~zwei Jahre später~Vorsichtig, aber bestimmt ging Spencer James die, in der Nacht versinkenden, Straßen des Londoner Doc‚s entlang. Die kühle Luft verfing sich in seinen weißblonden Haare und hinterließ diese unordentlich auf seinem Kopf. Den Agent interessierte das nicht, da er mit großer Wahrscheinlichkeit eh nicht mehr so schick aussehen würde. Vorsorglich griff seine Hand, in seinen hinteren Hosenbund und zog seinen Revolver hervor. Fest umgriff er das Metall.
Ein plötzliches Geräusch durchbrach die, bis hier hin anhaltende, Stille und ließ Spencer in seinen Bewegungen innehalten. Lauschend drehte er ein wenig seinen Kopf.
Nicht.
Seine Umgebung abscannend, kniff der Blonde nun leicht seine Augen zusammen und ließ diese umherwandern. Eine Bewegung hielt ihren Blick schließlich fest. Einige Meter vor ihm, im Schatten bewegte sich eine Gestallt und auch zu seinen Seiten, traten drei Männer aus dem Schatten, in sein Sichtfeld. Eine Augenbraue Spencer's wanderte in die Höhe. "Vier gegen einen?", rief er belustigt fragend den vieren zu, "Ist das nicht ein bisschen unfair? Ich meine, ich will euch ja schließlich nicht verletzen.""Dein ehemaliger Schützling, ist ganz schön frech, Edward.", sprach der große, schwarz haarige zu seinem Nachbarn. "Ich dachte eigentlich auch, dass ich ihm bessere Manieren beigebracht habe, Sebastian.", meinte der Wachhund schmunzelnd. Auch die Zwillinge grinsten gemein: "Aber was will man schon von einem Scotty erwarten?"
"Auf jedenfalls mehr Pünktlichkeit.", ertönte plötzlich eine fünfte Stimme.
Stockend hielt Spencer die Luft an, während ihm ein kribbelnder Schauer seinen Rücken hinab lief und eine Gänsehaut hinterließ.
"Was ist nun, mh? Willst du dich gar nicht umdrehen?" Langsam, ganz langsam, fast schon in Zeitlupe, drehte Spencer sich um seine eigene Achse. Sein Herz donnerte derweilen gegen seine Brust. Als er sich endlich vollständig zu der Person umgedreht hatte, durchlief ihn ein weiterer Schauer. Ein Mundwinkel zog sich bei diesem Anblick automatisch nach oben.Dort stand er. Das Supergenie Nummer eins auf der Welt, welches wortwörtlich eine Lizenz für dessen Gehirn brauchte - The Eye. Der neue König des Underground's - Elliott Leonardo Da Vinci.
Zu ihrem aller erstem aufeinander Treffen, vor zwei Jahren hatte, hatte sich der Brünette kaum verändert. Seine hat war immer noch blass, sein Körper klein und zierlich und sein Gesicht, eine in Porzellan gemeißelte Maske, mit Augen, die einen zu durchbohren schienen. Doch das war noch nicht alles. Spencer wusste - auch wenn nur er es zu Gesicht bekam - das es neben dieser Fassade, auch noch eine andere gab. Eine die so dunkel, verwirrend und wahnsinnig war, dass er sich es zur persönlichen Aufgabe gemacht hatte, diese mit seinem ganz eigenem Charm zu beleuchten.
"Sieh einer an.", grinste der Blonde anzüglich, "Wenn dass mal nicht meine kleine, Majestät ist. Lange nicht mehr gesehen." Schlendernd ging er auf den jüngeren zu, welcher den Blonden unbeeindruckt ansah. Vor ihm angekommen, blieb er dicht vor dem Kleinen stehen und sah zu ihm herunter. Schnaubend verschränkte Elliott seine Arme vor der Brust: "Solltest du nicht aufhören mich so zu nennen? Zeig mal Respekt, in dem du endlich mal auf mich hörst und genau das tust, was ich sage. Und was heißt hier überhaupt lange? Das letzte Mal, als wir uns...gesehen haben, war vor drei Wochen." "Es hat sich aber angefühlt, wie Jahre." Erneut schnaubend schüttelte Elliott seinen Kopf. "Jetzt übertreibst du aber - ah!"Ohne Vorwarnung, hatte Spencer Elliott's schmale Hüfte umfasst und ihn mit Schwung, an seinen Körper gezogen. Nun wahren ihre Gesichter nur noch Zentimeter von einander entfernt, wodurch der Agent den rötlichen Schimmer auf den Wangen des jüngeren gut erkennen konnte. Leicht lächelte, bevor er seine Nasse in dessen Schulter vergrub, tief ein atmete und flüsterte: "Ich habe dich vermisst, Liot." Dieser nuschelte ebenfalls irgendwas an seiner Brust, was Spencer als ein 'Ich auch.' verstehen konnte. Ein winziges Stückchen drückte sich Elliott, von dem Blonden weg, um wieder zu ihm hoch sehen zu können. Für einen Moment betrachtet er Spencer's Gesicht, welches so viel Zuneigung ausstrahlte, dass es Elliott schon beinahe etwas Angst machte. Zögernd streckte er sich ihm näher und hauchte ihm einen kurzen, federleichten Kuss auf die Lippen, welche sich währenddessen zu einem breitem Lächeln verzogen.
"Was?!", fauchte der kleinere peinlich berührt.
"Nichts.", gab dessen Gegenüber von sich.
"Und warum guckst du dann so bescheuert?"
"Diesen 'bescheuerten Blick', nennt man auch 'verknallt sein', Liot - müsstest du das nicht eigentlich wissen." Nun war Spencer derjenige der dem Brünettem, einen langen und intensiven Kuss schenkte, "Ich liebe dich, mein Supergenie."
"Tz."
"Was heißt denn hier Tz?!", gespeilt empört umgriff er das Kinn von Elliott, "Wenn das dein Ich liebe dich auch sein soll, also dann müssen wir deine Definition von Liebe noch ein Mal klären, Kleiner."
"Vielleicht ist es ja auch deine, die Klärungsbedarf hat, Liebling!"
ENDE
Und hiermit, ist das Buch Lizenz zum Genie, mit 43 Kapiteln und 56.554 Wörtern abgeschlossen! Ich freu mich so und denke, dass es euch ebenfalls gefallen hatten - ihr könnt ja kommentieren, welcher euer Lieblings Charakter war. Ansonsten verabschiede ich mich hier und wir lesen uns, beim nächsten mal wieder.
Erst wirst du traurig. Dann wirst du wütend. Dann arrogant und zum Schluss, bestehst du nur noch aus Eis. ~ Mellarie-Bellancia
ZWEITER TEIL: LIZENZ ZUM WAHNSINN sowie noch weitere
DU LIEST GERADE
Lizenz zum Genie
Mystery / ThrillerErst wenn die schützende Maske zerbricht, man Schachmatt ist und alles nur noch auf dieses eine dunkle Ziel hinzu läuft und schon alles verloren scheint, erst dann macht es dem Genie Spaß zu spielen... Elliott, ein Junge welcher zu den 2% der Weltbe...