Jels Pov
Er liegt einfach da. In seinen blonden Haaren klebt getrocknetes Blut, sein Shirt ist zerrissen. Seine Arme sind verschrammt, seine Hände aufgeschürft, so als hätte er versucht sich zu wehren. Aus seinem Mundwinkel fließt eine dünne Blutspur, die Unterlippe und eine Stelle der Schläfe sind aufgeplatzt.
Ich knie mich vor ihm hin und fühle seinen Puls. Schwach, aber immerhin lebt er noch. Er liegt auf dem Rücken, ein Arm von sich gestreckt, den anderen über seinem Bauch zusammengekrallt. Überall ist Blut.
Ich fingere nach meinem Handy und wähle den Notruf. "Notstation Weststadt, was kann ich für Sie tun?" "Mein Name ist Jel Vesselay." Meine Stimme zittert ein bisschen. "Ich bin in der Seaside Gasse... in der Innenstadt. Hier liegt ein Junge. Er ist bewusstlos und verletzt. Ich brauche einen Krankenwagen."
Es hört sich so an, als würde der Mann am anderen Ende der Leitung sich etwas aufschreiben. "Kennst du den Jungen?" "Nein." "Ich schicke dir einen Wagen. Ist er schwer verletzt?" "Ich... ich weiß nicht. Ich glaube schon, ja." "Gut. Bleib, wo du bist."
Witzbold. Denkt er, ich renne jetzt weg, oder was?
Ich stecke mein Handy weg. Der Junge ist geschätzt ein Jahr jünger als ich. Also circa siebzehn.
Er ist mittelgroß, sportlich und trägt graue Jogginghosen. Sein Shirt war wohl mal weiß. Seine Augen sind fest geschlossen, in seinem Gesicht kann man kein Gefühl ablesen, dass er gespürt hat bevor er bewusstlos wurde.
Einige Minuten später kommt der Krankenwagen schon. "Bist du Jel?", fragt mich ein Sanitäter. Ich nicke. "Okay. Willst du mit im Krankenwagen fahren oder fährst du selbst zum Krankenhaus?"
Ähm... Ich soll mitkommen? Na ja. Ich hab ja nichts besseres vor.
"Ich fahre selber. Mein Auto steht gleich da drüben." "Okay." Der Sanitäter nickt mir zu, und hilft dann seinem Kollegen, den Jungen auf die Trage zu heben.
Ich gehe zu meinem Wagen und fahre schon mal los. Auf halber Strecke überholt mich der Krankenwagen.
*****
Im Krankenhaus warte ich auf einem dieser merkwürdigen Plastikstühle, die einem anfangs bequem erscheinen, nach fünf Minuten aber kleben und eine verbogene Form zu haben scheinen.
Irgendwann kommt eine große, hagere Krankenschwester zu mir. "Der Junge, den Sie gefunden haben heißt Fineen Blackbourne. Er hat zwei innere Verletzungen, eine mittelschwere und eine schwere, eine leichte Gehirnerschütterung, zwei gebrochene Rippen, eine Menge Prellungen, Schürfwunden und blauer Flecken.
Seine Operation wurde vor einer Weile beendet, das heißt, dass er bald aufwachen wird. Es wäre hilfreich, wenn Sie bei ihm bleiben würden, wenn er aufwacht. Wir versuchen seine Familie so schnell wie möglich zu kontaktieren."
Ich nicke nur, so schnell rattert sie das ganze runter. Und schon hat sie mich auf die Intensivstation geschoben.
Der Blonde – Fineen, wie ich jetzt ja weiß – liegt in einem Bett, dass zu groß wirkt. Das Blut ist abgewaschen worden. Er sieht blass aus. Um seine Hüfte schlingt sich ein Verband, genau wie quer über seine Brust. Über einigen kleineren Wunden kleben Pflaster.
Ich setze mich auf einen Stuhl neben sein Bett. Blackbourne hat die Schwester gesagt. Ob er wirklich zu der Blackbourne Familie gehört? Die Besitzer der wohl größten Detektei des Landes? Die vermisste Personen suchen?
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Kick the world's ass!
FantasyDämonen haben nur eins im Sinn: Liebe. Allerdings nicht wahre Liebe. Ein Dämon ist nur zufrieden, wenn er ein Spielzeug hat. Oder auch mehrere. Die einzigen, die sich wenigstens ein bisschen unter Kontrolle haben, sind die Mitglieder des Dämonenkrei...