Fineen versucht wach zu bleiben, aber man kann ihm genau ansehen, wie sehr die ganze Folter an ihm gezehrt hat. Nach einiger Zeit gibt er nach und schläft ein, woraufhin ich leise den Raum verlasse.
Eigentlich würde ich am liebsten zu Jel zurückgehen und nichts tun außer einen gemütlichen Tag mit ihm zu verbringen.
Aber die Lordpflichten rufen, und er ist sicher bei June.Zuerst gehe ich zurück zu Mercenario und Chase. Als ich den Raum betrete, brechen die beiden das Gespräch ab, das sie gerade geführt haben, und sehen mich erwartungsvoll an.
"Es geht ihm gut, den Umständen entsprechend," beantworte ich die unausgesprochene Frage und sehe, wie Erleichterung über ihre Gesichter huscht. Die beiden sind mit Fineen genauso aufgewachsen wie ich und es hat eine Zeit gegeben, in der wir alle vier wie Brüder gewesen sind."Das ist einfach so mit Blackbournes," meint Mercenario und lehnt sich zufrieden zurück. "Man wird sie nicht los. Genau wie-"
"Überleg dir lieber nochmal gut ob du Fineen und mich jetzt mit Kakerlaken nach einem Atomkrieg vergleichen möchtest," unterbreche ich ihn.
Er hebt die Hände und grinst. "Du kennst mich zu gut für solche Witze, das ist langweilig."
Ich schüttele nur den Kopf. "Wie auch immer, wir haben leider noch einiges zu tun. Mercenario, teil dem Dämonenkreis mit, dass ich sie in der nächsten halben Stunde für eine Versammlung hier auf Burning Castle haben will. Dann sag June er kann diesmal wirklich heimgehen und sich ausruhen, Jel bleibt bei dir solange ich beschäftigt bin."
"Bin ich deine Sekretärin, Blackbourne?"
"So verlockend der Gedanke auch ist, dich in Minirock und hohen Schuhen zu sehen, danke aber nein danke. Und jetzt mach deinen Job, Mastema."
Lachend steht Mercenario auf. "Gut zu sehen, dass du wieder auf der Höhe bist. Ich habe es schon beinahe vermisst, wenn du so herrisch bist.""Das ist jetzt genug sexuelle Spannung hier drin," unterbricht Chase uns, woraufhin Mercenario uns zuzwinkert. "Wie wahr. Dann werde ich jetzt gehen und meinen Job machen." Und damit ist er aus der Tür.
"Dein Job beinhaltet nicht, deinen Second-in-Command ins Bett zu bekommen," rufe ich ihm hinterher.
"Dann will ich eine Gehaltserhöhung," schallt die Antwort.Kopfschüttelnd fahre ich mir mit der Hand übers Gesicht und setze mich gegenüber von Chase auf einen der Sessel. Chase selbst sieht auf die Tür; ein leises Lächeln umspielt seine Lippen. "Ich hab euch Idioten wirklich vermisst."
"Ich frage mich, wie wir ohne dich überlebt haben."
Das entlockt ihm ein Lachen. "Oh, das frage ich mich auch. Kaum ist man mal nicht da wird der eine fast hingerichtet und der andere brüllt seine wahre Identität in die Welt. Euch zwei Hitzköpfe kann man doch eigentlich keine fünf Sekunden aus den Augen lassen."Dazu habe ich kein Gegenargument, aber für Chase scheint das Thema ohnehin beendet, denn er redet einfach weiter: "Jel also, hm? Ein Menschenjunge?"
Ich nicke. "Ja. Es war ein bisschen kompliziert."
"Wann ist es das mit dir jemals nicht? Ich habe den Geschichten unter den Dämonen ein bisschen zugehört, aber ein paar Teile fehlen mir glaube ich noch. Es wird erzählt du hättest Jel unter Harrowbys Nase weggestohlen."Ein Knurren entfährt mir bei der Erinnerung. "Harrowby hatte die Zähne in Jels Arm, ich habe ihm nur geholfen. Es gab allerdings anfangs das unwesentliche Problem, dass Jel mich nicht ausstehen konnte. Die Phase haben wir glücklicherweise hinter uns gelassen."
"Das freut mich für euch. Wenn alles sich wieder ein wenig beruhigt hat, musst du ihn mir vorstellen. Was ist mit Mercenario? Hörte ich da eben etwas von einem Second-In-Command?""Noch nichts Offizielles, aber es könnte sich durchaus etwas entwickeln. Wie steht es mit dir?"
Chase lächelt nur und sieht mich an. "Denkst du wirklich Jonah und ich hätten nur zusammengearbeitet weil uns langweilig war?"
Ich sehe ihn überrascht an. Darauf war ich jetzt nicht vorbereitet. "Jetzt macht so einiges Sinn."
Andererseits sollte ich nicht überrascht sein. Ich habe ja noch nicht mal gemerkt, was zwischen June und Mercenario los ist, bis Jel mich darauf hingewiesen hat.
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Kick the world's ass!
FantasiaDämonen haben nur eins im Sinn: Liebe. Allerdings nicht wahre Liebe. Ein Dämon ist nur zufrieden, wenn er ein Spielzeug hat. Oder auch mehrere. Die einzigen, die sich wenigstens ein bisschen unter Kontrolle haben, sind die Mitglieder des Dämonenkrei...