35. Decisions on the Battlefield

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Alvaros Pov

Wir sind im Wald vor Harrowbys Grundstück. Meine ganzen Dämonen sitzen hier, trinken, warten. Wir warten auf die anderen Dämonenlords und ihre Heere, von denen noch keines erschienen ist. Ich werfe immer wieder Blicke zum Schloss. Alles in mir schreit danach, jetzt schon zuzuschlagen, einzig um zu sehen, was mit Jel passiert ist.

Aber ich kann nicht. Es wäre der sichere Tod, für jeden von uns. Das Engelheer ist bereits eingetroffen. Es sind viele Soldaten, mehr als meine. Ohne die anderen Dämonenlords sind wir deutlich in der Unterzahl. Deswegen bleiben wir hier und warten.

Mercenario tritt neben mich. „Die anderen verspäten sich wohl ein wenig." Ich nicke nur abwesend, kann den Blick nicht vom Schloss nehmen. Ist Jel überhaupt noch am Leben? Würde er mein Mal noch tragen, hätte ich gespürt, wäre ihm etwas zugestoßen. Aber so? Die Ungewissheit bringt mich beinahe um.

Auf einmal spüre ich einen Schmerz auf meinem Hinterkopf und sehe empört Mercenario an, der mich gerade geschlagen hat. „Was soll das?" Er schüttelt den Kopf. „Konzentrier dich gefälligst. Keiner hat was davon, wenn du in den ersten fünf Minuten draufgehst, nur weil du den Kopf woanders hast. Du kannst an Jels Lage nichts ändern, egal wo er jetzt ist. Also fokussier dich auf das, was hier passiert."

Ich nicke. „Du hast Recht. Oh, aber ich habe noch etwas mit dir zu besprechen. Komm." Ich ziehe ein Stück weg von den vielen Dämonen, sodass wir ungestört sind. Dann sehe ich ihm direkt in die Augen. „Mercenario, ich weiß nicht, wie dieser Kampf hier endet. Es gibt keine Gewissheit, für gar nichts, aber ich will zumindest eins getan haben, bevor es zu spät ist."

Er scheint zu verstehen und zieht erschrocken die Luft ein. „Das kann nicht dein Ernst sein. Alvaro, du wirst nicht..." Ich bringe ihn mit einer Handbewegung zum schweigen nicht. „Es könnte passieren, und das weißt du. Ich hab es aufgeschrieben und dem Anwalt zuhause gegeben, es ist ohnehin schon beschlossen. Also hör mir zu."

Er nickt, sieht mich ernst an. Ich atme tief durch. „Sollte ich in diesem Kampf fallen, geht mein Titel rechtmäßig an Fineen weiter, das ist ohnehin klar. Allerdings wissen wir nicht, ob Fin in der Lage dazu sein wird, oder, auch wenn ich daran nicht mal denken will, überhaupt am Leben. Sollte es Fin nicht möglich sein, den Titel zu übernehmen, dann geht das alles an dich, Mercenario. Burning Castle, der Titel, das Reich, alles."

Kurz ist Mercenario sprachlos. Dann bringt er hervor: „Ich?" Ich nicke und lege meine Hand auf seine Schulter. „Du bist mein bester Freund und ich vertraue dir mit meinem Leben. Und mit allem, was ich habe, wie du merkst."

Mercenario scheint völlig geschockt, sammelt sich aber langsam wieder. „Ich... wow, Bruder, das hatte ich jetzt nicht erwartet. Okay, warte." Er schloss die Augen, atmete einmal tief durch, dann öffnete er sie wieder. „Gut. Sollte dieser Fall tatsächlich eintreten, werde ich mein Bestes geben. Aber ich hoffe, dass es gar nicht erst dazu kommt."

Ich lächele und boxe ihm leicht gegen die Schulter. „Dann werden wir uns eben anstrengen." Er nickt, immer noch völlig überwältigt. Dann sagt er: "Alvaro... was wenn... Ich meine, nicht dass ich das erwarten würde, aber..." Ich nicke. "Sag es ruhig."

"Wenn wir alle sterben", sagt er leise. "Was passiert dann? Wenn wir beide und Fineen nicht mehr da wären?" Ich werfe einen Blick auf meine Dämonen. "Dann geht alles an Chase. Er ist daheim und beschützt die Kranken, Alten und Kinder, wie du weißt. Er wird in diesem Kampf nicht sterben. Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass weder du, ich noch Fineen überleben, dann wird Chase alles bekommen."

Mercenario nickt. "Gut. Das ist gut." Er will noch etwas sagen, aber in dem Moment hören wir ein Keuchen. Mercenarios Augen werden groß und er starrt auf einen Punkt hinter mir. Ich wirbele herum und für ein paar Momente verschlägt es selbst mir die Sprache.

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