28-Vollkommen

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Mitten in der Nacht schlichen wir uns zurück ins Haus, nachdem wir uns noch Stunden lang, bei einem Spaziergang am Strand unterhalten hatten.

»Mach die Tür ganz leise hinter dir zu«, flüsterte Jayden, als er vor mir durch die Terassentür trat.
Ich nickte und zog die Tür leise hinter mir ins Schloss.

In seinem Zimmer angekommen zog ich mir einen Hoddie über, atmete tief aus und ließ mich auf Jaydens Bett fallen und schlief direkt ein.

Am nächsten Morgen, wurde ich von den Sonnenstrahlen geweckt, welche durch die Palmenblätter ihren Weg in mein Gesicht bahnten.

»Gut geschlafen Süße?«

Ich drehte mich zur Seite und schaute in Jaydens Gesicht. Er sah noch ganz verschlafen aus und seine Haare waren verwuschelt. Er strahlte mich mit seinem Zahnpasta Lächeln an.

Ich lächelte zurück.
»Auf geht's, Frühstücken« sagte er mit seiner jetzt noch raueren Stimme als sonst. Er nahm mein Handgelenk und zog mich aus dem Bett.

»Stoppp, warte ich muss mir noch eine Hose anziehen«sagte ich verschlafen und rieb mir meine Augen.

»Ach, mein Pullover verdeckt alles, was mein Bruder nicht sehen sollte« nuschelte er, nach dem er mich betrachtet hatte.

Ich folgte ihm auf den Flur und steckte meine Haare hoch zu einem Zopf.

»Guten Morgen, gut geschlafen?« Fragte uns Jaydens Mutter, die in der Küche stand und sich Frisch-gepressten Orangensaft in ein Glas füllte.

»Jap, sehr gut«, sagte ich und Jayden stimmte mir zu.

»Sehr gut sogar«, sagte Zac, der am Frühstückstisch saß und mit seinen Finger gegen seinen Hals tippte und mich anstarrte.

Ich fasste mir automatisch dort hin und befürchtete, was er mir damit sagen wollte. Auch Jayden schaute auf meinen Hals und lächelte mich verschmitzt an.

»Ups«, sagte er und fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare.

»Nehmt Platz«, sagte Jaydens Mutter und deutete auf den weißen
Marmortisch, welcher in der riesigen Küche stand.

»Euer Vater müsste gleich kommen, er hat mich heute morgen angerufen und gesagt, dass er bereits auf dem Weg sei«, sagte sie und nahm ebenfalls mit ihrem Glas in der Hand Platz.

Ich schaute an mir runter und wünschte mir innerlich, dass er nicht in der nächsten halben Stunde kommen würde.

»Guten Morgen meine Freunde der Sonne«, sagte Lucy, als sie den Raum betrat. Sie schlug Jayden und Zac jeweils einmal auf den Hinterkopf und griff nach den Erdbeeren, welche auf dem Tisch standen. »Papa, ist gerade angekommen, habe seinen Wagen auf das Gelände fahren sehen« fuhr sie fort.

Scheiße, dachte ich mir innerlich und schaute Jayden verzweifelt an.

»Tja Jayden, jetzt weiß Dad gleich auch, dass ihr gestern Nacht noch ein bisschen rumgesext habt« Sagte Zac lachend.

»Ist ja nichts neues für ihn«, sagte Lucy und ergänzte damit die Bemerkung von Zac und schaute diesen an.

Jaydens Mutter ignorierte diese Bemerkungen und stand auf und ging Richtung Eingangshalle. Die Absätze ihrer Schuhe, welche auf den polierte weißen Granitboden Geräusche von sich gaben, wurden immer leiser.

Lucy, warf mir ihre Hotpants rüber, die sie soeben ausgezogen hatte und jetzt in Bikini Hose wieder Platz nahm.

»Los zieh sie über, bevor er kommt«, sagte sie lachend.

Ich stand auf , zog sie mir über und steckte Jaydens Pullover vorne in die Hose, steckte mir meine Haare schnell hoch zu einem Zopf und Atmete tief ein und aus.

Jayden schaute mich amüsiert an.
Ich fokussierte ihn bis Jaydens Eltern den Raum betraten.

Ich stand auf und ging auf ihn zu.

»Ach bleib bloß sitzen, ich bin Rodrigo Jaydens Papa« sagte er und strahlte mich mit seinen leuchtenden grünen Augen an, die ich an Jayden so liebte.

»Hi, freut mich, Lydia«, sagte ich und lächelte.

»Jaydens Freundin nehme ich Mal an« sagte er und schaute auf meinen Hals und dann zu Jayden.

Peinlich....

»Ähm, ja genau!«

Jayden und Zac brachen in ein Gelächter aus.

»Na, was gibt es da zu lachen Jungs« fragte er und ging auf sie zu.

»Hi Dad« sagten alle drei Gleichzeitig.
Ich nahm wieder Platz.

Auch Lucy begann zu lachen und ich fühlte mich komplett verloren und fehl am Platz. Das war mit Abstand die peinlichste Begegnung, mit einem mir noch unbekannten Elternteil, die ich je hatte.

Jayden legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und vergrub sein Gesicht in meinem Schoß und heulte vor lachen.

»Jayden, Zac, Lucy reißt euch zusammen« sagte er lächelnd und nahm ebenfalls am Tisch platz.

»Rodrigo, Jayden und Zac kommen ganz nach dir«, sagte sie und lachte.

»Wieso, hat Papa früher auch nach jeder Party wen anders abgeschleppt, wie Zac?« fragte Lucy.

»Euer Vater war ein ganz cooler auf dem College, er hat immer ein auf starken und kalten Typ gemacht, war sich zu gut für alles und jeden, aber wenn du einemal seine Schale geknackt hast...« sagte Jaydens Mutter und wurde von ihrem Mann unterbrochen.

»Stopp stopp stopp, ich habe nicht nur so getan, ich war auch Cool, Kalt und Stark.«

»Wahrscheinlich« sagte Jayden, der sich inzwischen wieder halbwegs eingekriegt hatte. »Er war dann ja so, wie du jetzt«, sagte ich und alle außer Jayden lachten.

»Ja, ich muss schon sagen, ich sehe viele parallelen zwischen Rodrigo und Jayden, da muss ich dir zustimmen Lydia«. Jayden biss sich auf die Unterlippe und schaute mich an.

»Vorsichtig Lydia«, murmelte er und fixierte mich mit seinen Augen.

»Genau Vorsichtig Lydia, sonst wird er noch ganz wild«, sagte Zac. »Lass du mal deinen Neid an anderen aus«, antwortete er und richtete seinen Blick auf Zac »ach ne warte, dich will ja niemand«, fuhr Jayden weiter fort.

»Sei leise, sonst liegt deine Freundin bald unter mir« Jayden stand ruckartig auf.

»Jungs!« sagte Rodrigo mit lauter Stimme, »Es reicht! Setzen!« Jaydens Kiefer spannte sich an und er nahm platz.

Lucy saß mit ihrem Saft in der Hand mitten im Geschehen und schaute gespannt zu und schlürfte durch ihren Strohhalm die letzten Tropfen.

»Was steht denn auf dem heutigen Plan?«, fragte Lucy nach dem sich die ganze Situiation ein wenig beruhigt hatte.

»Wir sind heute Abend auf die Spendenabend für Zacs College eingeladen, es würde mich freuen, wenn ihr alle mitkommt. Deswegen, würde ich vorschlagen, dass ich mit Zac und Lydia an die Stadt fahre, um ein Outfit für heute raussuchen«.

»Und was ist mit mir?« fragte Jayden verwirrt.

»Du hast genügend Anzüge, die du tragen kannst Jayden, dass weißt du und außerdem musst du dich mit deinen Matheaufgaben noch ein wenig auseinander setzen«.

Jayden stand genervt auf uns verließ die Küche.

»Ja, das wäre großartig«, sagte ich und stand ebenfalls auf. »Super, dann treffen wir uns in einer Stunde vorne, in der Eingangshalle«.

Ich ging ebenfalls in Jaydens Zimmer, er stand auf seiner Dachterrasse, die an sein Zimmer grenzte mit einer Zigarette in der Hand.
Ich nahm seine Kippe aus seiner Hand und warf sie in den Blumentopf neben mir.

»Was soll das denn jetzt schon wieder?«

»Ein Sportler braucht keine Raucher Lunge«, sagte ich knapp und schaute ihn an.

Er drückte mich an die Hauswand und stützte sich mit seinen Armen neben meinem Kopf ab. Mit seinem Gesicht kam er mir näher und stoppte einen 1cm vor meinem. »Dir wird bald bewusst sein, dass ich genug Ausdauer, für alles und jeden habe« er zwinkerte mir zu und ging wieder in sein Zimmer.

One Of The Lacrosse Boys? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt