7. Mí-úsáideoir leanbh

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Alvaro's Pov

Das würde ein anstrengender Arbeitstag werden. Seufzend lehne ich mich mit dem Ohr an die Tür und horche. Es ist nicht zu überhören. In diesem Raum treiben sie es wohl gerade ziemlich heftig. Die Frage ist, ob der eine will, dass der andere es mit ihm treibt. "Such nach einem Fenster!", zische ich Mercenario zu. Er nickt und umrundet das einsam auf dem Land stehende Haus. Nach kurzer Zeit kommt er zurück. "Das wird dir nicht gefallen Alvaro. Aber wir können reingehen. Das da drin ist weit außerhalb von legal." Ich nicke. "Gut. Hast du deine Männer bereit?" Mercenario nickt. Ich fahre mit der Zunge über meine Zahnspitzen. Sie beginnen zu wachsen. "Ceart go leor!" Also schön. Gälisch spreche ich also auch schon. Fehlt nur noch eins... Ratsch! Mein Shirt zerreißt und meine Flügel breiten sich aus, schwarz und mächtig, furchteinflößend für jeden. Außer Mercenario. Er grinst und zeigt auf mein am Boden liegendes Shirt. "Du solltest dich vorher vielleicht immer ausziehen. So viel neue Shirts werden mit der Zeit teuer." Ich grinse zurück. "Tá tú ag caint faoi dom!" Er lacht und entfernt sich ein bisschen vom Haus. "Ich weiß, ich weiß." Mercenario ist schon lange mein bester Freund. Fast keiner kann ihn leiden. Fineen hasst ihn sogar richtig. Okay, früher hat er auch ihn geliebt. Seit ich so zu ihm bin, hasst Fineen auch Mercenario. Weil ich ihn immer geschickt habe, um meinen Bruder zurückzuholen. Egal, jetzt ist definitiv nicht der richtige Zeitpunkt um darüber nachzudenken. Ich streiche über die Klinke und sofort klickt das Schloss. Ich spähe in das Haus. Die, die darin sind bemerken nicht, dass die Tür einen Spalt offen steht. Uh. Mercenario hatte Recht. Das hier gefällt mir ganz und gar nicht. In der Mitte des Raums sitzt ein kleiner Dämon. Er ist höchstens vierzehn und weint haltlos. Um ihn herum wirbeln drei ausgewachsene Dämonen und reißen ihm unter Gelächter die Kleidung vom Leib. Als er nackt ist beginnen sie ihn zu zwicken und zu treten, bis er sich auf den Bauch rollt. Sie beginnen sich selbst auszuziehen. Okay. Das ist genug. Ich stoße die Tür weit auf und stürme mit einem Knurren in den Raum. "Ar shiúl ó dó!" Die Dämonen fahren fauchend herum. Der Kleine hebt zitternd den Kopf. Ich mustere die Flügel der drei Dämonen. Zwei von ihnen haben braun-graue Schwingen, die des dritten sind rot-grau. Braun-Grau heißt, dass sie in dem Revier von Can Windsor leben, dem Clan aber vom Blut her nicht angehören. Der Rot-Graue kommt aus Harrowbys Gebiet. Die Flügel des kleinen Dämons sind schwarz-grau. Oha. Er kommt aus meinem Revier. Die drei großen Dämonen sehen unentschlossen von mir zu dem zitternden Kleinen. Die Braun-Grauen treten schließlich zurück. Der Rot-Graue jedoch faucht und packt den Jungen an den Haaren, dieser wimmert. Niemand wäre so dumm, vor meinen Augen jemanden aus meinem Revier als Lustsklave zu benutzen. Niemand außer jemandem, der aus Harrowbys Revier kommt. Mit einem Knurren springe ich vor und schlage dem Dämonen ohne jegliche Rücksicht die Zähne in den Arm. Der Dämon schreit auf und lässt den Jungen los. Mit einem Poltern stürmen Mercenario und seine Männer in den Raum und stürzen sich auf die Dämonen. Unter Gebrüll werden die drei überwältigt. Ich lasse mich vor dem Kleinen auf die Knie sinken. Er sieht mich verängstigt an. Er hat erkannt, wer ich bin. Trotz des Kämpfgebrülls schaffe ich es, meinen Körper wieder Menschengestalt annehmen zu lassen. So sehe ich nicht ganz so furchteinflößend aus. "Ist alles in Ordnung?" Er nickt und sieht verschämt zu Boden, legt seine schwarz-grauen Flügel schützend um seinen nackten Körper. "Mercenario!", rufe ich. "Ja?" Er hat gerade dem letzten Dämon die Hände auf den Rücken gefesselt. "Wo hast du die Jogginghose?" Mercenario öffnet eine Tasche und wirft mir etwas graues zu. Wenn wir unsere Arbeit erledigen haben wir immer Ersatzkleidung dabei. Kaum eins der Opfer, das wir finden hat nämlich noch Kleidung an. "Hier!" Ich reiche dem kleinen Dämon die Hose. "Zieh das an." "Danke", sagt er schüchtern, steht auf und streift sich die Hose schnell über. "Und... und danke, dass Sie mir helfen, Master Blackbourne." Ich lächele. "Das ist selbstverständlich. Außerdem, wenn ich nicht farbenblind geworden bin, kommst du aus meinem Revier, nicht? Wie ist dein Name?" "Dalton Mael Chamberlain, Mylord." "Ach ja?" Interessiert sehe ich ihn an. "Dann bist du Sir Chamberlains Jüngster?" Er nickt und lächelt vorsichtig. Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter. "Als ich jünger war, habe ich deine Vater ständig besucht. Aber jetzt bringen wir dich erstmal hier weg. Ist hier sonst noch jemand?" Dalton schüttelt den Kopf. "Nein. Hier war nur ich. Und..." Er sieht zu den drei Dämonen, wird rot und senkt den Blick auf seine Füße. Ich führe ihn sanft Richtung Tür. Mercenario nickt mir zu. "Ich bringe den Kleinen weg", sage ich über die Schulter. "Bringt die beiden da zu Windsor und den zu Harrowby. Die werden sich um die Bestrafung kümmern." Draußen ist es kühl, Dalton fröstelt. Ich bringe ihn zum Auto. Darin ist es noch kalt. "Da hinten liegt ein Hoodie, Dalton. Zieh ihn dir an." Er sieht erschrocken zu mir. "Oh nein, Mylord, das ist wirklich nicht nötig." Ich lache. "Los, mach schon. Du wirst noch krank." Ich starte den Motor und schalte die Klimaanlage an. Dalton greift nach hinten und streift sich den Hoodie über. Dann schnallt er sich an. Langsam wird es wärmer im Wagen. "Also Dalton..." Ich lehne mich beim Fahren entspannt zurück. "Erzähl mir, wie und wann sie dich geholt haben." Dalton schluckt. "Ich war auf dem Feld. Mit Chase, meinem ältesten Bruder." Natürlich, Chase. "Sie sind zu dritt gekommen, aber es waren nicht die drei, die heute da waren. Nur der rot-graue Dämon war derselbe. Die anderen beiden waren blau-grau. Sie haben gesagt, sie suchen einen hübschen kleinen Jungen, den sie mitnehmen können, um... Spaß zu haben. Chase hat gesagt, sie sollen gehen, und dass ich nicht mitkommen würde. Sie haben gelacht und sind näher gekommen. Chase hat sich vor mich geschoben, aber sie waren zu dritt, er... er hatte doch keine Chance! Sie haben mich vor seinen Augen gefesselt, ich hab mich gewehrt, aber... und ihn haben sie festgehalten. Dann haben zwei von ihnen mich in ein Auto geschleppt. Der dritte hat Chase noch festgehalten und ist erst später nachgekommen." Er schluckt sichtlich und versucht, die Tränen zu unterdrücken. "Was haben sie hier mit dir gemacht?", frage ich sanft. Ich kenne Chase noch von früher, aber es ist alles so lange her. Dalton sieht mich aus großen, verzweifelten Augen an. "Sie haben mich verkauft, jeden Tag, stündlich an jemand anderen. Nur der Rot-Graue war öfter da." Jetzt kann er sich nicht mehr zurückhalten und beginnt zu weinen. "Hey." Mit der rechten Hand lasse ich das Lenkrad los und nehme seine Hand. "Hey, nicht weinen. Ich weiß, das war schrecklich. Aber es ist vorbei okay? Ich bring dich zurück zu deinen Eltern und zu deinen Brüdern. Sie vermissen dich bestimmt." Er nickt und schnieft. "O-okay." Ich lächle ihm sanft zu und schaue wieder auf die Straße. Mit vierzehn seine Unschuld zu verlieren ist mehr als nur grausam. Leider ist es zurzeit kein Einzelfall. Es dauert eine halbe Stunde bis wir auf den Hof der Farm vorfahren. "Bleib kurz noch hier", sage ich zu Dalton und steige aus. Ich klingle und prompt öffnet sich die Tür. Ein Junge, ein bisschen jünger als ich, öffnet. Als er mich erkennt werden seine Augen groß. "Entschuldigen Sie, Mylord. Ich habe Sie nicht erkannt." Er deutet eine Verbeugung ein. "Wollen Sie hereinkommen?"; fragt er unsicher. Es ist merkwürdig, von ihm gesiezt zu werden. Zwar haben wir früher beide gewusst, dass ich irgendwann Lord of Blackbourne sein würde, aber so richtig realisiert... nein. Chase ist einfach immer ein sehr guter Freund gewesen. Aber ihm das du anzubieten wäre aufgrund unserer Positionen merkwürdig. Na ja. Irgendwann werde ich es trotzdem tun, das nehme ich mir vor. Aber nicht jetzt. Jetzt geht es um Dalton. "Nein danke, Chase. Wow, wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen." Ich lächele. "Aber ich bin wegen etwas anderem hier. Ist einer deiner Väter da?" Chase schüttelt den Kopf und sieht zu Boden. Ein Schatten legt sich über seine Züge. "Nein. Nein, sie sind in der Stadt und fragen herum, ob jemand meinen Bruder gesehen hat. Mein... mein jüngster Bruder... er wurde entführt. Wir wissen nicht wo er ist. Aber wahrscheinlich haben Sie schon davon gehört." Ich nicke sanft. "Deshalb bin ich hier. Chase, dein Bruder wurde von drei normalen Unterschichtdämonen entführt. Er wurde als Lustsklave gehalten und stündlich an jemand anderen verkauft. Er hat seine Unschuld mehrfach verloren." Lieber kurz und direkt. Chase presst sich die Hände vor den Mund. Tränen steigen in seine Augen. "N-nein! Nicht mein Kleiner!" "Es tut mir leid", sage ich sanft. "Aber was ich eigentlich sagen wollte: Dalton braucht jetzt deine volle Unterstützung und Aufmerksamkeit. Du musst dich gut um ihn kümmern, denn er hat gerade den Schock seines Lebens hinter sich. Hast du das verstanden?" Chase nickt verwirrt. "Ja, Mylord. Aber... aber... haben Sie etwa...?" Ich trete zurück. "Ja, habe ich. Komm Chase. Dein Bruder wartet auf dich." Ich führe ihn zu meinem Auto und er ist noch einige Meter entfernt als die Beifahrertür schon aufspringt und Dalton auf seinen Bruder zustürzt. "Chase!" Chase fängt seinen kleinen Bruder ab und schließt ihn fest in seine Arme. "Mein Kleiner! Mein süßer, hübscher Kleiner! Endlich hab ich dich wieder!" Dalton schluchzt und presst sich fest an ihn. Chase gibt ihm einen Kuss auf die Stirn und sieht dann zu mir. "Danke Mylord! Ich... ich kann Ihnen gar nicht genug danken! Wollen Sie etwas im Gegenzug? Ich gebe Ihnen alles was sie wollen!" Ich lächele. "Nein danke, Chase. Mir reicht es völlig, wieder drei Kinderschänder gefangen zu haben. Passt auf euch auf!" Ich steige in den Wagen und drehe. Im Rückspiegel sehe ich, wie Chase seinen kleinen Dämon hochhebt und ins Haus trägt. Der Anblick lässt mich lächeln, nur um mir dann wieder einen Stich ins Herz zu jagen. Ja Alvaro. So könntet ihr euch auch lieben. Du hast auch einen kleinen Bruder. Ach Fineen. Ich seufze und biege in die Straße ein. Ich muss das jetzt in den Hintergrund stellen. Es gibt gerade genug Probleme. Meine persönlichen muss ich nicht auch noch dazu tun.

Als ich nach Hause komme, wartet Can Windsor vor meinem Tor. Er sieht nicht herablassend aus wie sonst, eher beunruhigt. Ich halte an. "Guten Abend, Windsor. Ist Mercenario noch nicht vorbei gekommen?" Windsor nickt mir zu. "Abend, Blackbourne. Doch, das ist er und meine Männer kümmern sich gerade um die Bestrafung dieser Kreaturen. Ich bin aus einem anderen Grund hier." "Aha?" Ich steige aus und lehne mich ihm gegenüber an den Wagen. Windsor senkt die Stimme. "Wir haben allen Grund zu der Annahme das in deinem Revier ein junger Dämon gefangen genommen wurde." Ich nicke. "Drei, um genau zu sein. Minus der, den wir gerade eben rausgeholt haben." Windsor schüttelt besorgt den Kopf. "Ich spreche nicht von den Kinderschändern, Blackbourne. Ein junger Dämon wurde gefangen. Von Menschen." Ich erstarre. "Was?", frage ich ungläubig. Windsor nickt. "Er hat noch einen Gedanken versenden können, aber er scheint sehr schwach zu sein. Alles was wir gehört haben war 'Mensch...gefangen...Hilfe'. Wenn es tatsächlich wahr ist wird dieser Mensch ihn zu einer Attraktion machen! Unser aller Leben ist in Gefahr, wenn herauskommt, dass es uns wirklich gibt!" Ich stütze mich an meinem Auto ab. So langsam werden mir das zu viel Probleme. Ich nicke langsam. "Okay. Wir brauchen ohnehin ein Treffen des Dämonenkreises. Morgen, elf Uhr. Sagst du den anderen Bescheid?" Windsor nickt. "Danke Blackbourne. Wir sehen uns morgen." Ich nicke ebenfalls und klettere mühsam in den Wagen. Schlimmer kann es jetzt wirklich nicht kommen.

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Soooo, der Upload hat sich um einen Tag verzögert *o* *duck* nicht böse sein! :)

Erstmal eine kleine Ansprache. Bitte, meine allerliebsten Reader, lasst mir eure Meinungen/Spekulationen/Kritiken da! :) Das tut nicht weh und ist mir sehr wichtig!

Diesmal wird mein Gelaber am Ende nicht ganz so lang, damit das Chapi heut noch geuploadet wird :)

Ich hab euch alle lieb :* *cuddle*

Eure StreetSoldierin

Diese Story steht unter © Copyright / All rights reserved by the author

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Anhang

Tá tú ag caint faoi dom. → "Du sprichst hier von mir"

Ar shiúl ó dó! → Weg von ihm!

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