52. Ungewissheit

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Am Abend saß ich mit ein paar Leuten im Speisesaal und blickte um mich. Heute war der letzte Schultag gewesen. Der Saal war festlich geschmückt und auf den Tischen standen grüne und goldene Kerzen, welche alles noch viel weihnachtlicher wirken ließen.

Ich aß gerade meinen Nudelauflauf, als ich Luc sah, welcher auf uns zu kam. "Jo, was geht?" sagte Scott als er ihn entdeckte. "Hi" erwidertet er und nahm Platz und grinste. Ich lächelte zurück und entdeckte Jane an einem anderen Tisch.
Unsere Blickte trafen sich und sie machte große Augen und deutet auf die Tür. Ich verstand. Sie stand auf und verließ den Speisesaal. "Ich komme gleich wieder", sagte ich und tat es ihr gleich.

Ich versuchte unauffällig an dem Trio vorbei zu laufen, jedoch entdeckte Henry mich und schaute mich verwirrt an. Ich folgte Jane aus dem Raum.

Sie saß auf der Fensterbank und lachte mich an.
"Hi" sagte ich und gab ihr eine Umarmung.
"Was gib's?"
"Jayden und Co. sind so hart am ablästern über so einen Luc, kennst du den?"
Ich lachte und nickte.

"Jayden hat uns heute gesehen, wir haben zusammen in einem Volleyballteam gespielt, murmelte ich und nahm neben ihr auf der warmen Heizung Platz.
"Ach, daher weh der Wind", sagte sie.
Nach einem kurzen Smalltalk betraten wir beide wieder den Speisesaal. Ich setzte mich wieder auf meinen Platz und hörte den anderen beim reden zu.

Was mir auffiel war der ständige Blickkontakt zwischen Liam und Zoe. Jedoch konnte ich nicht deuten worum es ging und was zwischen den Beiden lief. Ich war so sehr auf die beiden Fokussiert, dass ich Jayden gar nicht kommen sah.

Er setzte sich an den Tisch neben uns.
Ich schaute rüber und entdecke ein paar Jungs aus der Stufe über mir, mit denen er häufig abhing. Ich hatte oft überlegt ob sie die Personen waren, welche so einen schlechten Einfluss auf Jayden hatten.

Er beugte sich rüber und tuschelte mit den anderen. Ich beobachtete das Getuschel zwischen der Gruppe und schaute direkt weg, als ich bemerkte, dass sie sich alle erhoben. Als Scott sah, dass die anderen aufstanden tat er es ebenfalls und verabschiedete sich mit den Worten, "Ähm ich muss los, meinen Koffer packen", sagte er und verließ den Tisch.

Ich fand das ganze seltsam und entschied der Sache auf den Grund zu gehen.
Ich verließ eine Minute später ebenfalls den Speisesaal und folgte den Schritten, welche durch das Treppenhaus hallten.

"Na, wo willst du denn hin, meine Liebe?" fragte mich Jayden welcher unten vor dem Eingang stand. "Ich wusste, dass du mir folgen würdest" sagte er und zwinkerte mir zu, "Komm" sagte er und trat nach draußen.
Ich folgte ihm verwirrt und traf draußen auf den Rest. Erst jetzt bemerkte ich, dass alle in schwarz gekleidet waren. Ich sah eine Tasche voll mit Spraydosen und zählte eins und eins zusammen.

"Was soll das werden?" fragte ich verwirrt.
Jayden lächelte allerdings nur und drückte mir eine Dose in die Hand. "Hier" sagte er zog mir eine Skimütze über mein Gesicht.
Die anderen zogen ihre Kapuzen tief ins Gesicht und liefen los.

Ich folgte ihnen verwirrt, obwohl ich am liebsten eigentlich wieder gegangen wäre, jedoch war ich zu neugierig was passieren würde.

Sie liefen auf den Parkplatz vor dem Gebäude. Als ich sah wie jemand mit einem Schläger auf ein rotes Cabrio einschlug und die Frontscheibe zertrümmerte, wurde mir klar, worum es hier ging.
Jayden griff nach der Graffitidose und schrieb "No regrets" an die Wand.
Von Sekunde zu Sekunde wurde das Auto weiter zerlegt, die Alarmanlage schlug aus und in der Ferne, sah ich das Sicherheitspersonal unserer Schule auf uns zu laufen.

Panisch schaute ich um mich, ein Junge aus der Stufe über mir griff nach meinem Handgelenk und riss mich mit sich.
Ich begann zu rennen.
Ich entdeckte Jayden und rannte ihm hinterher.
Wir sprinten so schnell wie wir konnten und das Adrenalin schoss durch meine Adern.

Wir kamen an den Sportplätzen vorbei. Der Sicherheitsdienst lag gute 100 Meter hinter uns.
Ich sah aus der Ferne das Schwimmbecken und rannte ohne weiter nach zu denken um die Ecke und auf das Becken zu. Auf dem Wasser hatte sich eine leichte Eisschicht gebildet.
Ich sprang in das Wasser ohne zu zögern.

Ich hatte Glück, dass im Winter die Beleuchtung des Beckens nicht an war. Ich tauchte ein in das eiskalte Wasser und hielt die Luft an. Ich Schwamm so weit nach unten wie ich nur konnte.

Ich schaute nach oben an die Wasseroberfläche und entdeckte, Taschenlampen. Sie leuchteten kurz über das Becken und verschwanden dann.

Mir ging langsam die Luft aus und ich versuchte dennoch unter Wasser zu bleiben, die kalten Wassermengen verursachten starke Schmerzen auf meiner Stirn und meinem gesamten Körper.
Ich riss mich zusammen und tauchte dann vorsichtig auf. Ich schaute um her und sah niemanden mehr.

Ich hörte plötzlich ein Rascheln im Gebüsch, ich zuckte zusammen und sah eine Gestalt auf mich zu rennen.

"Komm raus da". Es war Jayden welcher mir seine Hand reichte. Ich zitterte und spürte meine Gliedmaßen nicht mehr.

"Komm mit", sagte er und zog mich in eine der Büsche, welche um das Becken wuchsen. Er zog mir einen Teil meiner Kleidung aus und reichte mir seine Jacke.

"Auf so eine Idee kommst auch nur du", murmelte er leise und blickte auf das Becken.
"Was hätte ich den machen sollen, was sollte das ganze überhaupt, geht's noch?" fragte ich und schaute ihn an.

"Mich um Hilfe bitten?" sagte er und lächelte verschmitzt.
"Ich bitte dich um gar nichts!" Sagte ich sicher und lachte bitter.
"Aber ich dich" , sagte er und schaute mich an.


Ich blickte ihm ebenfalls in seine Augen.
Er kam mir näher und legte seine Lippe auf meine.
Ich war für einen kurzen Augenblick perplex, jedoch erwiderte ich den Kuss anschließend.  Er zog meinen Hinterkopf näher an ihn ran.
In meinem Magen kribbelte alles.

Er ließ von mir ab und blickte in mein Gesicht. Er sagte nichts, stand auf und reichte mir erneut seine Hand.

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