Alvaros Pov
Chase. Meine Gedanken wirbeln wie verrückt in meinem Kopf herum und ich versuche vergeblich, sie unter Kontrolle zu bringen.
Mercenario sieht genauso geschockt aus wie ich. Er war mit Chase genauso gut befreundet gewesen. Nicht, dass ich es schlimm fände, dass er einen Spionen in den Reihen der Engel hat... aber wieso hat er nie etwas gesagt?
Okay. Einatmen. Ausatmen. Ordnen. „Wie hast du es geschafft zu spionieren, wenn du mit zwölf Jahren den Himmel verlassen hast?"
Jonahs Miene verfinstert sich. „So sehr ich den Ort auch hasse, es war mir nie verboten, zurück zu kommen. Ich darf nicht dort leben, aber ich darf kommen. Cheveyo wusste das nicht, ich hab es ihm nie gesagt. Ich wollte nicht, dass er zurück geht zu all diesen verlogenen Kreaturen. Aber meistens sehen sie mich gar nicht. Ich bin geschickt geworden im belauschen"
„Du scheinst einen großen Hass auf die Engel zu haben", sagt Jel neben mir. Seine sanfte Stimme beruhigt mich wieder ein bisschen.
Jonah starrt aus dem Fenster. „Der Himmel hat mir alles weggenommen. Meine Mutter, meinen Vater, meinen Bruder, mein Zuhause.
Meine Mutter musste abhauen, weil sie nicht bei dem Mann bleiben konnte, der sich als mein Vater ausgegeben hat, weil sonst herausgekommen wäre, dass Cheveyo Michaels Blut in sich hat.
Ich bin mein ganzes Leben angelogen worden, der Mann von dem ich dachte, er wäre mein Dad, war in Wirklichkeit Michaels Vater.
Auf der Erde mussten Cheveyo und ich uns irgendwann trennen, weil wir keine Arbeit gefunden haben. Die einzigen Jobs, die akzeptabel waren und die wir auch machen konnten, waren in verschiedenen Städten. Verdammt, wir waren doch erst Kinder."
Er wischt sich wütend übers Gesicht.„Ich habe über alle Möglichkeiten nachgedacht, wie wir hätten zusammenbleiben können, aber es gab keine. Wenn ich wollte, dass Cheveyo überlebte, musste ich ihn wegschicken. Wir haben für ihn drei Städte weiter eine Arbeit gefunden, aber wir konnten uns nur einmal im Monat besuchen, das Geld war zu knapp.
Als ich fünfzehn war, kam Chase in die Stadt. Zufällig wurde ich genau als er in der Nähe war von einem älteren Dämon überfallen. Ich denke, der wollte mich zu seinem Sklaven machen, wie es gerade so oft vorkommt, aber Chase ist dazwischen gegangen. Er hat mich gerettet und weil ich verletzt war, auch mit nach Hause genommen.
Ich hab ihm alles erzählt, wie ich auf die Erde kam und dass ich ein weißer Dämon bin. Er hat mich getröstet und konnte verstehen, dass ich so wütend auf den Himmel war.
Und dann hat er angefangen, mir von Dingen zu erzählen, die da oben vorgehen. Dass Harrowby sich mit den Engeln verbündet hat und dass sie etwas planen.
Und irgendwann haben wir eine Vereinbarung getroffen: Ich höre mich im Himmel um und er bezahlt mir dafür eine kleine Wohnung in der Stadt, in der ich vorher war.
Ich wollte Cheveyo eigentlich zu mir holen, aber er hat es in seinem Job immer weiter gebracht und hatte bald sein eigenes Zuhause. Er war so stolz, ich wollte ihm das nicht wegnehmen.
Außerdem war es besser, wenn er nicht erfahren würde, dass ich für die Dämonen spioniere. Wenigstens hatten wir jetzt wieder mehr Kontakt und konnten uns öfter besuchen.
Aber was ich im Himmel erfuhr, war anfangs zwar noch harmlos, aber nach zwei Jahren wurde es immer grauenhafter. Chase und ich fingen an zu planen, was wir dagegen tun konnten, aber wir mussten abwarten.
Ich wusste schon vor Cheveyo, dass er mit Michael verwandt ist. Und je mehr Details ich erfuhr, desto mehr Angst bekam ich um ihn.
Und als ich hörte, dass sie Cheveyo holen wollten, rief ich ihn an und sagte ihm, er solle zu mir kommen. Ich wollte ihn wegbringen, aber er kam nie bei mir an."
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Kick the world's ass!
FantasyDämonen haben nur eins im Sinn: Liebe. Allerdings nicht wahre Liebe. Ein Dämon ist nur zufrieden, wenn er ein Spielzeug hat. Oder auch mehrere. Die einzigen, die sich wenigstens ein bisschen unter Kontrolle haben, sind die Mitglieder des Dämonenkrei...