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Es war mitten in der Nacht,als wir endlich im Krankenhaus ankamen, mein Vater ging auf die Anmeldung zu und sprach mit einer Angestellten, um herauszufinden in welches Zimmer wir mussten.

Zusammen betraten wir den Fahrstuhl, welcher sich langsam schloss und uns ins dritte Stockwerk verfrachtete. Die schwere Eisentür ging auf und wir betraten den Flur. Wir gingen an mehreren Türen vorbei, bis mein Vater bei einer weißen Tür stehen blieb, mit der Aufschrift "Zimmer 28". Er klopfte und drückte langsam die Klinge runter und betrat den Raum.

In dem Raum befanden sich zwei Betten, welche gegenüber von einer Fensterfront standen, welche einen atemberaubenden Blick über die Innenstadt von Toronto zuließ. Meine Mutter lag im rechten Bett, eine Anzahl von Kabeln und Schläuchen waren an ihr befestigt, ihr Sauerstoffgerät gab leise regelmäßige Töne von sich. Sie schlief, soweit ich es erkennen konnte. Ich erblickte meinen Bruder, welcher auf dem anderen Krankenbett saß und uns anschaute.

≫Endlich seit ihr da≪ sagte er und man sah die Erleichterung in seinem Gesicht.

≫Was ist passiert?≪fragte ich verwirrt, als ich seine Nähte in seinem Gesicht und an seinem Oberkörper sah. Doch bevor mein Bruder auf meine Frage antworten konnte unterbrach unser Vater uns und bestellte den Oberarzt in das Krankenzimmer. Mein Handy vibrierte und erleuchtete in meiner Hosentasche. Ich zog es heraus und betrachtete, die auf meinem Display erschienene, Nachricht.

Hi, wo bist du? Ich muss mit dir reden, es geht um Jayden, ich dachte ihr hattet euch versöhnt? Melde dich bitte.
Ich hoffe bis ganz bald, Jane.

Ich starrte auf die Nachricht. Hätte ich Jayden vielleicht sagen sollen, was los war? Aber wie es aussah war er ja eh schon wieder schlecht drauf und hatte sich mit Sicherheit das nächstbeste Mädchen aus den Jahrgängen unter uns gekrallt, sonst würde mir Jane nicht schreiben, oder ? Oder übertrieb ich gerade nur und ich machte mir zu viele Gedanken und es war vielleicht nur halb so schlimm wie ich dachte? Ich war in meine Gedanken so sehr vertieft, dass ich das Gespräch zwischen meinem Vater und dem Arzt gar nicht wirklich mitbekam. Nur Wortfetzen wie, Notoperation und Koma nahm mein Unterbewusstsein auf und ließen mich aufhören.

Ich schaute geschockt zu meiner Mutter und realisierte erst jetzt, was genau geschehen war. Sie lag im Koma. Mir wurde heiß und kalt zu gleich, mein Bruder kam auf mich zu und gab mir eine feste und innige Umarmung. ≫Alles wird gut Lydia, sie wird bald wieder aufwachen≪ flüsterte er mir ins Ohr.
Ich grub mein Gesicht in seiner Schulter ein und schloss meine Augen. Wieso war mein Leben nur so kompliziert, mich traf ein Schlag nach dem Nächsten und es schien einfach nicht besser zu werden. Was war nur aus meinem Leben geworden?

Nachdem ich eine Stunde lang an dem Krankenbett meiner Mutter gesessen hatte, war es Zeit für mich zu gehen, ich wäre gerne noch länger geblieben, doch mein Vater wollte es so, als ich mich von meiner Mutter und meinem Bruder verabschiedet hatte und wieder in dem Sportwagen meines Vaters saß, schaute er mich an.

≫Lydia, ich weiß es ist schwer für dich, aber ich denke, dass es besser wäre, wenn du über Weihnachten im Internat bleibst, ich muss jetzt eine Menge organisatorischer Sachen klären, weiter schauen ob sich der Zustand deiner Mutter verbessert und schauen, wie wir das ganze mit ihrer Firma regelt kriegen und wer diese vorrübergehend übernehmen und leiten wird≪, er schaute mir tief in die Augen und schluckte.

Mir lief eine Träne über die Wange. Weihnachten war der einzige Zeitraum im Jahr, wo meine ganze Familie zusammen mit mir Zeit verbrachten, ich hatte seit beginn meiner Internatszeit keinen einzigen Tag mehr Zuhause verbracht, ich hatte mich unendlich doll auf mein altes Leben gefreut, endlich mal wieder Zuhause zu sein und abzuschalten.

Ich nickte nur und schaute aus dem Fenster. Der Mond leuchtete am Himmel und der Schnee rieselte langsam und leicht vom Himmel. Gegen frühen Morgen kam ich wieder auf dem Internat an. Der Wagen hielt an und mein Vater hob aus dem Kofferraum meine Tasche. Er reichte sie mir und gab mir eine flüchtige Umarmung.
≫Ich muss jetzt schnell los≪, sagte er und winkte mir zum Abschied noch einmal zu.

Als ich die Eingangshalle betrat, war sie noch leer. Ich ging die Treppen hoch und atmete tief aus. Ich wollte einfach nur alleine sein und meine ganze Wut und Trauer aus mir rausschreien und weinen.

Auf meinem Zimmer angekommen zog ich mir einfach nur meine Laufkleidung über und eine warme Jacke sowie eine Mütze und rannte in Richtung des Waldes wieder hinaus . Die Luft war kalt, tat allerdings nach der langen Autofahrt sehr gut, die Krämpfe an meiner Stirn lösten sich langsam und ich bekam einen freien Kopf. Ich kam am See an und stellte mich auf den Steg, der See war zugefroren und von lauter Schnee bedeckt. Ich schaute hinauf in den Himmel und schloss die Augen. Ich kniff meine Augen zusammen und schrie laut.
Es war ein befreiendes Gefühl. Ich setzte mich auf den Boden und vergrub mein Gesicht in meinen Knien und begann zu weinen. Eine Träne nach der anderen floss über meine Wange.

Am Abend war ich auf dem Weg zu Henrys Zimmer auf der Suche nach Jane, ich hatte sie den ganzen Nachmittag gesucht gehabt , jedoch war sie nicht auf zu finden. Ich lief also den Schlaftrakt der Jungen entlang und entdeckte ein blondes Mädchen, welches von jemanden an die Wand gedrückt wurde.

Das Mädchen kannte ich vom sehen und als ich realisierte, dass es Jayden war, welcher sie küsste, traf es mich wie ein Schlag, doch nur für einen kurzen Moment, denn ich wollte es mir nicht anmerken lassen und lief schnurstracks auf die Beiden zu. Im Gleichen Augenblick ging die Zimmertür auf und Jane und Henry betraten den Flur. Jayden bemerkte dies und schaute die Beiden an. Henry blickte mir in die Augen und schaute dann kopfschüttelnd Jayden an.

≫Was ist? Habt ihr nicht besseres zu tun, als zuzugucken? ≪ fragte er die Beiden und schaute sie genervt an.
≫Bro, wann hört das auf, langsam reicht es doch auch mal!≪ sagte Henry mit lauter Stimme.
≫Was meinst du?≪ fragte Jayden und ging einen Schritt auf ihn zu.

Jane kam auf mich zu, griff nach meinem Arm und zog mich von den drei Weg in Richtung des Ausgangs. ≫Drehe dich doch mal um≪, hörte ich Henry sagen. Ich drehte mich ebenfalls um und blickte Jayden direkt in seine Augen. Ich sah den Schock in seinen Augen, er wollte mir hinterher, jedoch hielt Henry ihn fest.

Jane laberte mich die ganze Zeit voll, doch als wir im Freitzeitsraum angelangt waren, blickte ich durch den Raum und hielt Ausschau nach Scott, welcher mit ein paar Jungs aus seiner Stufe in einer Ecke saß und sich unterhielt. Ich fixierte ihn mit meinen Augen.
≫Lydia, jetzt komme auf keine dummen Gedanken≪, sagte mir Jane, als sie meinen Blick sah, welcher ihn fixierte.

Scott entdeckte mich und stand auf und kam mit einem Lächeln auf mich zu. Ich griff nach seiner Hand und zog ihn in die Bibliothek, welche zu dieser Uhrzeit eigentlich geschlossen war. Ich öffnete leise die Tür und zog ihn mit in den Raum.

≫Was wird das?≪, fragte Scott mit einem verschmitzten Lächeln auf dem Gesicht. Ich grinnste nur und lief auf die Ledercouch zu, welche versteckt am Ende des Raumes stand. Ich schubste ihn auf das braune Sofa und begann ihn zu küssen.

Ich bemerkte, dass er für eine Sekunde überfordert mit der Situation war, allerdings realisierte er, was gerade geschah und war dann zu 100% bei der Sache. Mit seinen Händen fuhr er über meinen Körper und begann mein Oberteil auszuziehen.         ≫Wurde auch mal Zeit≪, sagte Scott und lächelte.

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