KÖNIGE

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"Okay.", verwirrt über die ganze Situation ging der junge Agent im Zimmer auf und ab, "Das da draußen, sind also die - und damit meine ich DIE - Könige des Underground's? Wegen denen du letztes Mal so ausgerastet bist? Und zu dem noch deine ganz persönlichen Leibwächter? Die drei Männer?" Spencer hielt in seinem Tuen inne und drehte sich zu Elliott herum. Dieser atmete nur tief aus und massierte angestrengt seine Nasenwurzel. Er hatte keine Lust sich ständig wiederholen zu müssen. In dem Moment, wo Spencer erneut ansetzen wollte, klopfte es an der Tür und Sebastian kam herein. "Ist alles in Ordnung?", fragte der schwarz haarige, "Man hört Scotty's aufgebrachte Stimme nämlich über den gesamten Flur." Immer noch aufgebracht, deutete der Agent mit dem Finger auf den deutlich Älteren: "Hey, nenn mich nicht wie son' Köter, verstanden Freundchen?" Unbeeindruckt zog Sebastian eine seiner Augenbrauen hoch. "Warum den Teufel denn nicht bei seinem wahren Namen nennen, mh Freundchen? Oder gefällt dir Schoßhündchen besser? Was ist mit königlicher Zottel - ich finde das hat auch irgendwie seinen Charme." Darauf gab Spencer nur einen Verachteten Ton von sich.

"Ich finde, dass dein Hündchen mehr Manieren und Respekt rüberbringen könnte, Elliott.", wandte sich Sebastian nun an den Jüngsten, "Wenigsten ein wenig Dankbarkeit dafür, das wir ihn noch nicht umgebracht haben." "Oh, verzeiht. Wie unhöflich von mir, mich nicht für meine wunderbare Tracht Prügel bedankt zu haben, sowie auch für meine Entführung. Soll ich mich dafür verbeugen und ihnen die Füße küsse?", fragte Spencer ironisch dazwischen. Der Blonde wurde jedoch ignoriert. "Nehm ihm das nicht all zu übel, Sebastian. Spencer ist verwirrt; seine Sinne spielen momentan etwas verrückt.", meinte Elliott Schulter zuckend, "Aber nun zu dir. Du bist doch nicht nur kommen, weil dich ein bisschen Lärm stört, oder? Also, was willst du?" "Ich wollte dich zum Essen holen. Liam hat zur Feier des Tages der wieder Zusammenkunft extra gekocht und wenn Scotty will, kann er ebenfalls etwas haben." "Damit ihr mich vergiftet?", verschränkte Spencer seine Arme vor der Brust. "Heilige Scheiße; nun halt mal die Luft an, Spencer! Niemand, in dieser Villa hier, will dich vergiften.", Elliott erhob sich von der Bettkante, auf der er bis eben noch saß, "Zumindest noch nicht jetzt." Damit verließ er sein ehemaliges Kinderzimmer und ließ die zwei Männer dort alleine zurück.

"Nett. Wie beruhigend.", ironierte Spencer, bevor er ihm folgte.

Der Blonde Agent kam sich vor wie in einem Traum, als er das Esszimmer betrat, wo ein riesiger Tisch gedeckt war und die anderen beiden Männer - Henry und Liam - schon bereits warteten. Kurz schloss Spencer seine Augen. "Das ist eindeutig Psychoterror.", murmelte er in sich hinein. "Setzt du dich auch noch, oder willst du da weiter stehen bleiben und warten, bis endlich etwas schlimmes passiert?" Spencer öffnete seine blauen Augen wieder und sah in die Runde. Das war alles zu absurd. "Was soll das?", fragend richtete er sich an Elliott, "Das ganze hier; was ist das für ein Spiel? Ich meine erst werde ich entführt, dann werde ich verprügelt und nun gibt es zum krönenden Abschluss noch ein tödliches Dinner for five?" "Du musst ja nichts essen, wenn du nicht willst.", fuhr Liam ihm dazwischen, "Aber dann verpasst du was in deinem jämmerlichen Leben. Ohne prahlen zu wollen: ich bin ein hervorragender Koch und ein besseres bloody Marry Steak, als dieses, bekommst du nirgendwo."

"Spencer", übernahm nun Elliott, "Wenn Du willst, kannst du jeder Zeit gehen. Keiner wird dich aufhalten, wenn ich nichts sage. Also, die Tür ist offen. Meinetwegen geh, aber heul am Ende nicht rum, weil das was sich momentan schleichend im Underground aufbaut, dich und deine Leute überrollt und nichts außer Schutt und Asche zurück lässt. Ihr, dasR.S.G. habt ein Problem, wofür ihr euch extra die Arbeit gemacht habt, mich, ein weltweit bekanntes Verbrechergenie, ausfindig zu machen, um euch zu helfen. Das hat zwei ein halb Jahre gedauert. Der Angriff auf England wird binnen Minuten zu Ende sein. Du hast also die Wahl. Gehst du, mit eingeklemmten Schwanz, um Edward, Garcìa und dem Rest beim Pfotenlecken zu helfen. Oder aber ziehst du deinen eigentlichen Plan, der ein Sechzehn jähriges killer Supergenie beinhaltet, durch und versuchst das Kommende zu stoppen. Deine Entscheidung."

Abwartend sah Elliott den Blonden an, denn schlussendlich hing auch seine eigene, weitere Vorgehensweise von dessen Antwort ab. Denn mit Spencer's Zustimmung und seinem Team, würde es dem jüngeren noch einfacher gelingen an sein gesetztes Ziel zu gelangen. Dass ihm am Ende dies vermutlich sein Leben kosten wird, war für Elliott ein geringer Preis, den er nur zu gerne bezahlen würde.

Sebastian räusperte sich: "Um dir bei deiner Entscheidung eventuell ein wenig zu helfen, würden wir, die Könige des Underground's, dir ebenfalls unsere Hände reichen, solltest du den jetzigen Weg weitergehen wollen." "Du hast unser Wort, dass wir alles was dir lieb ist beschützen werden.", schloss sich Henry mit an und Liam fügte zum Schluss noch hinzu: "Egal, was dies kosten wird."

Misstrauisch sah Spencer sie an. "Warum solltet ihr das tun, mh?"
"Weil ihr nicht die Einzigen seid, dessen Existenz auf dem Spiel steht. Es mag sich komisch anhören, aber auch wir haben zu befürchten, dass unser zu Hause den Bach herunter gehen wird.", meinte Henry und fuhr sich durch seine Haare. Seine zweite Hälfte, Liam nickte: "Sowie Du, Wachhund das Königshaus und deine Familie beschützen willst, so wollen wir das auch. Im Grunde sind unserer beider Ziele, das Gleiche: den Underground wieder dorthin zurück zubekommen, wo er einst war. Und tu jetzt nicht so, als wäre das nicht das, was du und deine Freunde wollen. Schließlich profitiert das R.S.G. genauso von unseren Geschäften, wie wir selbst. Eigentlich kann man uns als eine große Familie betrachten, die sich nach einem fiesen Streit in zwei Parteien aufgeteilt hat. Nun müssen wir aber über unser aller Schatten springen, denn nur als eine gleich funktionierende Einheit, können wir die lästigen Störenfriede still und heimlich beseitigen. Danach können wir uns dann, mit Vergnügen wieder liebevoll ab metzeln." "Und das, soll mich jetzt überzeugen?", Spencer sah den Lockenkopf an, wie dieser wie unschuldig lächelte.

Die Augen des Agent's wanderten wieder zu Elliott, welcher spielerisch sein Steakmesser zwischen den linken Fingern drehte. Nun hob auch er seinen Blick. Für eine Weile starten sich die beiden einfach nur stumm an. Es war, als suchten sie gegenseitig Antworten in ihrem Gegenüber, doch schienen keine genaue zu finden - jedenfalls galt dies für Spencer. Der junge Mann war hin und her gerissen. Was sollte er tun? Von Edward hatte er gelernt, dass man nie sein Ziel vor Augen verlieren sollte, auch wenn Nebel aufzog. 'Steht's sollte man immer weiter gehen.', hat sein Vorgesetzter gesagt. Aber was war, wenn dieser Weg plötzlich durch eine Schlucht getrennt wurde? Wo sollte man dann lang gehen? Wieder zurück? An der Klippe entlang, bis man eventuell eine Brücke findet? Oder sollte man springen, auf die Gefahr hin zufallen?

Was sollte er wählen?

Die Logik, die Sicherheit oder doch das Risiko?

Kopf, Bauch oder Herz?
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Na, wofür würdet ihr euch entscheiden?

"Welchen Weg soll ich gehen?" "Das hängt davon ab, wohin Du willst." ~ Alice Liddell.

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