SPIEL

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Spencer

"Nein.", nicht glaubend schüttelte ich meinen Kopf, "Edward, das kannst du doch nicht ernst meinen. Emma ist eine von uns." Ich konnte und wollte einfach nicht fassen, das er sie beschuldigte ein Mitglied dieser Hackergruppe namens Dark zu sein. Klar hat sie sich in der letzten Zeit komisch benommen, war kaum noch da und- Ich merkte selber, dass ich kein Gegenargument hatte, um die Forensikerin zu entkräften. Aufgebracht ballte ich meine Hände zu Fäusten, fuhr dann durch meine Haare, nicht wissen wohin mit ihnen. Edward war ebenfalls sehr angespannt. Mit aufeinander gebissenem Kiefer saß er auf seinem Bürostuhl, hinter ihm stand dieser Sebastian und auch die Zwillinge waren zugebe, genau wie Elliott der meinen Blick, seid ich in den Raum gekommen bin, mied. Das tat weh - vor allem nach gestern Nacht - aber ich hatte es vermutlich auch nicht anders verdient, nach dem ich heute Morgen in aller Frühe abgehauen bin, weil ich Angst vor Elliott's Reaktion hatte, wenn er aufwachte. Die Angst, dass er den Sex bereuen könnte und mich danach noch mehr meiden würde, war groß und das Ungewissen erdrückend. Wie gerne hätte ich ihn einfach jetzt gefragt, in in den Arm genommen und genauso liebe- und hingebungsvoll geküsst wie gestern. Seine Berührungen auf meiner Haut gespürt; ihn gespürt. Den Kleinen in dieser Nacht unter mir gesehen zu haben - die Erinnerungen verursachten Gänsehaut bei mir und ließen meinen ganzen Körper kribbeln.

"...Spencer?", Edward hatte weiter geredet, doch ich hatte nicht zugehört. "Was?", mich versuchend, auf das wichtigste zu konzentrieren schüttelte ich meinen Kopf und sagte dann zusammenhangslos: "Woher willst du - oder besser gesagt - ihr das überhaupt wissen, mh? Weil wenn das nur ne dämliche Vermutung ist, weil wir langsam einen Schuldigen brauchen, ist das definitiv der falsche Weg, der ganz und gar nicht witzig ist. Mit so einer Anschuldigung ruinieren wir Emmas Ruf! Edward, du weißt selbst wie das ist, in eine Figur gedrückt zu werden, die man nicht ist. Warum machst du das also?!" Ich redete mich immer weiter in Rage. Anklagend zeigte ich mit meinem Finger auf die Könige: "Die haben das gesagt, stimmt's? Warum glaubst du ihnen diesen Mist?! Das sind eigentlich unsere Feinde, Edward, wenn du das vergessen haben solltest! Die sind diejenigen, die wir eigentlich zur Strecke bringen müssten - nicht Garcìa! Die sind diejenigen, die wir im Auftrag der Königen ihre gerechte Strafe bringen müssen und ich weiß, dass das dein größtes Ziel ist, oder war als du zum Wachhund wurdest - du hast es mir an meinem ersten Tag erzählt, Edward! Das man aus einem ausschlaggebendem Grund, so etwas wird. Und nun? Warum gehst du dem nicht nach? Genau jetzt? Sie hier, direkt bei uns, also warum verhaften wir diese Bas-"

"Pass gut auf was du sagst, du räudiger Scotty!", mahnte mich dieser Liam mit beunruhigend ruhiger Stimme, "Du denkst vielleicht, das du etwas besseres bist als wir und alle anderen des Underground's, nur weil du direkt der lieben Elisabeth unterstellt bist." "Dann müssen wir dich aber enttäuschen, denn egal ob du den Titel 'Wachhund' hast und wir nicht, sind wir trotzdem alle Mann gleich.", fügte Henry hinzu. "Ich bin sicherlich nicht so wie ihr!" "Das mag sein.", führte nun Sebastian den Vortrag fort, "Aber die Zwillinge haben recht. Einen wirklichen Unterschied, zwischen gut und böse gibt es hier nicht. Wir tragen alle keine weiße Weste; weder du, noch wir oder deine Auftraggeberin. Denn erinnere dich an die Geschichte, wie das System des Underground's entstand zurück. Sowohl das R.S.G., als auch wir wurden gegründet und das aus den gleichen Gründen, nur mit anderen Prinzipien. Deine ach so vergötterte, englische Krone ist, mehr oder weniger Schuld an allem. Du dachtest, du würdest Gutes tun? Du dachtest, du würdest Leben retten? Du dachtest, du würdest für Ruhe und Ordnung sorgen? Dann bist du noch zu naiv, um das Wahre sehen zu können. Zu geblendet. Aber irgendwann wirst du es merken, was dieser Schwur gegenüber deines Landes, dir wirklich gebracht hat. Sei dir bis dahin jedoch bewusst, dass weder das Königshaus, noch der Underground gut sind, denn in dieser Welt gibt es nur schwarz und grau! Ich bitte dich also beleidigende Urteilungen über uns zu lassen und erst einmal in den Spiegel zu schauen." Liam schaltete sich wieder mit ein: "Die Garcìa die du kennengelernt hast, ist nicht die für die sie sich ausgegeben hat. Sie ist ein verlogenes Miststück, vermutlich auf Rache aus."

"WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN SO ÜBER EMMA ZU REDEN?!"

Meine Faust schon erhoben, um diesem dreckigem Wichser eine rein zu schlagen, wurde ich plötzlich gestoppt.

Zwei Hände hielten mich von meiner Tat ab, in dem sie meinen Arm festhielten. Wütend blinzelnd sah ich zur Seite, wo Elliott mit einem Mal aufgetaucht war und sich vor mich schob. Eindringlich sah er mir in die Augen. "Beruhig dich Spencer - er ist es nicht Wert.", seine Hände zogen meinen Arm wieder runter, "Garcìa ebenfalls nicht." Als hätte er mir in den Magen geschlagen, zog sich mir bei dieser Aussage alles zusammen. "Und du", Elliott wand sich an Liam, "Hast auch kein Recht, über Leute zu urteilen. Halt dich also zurück. Als Prinz, verlange ich ein anderes Benehmen, von meinen Königen. Das gilt auch für euch Scotty's. Haben wir uns verstanden?" Verbittert lächelte der Lockenkopf als Antwort, aber an seiner Haltung konnte ich erkennen, das er sich an die Aufforderung halten würde. Trotzdem war ich immer noch zum zerreißen gespannt. In meinem Kopf herrschte ein einziges Durcheinander. Zum einen wollte ich nicht glauben, das Edward mit seiner Anschuldigung recht hatte. Zum anderen aber glaubte ich jedes Wort, weil hinter ihnen die Wahrheit stand.

Ich merkte erst, das ich meine Augen geschlossen hatte, als ich sie wieder öffnete, da sich Elliott mit dem Rücken an mich lehnte. Durch den Körperkontakt merkte ich, wie er zitterte und schloss stützend meine Arme um seine Taille. Leicht verkrampfte er sich, ließ es mich aber machen, ohne zurückweisend zu sein. Die Nähe zu dem kleinen Genie entspannte mich ein wenig, was mich dazu zwang erschöpft meinen Kopf auf seinen abzulegen. Genießerisch atmete ich den von ihm ausgehenden Geruch ein und ignorierte die geschockten und überraschten Blicke der anderen.

"Wie wird es denn jetzt weitergehen, wenn ich fragen darf? Viel Zeit bleibt uns schließen nicht mehr und wer weiß, wie es nach diesem Plottwist aussehen wird.", ertönte Sebastian stimme fragend.

"Wir werden es zu Ende bringen.", antwortete ihm Liot knapp.

"Und wie?" - Henry.

"Natürlich auf meine Art und Weise."

"Die da währe?", fragte Edward misstrauisch.

"Im Vordergrund steht bei ihnen nicht nur das Verbrechen, sondern das Spiel."

"Was für ein Spiel?"

"Das Spiel des Genie's."

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