37-Ein Schritt

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Als ich erwache war die Sonne noch nicht komplett auf gegangen.
Jayden lag neben mir und schlief noch Tief und fest.
Ich kletterte über ihn und kramte meine Sportklamotten aus dem Koffer, welchen ich nach einer Woche immer noch nicht ausgepackt hatte.

Ich zog mich um, band mir meine Haare hoch zu einem Zopf und verließ das Zimmer.
Auf dem Flur Stoß ich mit Liam zusammen, welcher anscheinend die gleiche Idee wie ich hatte.
Jedenfalls trug er ebenfalls Sportklamotten.

»Gute Morgen«, flüsterte er und zwinkerte mir zu.
»Laufen?« fragte ich leise und er nickte.
Zusammen verließen wir das Gebäude.
Er deutete auf den Waldweg, welcher sich auf der gegenüberliegenden Seite des Meeres erstreckte.

Ich folgte ihm und in einem gleichmäßigen Tempo begannen wir unseren morgendlichen Lauf.

Für mich war es noch eindeutig zu früh, weshalb ich kein Wort sagte. Ihm schien es ebenfalls so zu gehen, denn wir beide genossen die Stille und konzentrierten uns auf unseren Atem.

Noch guten Vierzig Minuten liefen wir einem Waldweg entlang.
»Tut mir Leid«, sagte er und schaute weiterhin nicht zu mir.
»Was?« fragte ich mit schwerem Atem.

»Es tut mir Leid, dass ich direkt zu Zac gegangen bin, und ich ihm alles erzählt habe«.

Ich verstummte.
»Warum hast du das überhaupt getan?« fragte ich und schaute ihn an.

Er zuckte mit den Schultern und schaute mich das zweite Mal am heutigen Morgen an. »Eifersucht würde ich Mal behaupten«.

Ich schaute ihn verwirrt an, ohne ihn zu fragen was er meinte, fuhr er fort: »Ich bin hier der Einzige, der in keiner Beziehung ist, ist ab und zu echt nervig.«

»Kann ich verstehen« antwortete ich und schaute auf meine Füße.
»Und mit Amy ist es jetzt vollkommen vorbei?« fragte ich ihn leise.

»Ach, das war ein kleiner Sommerflirt nichts ernstes«, sagte er und fuhr sich durch seine verschwitzten Haare.
Ich gab ihn einen abwertenden Blick und erhöhte meine Geschwindigkeit.

»Du Lappen«, sagte ich und rannte los.
»Selber« rief er hinterher und folgte mir.

Ich blieb an einer Art Steilküste stehen und blickte hinaus auf das offene Meer. Der Himmel war rosatürkis verfärbt und die Sonne ging langsam auf.

Liam kam hinter mir zum stehen.
Ich spürte seine Hände an meiner Taille, er schubste mich leicht nach vorne und tat so, als wolle er mich die Klippen runter schubsen wollen.

Ich schrie auf und er lachte. Ich drehte mich um und schaute ihn an.
Ich war ihm viel zu nah. Auch er bemerkte es und ging ebenfalls einen Schritt von mir Weg.

Den ganzen Rückweg sagte keiner ein Wort.
Am Anwesen der Forrest wieder angekommen, sah ich Jayden Und Jane, wie sie zusammen trainierten.

Als er uns sah schaute er uns skeptisch an.
»Wo wart Ihr?« fragte er und schaute zwischen uns hin und her.
»Nh Runde im Wald laufen«, sagte ich und gab ihm einen Kuss.

Er war von dieser Geste überrascht und küsste mich leidenschaftlich zurück.
»Bin dann Mal weg«, sagte Liam und verschwand.

»Wo ist Henry?« fragte ich und schaute zu Jane.
»Ach, der schnackt mit meiner Mutter«, sagte Jayden Und schmunzelte.

Mein Handy vibrierte und ich schaute aufs Display.
Eine Nachricht von Mum.

Guten Morgen Lydia,

dein Vater musste heute morgen leider unerwartet zu einem Meeting in die Schweiz fliegen. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn du mit Jayden gegen Nachmittag in die Stadt kommst und wir zusammen zu Abend essen.

Xoxo Mum

Ich reichte Jayden mein Handy und er überflog die Nachricht. Er lächelte mich an und nickte.

»Aber jetzt, husch husch, du lenkst mich vom trainieren ab«. Sagte er und schob mich zur Seite.

Völlig kaputt saß ich in der Küche und unterhielt mich mit Jaydens Mutter.
»Es freut mich, ihn wieder so glücklich zu sehen, ich meine er bringt selten Mädchen Nachhause, die was ernstes mit ihm starten, wenn du weißt was ich meine«, sagte sie und nippte an ihrem Kaffee.

Ich lächelte.
»Ich hoffe er geht respektvoll mit dir um«, sagte sie und musterte mich.

»Definitiv« sagte ich und biss in meinem Apfel ab.
»Echt faszinierend, wie sehr er sich durch dich ins positive Verändert!«

»Ja, das ist mir auch aufgefallen. Habe ihn als Eisklotz kennengelernt, der jetzt mit der Zeit auftaut«.

»Ach, das hast du schön gesagt«, sagte Henry der neben mir saß.

Ich lachte. »Ja nh?«
Er nickte.

Jaydens Mutter verließ den Raum und Henry dreht sich direkt zu mir.
»So, erzähl, wie war's?«

»Wie war was?« fragte ich verwirrt und schaute ihn fragend an.

»Euer erstes Mal?« sagte er.
»Er hat dir doch bestimmt schon alles berichtet«, sagte ich und nahm erneut ein biss von meinem Apfel.

»Ein wenig« sagte er grinnsent.
»Siehst du, was meinte er?« fragte ich ihn interessiert.

»Er meinte du warst ein wenig schüchtern, aber es war der gefühlvollste Sex den er bis jetzt hatte«.

Ich ließ mir diese Worte durch den Kopf gehen, war das jetzt gut oder schlecht?

»Und?« fragte er und versuchte etwas aus mir rauszuquetschen, »Eine Lady genießt und schweigt« sagte ich und klopfte ihm auf die Schulter.

»Ich sollte eher fragen, wie es gestern am Strand war«.
Er lächelte »10 von 10«.

Ich applaudierte.

Jayden Und Jane betraten den Raum.
»Pst, Lydia«, sagte er und winkte mich zu ihm.

»Kommst du mit mir Duschen?« fragte er mich und schaute mir tief in die Augen.

Ich war ein wenig überfordert und brauchte ein wenig, um zu antworten.

»Geh schonmal vor, ich komme gleich nach«, sagte ich und grinnste.

Jedoch war ich innerlich komplett am sterben. War ich bereit dafür, dass er jeden Zentimeter meines Körpers betrachten würde.
Ich atmete tief ein und aus und klatschte mir mit der flachen Hand auf meine Wange.
Er ist dein Freund Lydia, dein Freund.

Als ich das Badezimmer betrat zog ich meine verschwitzten Sportklamotten aus und stieg zu ihm unter die Dusche.

Er zog mich an ihn ran und gab mir einen Kuss.
Wir spülten den Schweiß von uns ab und bereiteten uns mental auf das Treffen mit meiner Mutter vor.

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