Jels Pov
Rote Augen. Da waren rote Augen gewesen. Schmerz. Blut. Ich schreie auf und fahre hoch. Was...? Ich sitze in einem fremden Zimmer! Natürlich! Alvaro! Er ist... dazwischengegangen. Verdammt ich bin von einem Monster angegriffen worden!
Und Alvaro selbst... Die stechend schwarzen Augen haben sich in mein Gedächtnis gebrannt. Er hat mich mitgenommen. Wo zum Teufel bin ich dann? Bei ihm? Burning Castle? Es muss ein Traum sein.
Ich springe auf. Ein Ziehen in meinem Arm. Ich sehe an mir herab. Eine Narbe bedeckt meinen Unterarm. Verdammt. Das ist kein Traum.
Verstört reiße ich die Tür auf. Ein endloser Flur. "Hallo?" Niemand hier. Ich gehe den Gang runter. "Ist hier irgendjemand? Hallo?"
Und plötzlich, ganz schwach, höre ich eine Antwort. "Wer bist du?" Erleichtert gehe ich zur Tür wo die Stimme herkam. "Bist du hier drin?"
"Ja. Was...?" Ich gehe rein. Und erstarre. "Fineen!" Er sieht erschrocken zu mir. "Jel!" Mir bleibt die Luft weg und ich muss mich am Türrahmen abstützen. "Aber... was... was...?"
Fineen liegt auf einem Bett. Sein Körper wurde mit breiten, schwarzen Gurten daran gezurrt, er wäre nicht in der Lage auch nur einen Fuß zu bewegen. Ein Gurt ist über seiner Brust, der nächste über seinem Bauch, darunter auch seine Arme, die seitlich von ihm liegen. Einer über der Hüfte, einer über den Oberschenkeln, einer knapp unter den Knien und einer auf den Fußgelenken.
Ich stürze zu ihm. "Was ist mit dir passiert?" Er sieht mich nur aus müden Augen an. "Jel, ich hab Mist gebaut, Alvaro lässt mich dafür zahlen. Das ist natürlich. Mach dir keine Gedanken. Aber was ist mit dir? Wieso bist du hier? Und weiß Alvaro, dass du da bist?"
Ich nicke. "Er hat mich hergebracht. Ein... ein merkwürdiges Wesen hat mich angegriffen. Ich weiß, dass hört sich verrückt an, aber..." "Ist es nicht", unterbricht er mich. "Das war ein Dämon. Die Menschen glauben nur an sowas nicht. Was ist passiert? Hat er dich gebissen?"
Okay. Jetzt hat er mich völlig aus dem Konzept gebracht. "Du... du weißt von... aber..." Er schüttelt den Kopf. "Das ist jetzt egal. Was ist passiert?"
Ich zeige ihm meinen Arm. Er seufzt leise. "Verdammt. Das muss wehgetan haben. Wie konntest du entkommen?"
"Dein... dein Bruder. Er war plötzlich da. Er sah auch... so aus. Er hat den anderen verjagt."
"Aha." Er nickt soweit seine Fesseln es zulassen. "Dann warst du das also."
"Was?" Verwirrt sehe ich ihn an.
Er sieht mir in die Augen. "Alvaro hat mich in einen künstlichen Schlaf versetzt. Dieser Bann kann nur durch zweierlei Dinge gebrochen werden: Willenskraft oder Verwandlung. Irgendwas muss ihn bewegt haben, dir zu helfen. Dazu musste er sich verwandeln, dadurch hat er den Bann gebrochen. Aber es ist merkwürdig..." Sein Gesichtsausdruck wird nachdenklich. "Eigentlich schert er sich einen Dreck um Menschen. Irgendwas musst du an dir haben."
„Etwas, was dich mal so überhaupt nichts angeht, Bruder!" Ich fahre herum. Alvaro steht in der Tür. Und er sieht irgendwie nicht aus, als wäre er besonders gut drauf. Und das macht mich erst recht wütend.
Ich springe auf und funkele ihn eiskalt an. "Und wer bitte hat dir das Recht gegeben mich hierher zu verschleppen?"
Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. "Halt die Luft an, Süßer. Du verdankst dir mein Leben, schon vergessen?"
"Ach ja? Ich hab dich nicht drum gebeten mich zu retten." Genau genommen war es mir doch sehr recht gewesen. Aber das muss er ja nicht wissen.
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Kick the world's ass!
FantasyDämonen haben nur eins im Sinn: Liebe. Allerdings nicht wahre Liebe. Ein Dämon ist nur zufrieden, wenn er ein Spielzeug hat. Oder auch mehrere. Die einzigen, die sich wenigstens ein bisschen unter Kontrolle haben, sind die Mitglieder des Dämonenkrei...