspruchten Niveau sein, welches du bevorzugst, um...keine Ahnung generell zu reden oder dich mit mir abzugeben! Und Ja, ich kann mir vorstellen, dass dir dieser Gedanke missfällt und kann das sogar verstehen - immerhin halten wir dich gegen deinen Willen hier fest und verletzten damit deine Rechte. Aber trotzdem bin immer noch ich hier derjenige, der das Sagen hat und die Anweisungen macht! Also bitte sei so freundlich und mach deinen Mund auf und rede mit mir - sag irgendetwas!"
Nach Spencer's Ansage blieb es still im Raum, während der Blonde sich mit einem abwartenden Blick zu Elliott gewandt hatte.
"Fertig?", kam es dann nur - wie immer - monoton von dem Jüngeren, welcher sich dazu erbarmte Spencer mit einem kurzen Seitenblick zu bedenken, "Ich brauch nämlich meine Ruhe, um arbeiten zu können. Diese stören sie jedoch mit ihrem lauten herum Geschreie."
Fassungslos, mit leicht geöffnetem Mund und wie erstarrt glotzte Spencer den Kleinen an. Am liebsten wäre er jetzt so richtig ausgerastet und hätte Elliott gezeigt, dass er nicht so mit ihm reden geschweige umgehen durfte. Doch Spencer hielt sich krampfhaft zurück und ließ lediglich seine Finger knacken. "Weißt du eigentlich schon, was auf deinem Grabstein stehen haben willst?", fragte er dann, immer noch gereizt, nach. Verwirrt stoppte Elliot: "Warum ist es denn für sie jetzt so wichtig, zu wissen, ob ich schon weiß, was auf meinem Grabstein stehen soll?" Der Jüngere verstand den Sinn, hinter dieser Frage nicht. Leise musste Spencer seufzen und schüttelte bloß seinen Kopf: "Ach, nur so...""Wissen sie es denn schon, was auf ihrem Grabstein stehen soll? Wenn nicht hätte ich da eine Idee." "Und das währe?", der Blonde schmunzelte leicht, als Elliott ihm nun doch in die Augen sah. Jedoch verging ihm dieses, bei den darauf folgenden Wörtern des Kleinerem wieder. "Leg dich niemals mit einem Genie an, denn das ist das Resultat."
Mit einem viel sagendem Blick, drehte Elliott seinen Kopf in die Richtung seiner Bildschirmen und konzentrierte sich wieder darauf, den Hackverlauf, vor über sieben Monaten, zurück zu verfolgen. Dabei wurde ihm seine Vermutung, dass die Gruppe keine Anfänger wahren, nur noch mehr bestätigt - was natürlich schon im Vornherein für den Jüngeren klar gewesen war. Die Hacker oder wenigsten einer von ihnen konnte man sogar schon zu den Profis zählen. Wie sie/er vorgegangen war, um in das Datensystem des Scotland Yards einzudringen und von dort weiter zu dem des MI's zu gelangen, war schon kein leichter Vorgang. Und das auch noch unbemerkt. Bis zum Ende; dann haben Sie sich erwischen lassen.
Für Elliott stand fest, dass die Hackergruppe dies mit Absicht gemacht hatte, um Aufsehen zu erregen. Um entdeckt zu werden. Um ein klassisches Katz und Maus Spiel zu starten. Doch wieso? Was ist deren Ziel, hinter dieser ganzen Aktion?
Ein kurzer Piepton signalisierte Elliott, dass er es geschafft hatte den Verlauf, bis zum Anfangsserver aufzulösen. Es hatte nicht lange gedauert, da das Signal nur über 6 Router Türme geleitet wurde und somit der eigentliche Standort schnell heraus gefunden werden konnte. Wieder eine Sache, die im ersten Augenblick auf Anfänger schließen ließ. Doch auch hier, war wieder ein winziges, raffiniertes Detail versteckt worden, was diese Annahme sofort wieder zu Nichte machte und zeigte, das wissende Leute am Werk waren - ein roter Faden!
Der rote Faden war in der Hackergemeinschafft so etwas, wie eine Art zweite Leitung und konnte nicht von jedermann programmiert werden, weswegen diese Methode nicht wirklich bekannt war und auch nur selten vorkam. Auch lag es daran, dass der rote Faden eine veraltete Variante des Systems oder Servers verbinden war und es somit länger dauerte so einen zu erstellen. Außerdem gab es mittlerweile mehrere andere Wege, um das Gleiche zu erreichen, nur eben schneller. Jedoch gab es hierbei einen großen Vorteil: Man konnte heimlich stille Post spielen, ohne darauf aufpassen zu müssen jeden Moment im gehackten System einen Fehlalarm aus zu lösen. Praktisch gesehen, wahr es also fast perfekt. Perfekt, weil, wie schon gesagt, es nicht jeder kannte und somit auch nicht jeder konnte. Fast, weil es immer Ausnahmen gab, welche in diesem Falle Elliott Leonardo da Vinci hieß.
Dieser runzelte gerade etwas fragwürdig seine Stirn. Für den sechzehn jährigen Jungen, war es ein leichtes so etwas wie den roten Faden schnell zu entdecken und entschlüsseln. Und das schon seit er 4 Jahre alt war. Trotzdem galt dies nicht für den Rest der Durchschnitts Menschen, wozu auch das R.S.G. zählte. Zwar waren die Wachhunde der Königen nicht wirklich dumm und gehörten auch nicht zum gewöhnlichen Durchschnitt, doch so begabt waren sie nun auch wieder nicht. Man konnte sagen, dass die Wachhunde was von ihrem Handwerk verstanden, wenn nicht sogar Spezialisten auf ihrem Gebiet waren. Aber Elliott bezweifelte stark, das auch nur einer vom R.S.G. so gut war, um überhaupt zu checken was sie dort vor sich hatten. (Passendes Beispiel Spencer James, welcher seit geschlagenen 5 Stunden neben dem Jüngerem auf dem Boden hockte, sich, versuchend zu verstehen, seine Haare zerzauste und die Augen an den Computerbildschirmen wund starte. Der Blonde war zwischenzeitlich sogar drei mal minutiös eingenickt vor Anstrengung und Langeweile.) Also warum sollte die Hackergruppe einen roten Faden benutzen, wenn die Wahrscheinlichkeit dass die Wachhunde diesen erkennen und entschlüsseln sollten, bei nicht mehr als 7 Prozent lag? Sie wollten doch extra erwischt werden?
Das passte irgendwie nicht zusammen...
Eine stille sowie knappe Vorstellung drang sich in die Gedankengänge von Elliott, welche er aber sofort wieder versuchte zu verdrängen. Und dennoch passte Sie in diesem Augenblick wie die Fast aufs Auge. Aber das durfte, konnte garnicht stimmen! Das währe biologisch und physikalisch einfach unmöglich!
Bilder aus früheren Zeiten, kamen mit diesem Aspekt nun ebenfalls an die Oberfläche und schienen Elliott erdrücken zu wollen. Mit Ihnen wurden auch die Stimmen, in seinem Kopf immer lauter; verknoteten sich zu einem reinem Wirrwarr, zogen an seinem Verstand und hinterließen ein Stechen hinter den Schläfen.So gut wie es dem Kleinem gelang, atmete er ruhig ein und aus, während er sein Nasenbein massierte. Elliott musste entspannt bleiben - was leichter gesagt, als getan war - dann würde es bald wieder besser werden. Der Einfachheit's/Schnelligkeit's halber, hätte er einfach eine seiner Tabletten nehmen brauchen, um sein Inneres zu betäuben. Aber ihn hinderte etwas oder besser gesagt Jemand daran. Um genau zu sein waren es zwei Personen: er selbst und Spencer. Letzterer bemerkte nun auch, das etwas nicht mit Elliott zu stimmen schien und fragte besorgt nach: "Alles gut bei dir Kleiner?"
Hörbar atmete Elliott aus. Er durfte nicht schwach wirken. Bevor der Jüngere jedoch Spencer abwimmeln konnte, knackte er die vorher versteckte zweite Leitung und im selben Moment blinkte ein Feld auf seinem Computer auf.
Es war eine Formatierung eines altmodisch aussehenden Briefumschlages, mit rotem Wachsverschluss. Verwirrt kniff Spencer seine Augen zusammen: "Ein Brief?"
Augen verdrehend, über diese sinnlose Feststellung des Agent, klickte Elliott mit seiner Maus auf das Wachssymbol und öffnete den Umschlag.Ein einzigstes Wort ploppte nun auf und ließ das Spiel beginnen...
HALLO
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Hach, ich freu mich schon so, denn es geht weiter und nun so richtig los!
Das oben auf dem Foto soll übrigens Spencer sein, ich dachte mir dass das irgendwie passt;)Und merkt euch: Jeder Beginn ist ein Anfang, aber nicht jeder Anfang ein neuer Beginn ~ Mellarie-Bellancia
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Lizenz zum Genie
Mystery / ThrillerErst wenn die schützende Maske zerbricht, man Schachmatt ist und alles nur noch auf dieses eine dunkle Ziel hinzu läuft und schon alles verloren scheint, erst dann macht es dem Genie Spaß zu spielen... Elliott, ein Junge welcher zu den 2% der Weltbe...