VEREINIGUNG

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Sebastian

Zwingend ruhig zubleiben, massierte ich mir meine Nasenwurzel. Seid ungefähr sechs Stunden, saß ich nun schon im Wartezimmer des Krankenhauses und wartete darauf, das endlich ein Arzt kam, der mir sagte wie es um Elliott stand. Das letzte Mal, als ich den Prinzen gesehen hatte, hing er ohne Herzschlag in den Armen des blonden Agent's. Meine Augen schweiften von der Uhr, welche ich bis dahin ununterbrochen durchlöchert hatte durch den Bereich, an Henry und Liam vorbei, bis hin zu Edward, an dem ich hängen blieb. Er stand abseits und sah aus dem Fenster. Dabei spielte er mit seinen Händen herum. Seufzten erhob ich mich und ging zu ihm. Ohne ihn erschrecken zu wollen, stellte ich mich neben ihn und konnte nun auch erkennen, dass er Spencer's Marke schützend umschlossen hielt.

"Ich nehme an, dass du deinen Schützling - wenn er sich dann erholt hat - noch eine Weile schmollen lässt, bevor du ihm sein Abzeichen wieder gibst, habe ich Recht?" Trotz meiner leisen Worte zuckte der silber haarige zusammen. Etwas perplex schaute er mich an, bevor er seinen Blick wieder ignorierend weg richtete. Das ließ mich meinen Kopf schütteln: "Du warst schon immer stur, Edward. Jetzt nicht mit mir zu reden - ich kenne dich gut genug, um zu wissen das du dich dadurch schützen willst. Die gleiche Haltung hat auch dieser Spencer. Das habe ich heute gesehen. Aber-" "Was willst du, Sebastian?", seine Stimme klang erschöpft. "Dir sagen, dass ich nicht derjenige bin, gegen den du ankämpfen musst."

"ACH, JA?!"

Edward hatte seine Stimme erhoben, was die Zwillinge dazu veranlagte, alarmiert zu mir zu schauen. Mit einem beruhigendem Zeichen, signalisiert ich Liam, dass er sich wieder setzen sollte. Alles war in Ordnung. Edward war in diesem Moment nicht gefährlich, sondern einfach nur ein Mann, der mächtig unter Druck stand und diesen nun heraus ließ: "Wenn du nicht derjenige bist, wer ist es dann, mh? Dass da heute wahren deine Leute! Deine ach so geliebten 'Untertanen', werter Herr König des Underground's!" Meine Augenbrauen schossen in die Höhe. "Diese Gruppe sind definitiv, nicht meine Leute. Ich würde niemals solche Stümper anheuern, die dazu auch noch Elliott das Leben nehmen wollen." "Stimmt ja; entschuldige ich vergaß, nichts geht über den Goldjungen von Vincent Da Vinci. Heute sowie damals.", meinte Edward verbittert. Nun wurde ich ebenfalls wütend und musste mich beherrschen, dem hübschem Mann vor mir, nicht an die Kehle zuspringen. "Jetzt wirst du gemein, Edward.", knirschte ich, "Du weißt ganz genau, dass das was damals war, nicht alleinig meine Schuld ist! Also spiel dich hier nicht als das Opfer auf - denn in unserer Geschichte, gibt es keines - und tu so, als hättest du einen Heiligenschein. Schließlich warst du mal einer von uns und bist es auch immer noch, egal das du nun einen anderen Titel trägst und Wachhund für die Königen spielst! Du bist damals freiwillig gegangen, was auch dein gutes Recht nach allem war und ich habe dich dabei nicht aufgehalten, also gib mir, deinem Verlobten nicht die Schuld daran, Edward!" Mit jedem Wort war ich weiter an ihn herangetreten. Sein Versuch, meinem Blick auszuweichen schlug fehl, als ich sein Kinn packte und zu mir drehte. Seine Augen schimmerten leicht feucht, was mir einen Stich ins Herz versetzte. Das brachte mich zum Lächeln, denn das konnte nur Carter Edward. Nur er war dazu in der Lage, mich spüren zulassen, dass ich überhaupt so etwas wie ein Herz besaß und das letzte Mal, als ich dies erleben durfte war schon Jahre her.

"Wieso?", fragte der silber haarige leise, "Wieso kann ich dich nach allem nicht einfach hassen?" "Weil ich es auch nicht kann."

Der Moment wurde gestört, als sich jemand räusperte. Gleichzeitig drehten sich Edward's und mein Kopf in die Richtung, wo plötzlich der blonde Agent aufgetaucht war.
"Spencer!", erleichtert löste Edward sich von mir und ging zu ihm, um ihn zu umarmen, "Wehe, du ziehst jemals wieder solch eine Aktion ab. Haben wir uns verstanden? Deine Grandma würde persönlich aus ihrem Grabe steigen und mich erwürgen, wenn ich das Versprechen zu ihr brechen würde." "Dann würde sie dir wenigsten mal den Kopf und somit auch deine Ansichten richten.", kühl schob Spencer sich von seinem Vorgesetzten weg. Dann wandte er sich überraschenderweise an mich: "Wie geht es Elliott?" Bedauernd sah ich zur Uhr. "Er ist seid über sieben Stunden im OP und bis jetzt, hat sich noch keiner gemeldet." "Das ist gut.", meinte der Blonde darauf leicht verzweifelt, "Ich meine, wenn sie noch operieren, dann lebt er noch." Ich nickte, denn ich betete genauso wie er, dass der Prinz es überstehen wird. Jeder der Könige tat das.

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