Kapitel 19

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Amber PoV.

Worauf habe ich mich da nur eingelassen?, bereue ich sogleich meine Entscheidung. Aber ansonsten hätte sie mich zum Arzt geschleppt und da wollte ich garantiert nicht hin. Auch wenn wir uns jetzt schon einige Jahre kennen, ist es mir trotzdem peinlich. Ich weiß, dass sie recht hat, denn die Schmerzen in meinem Unterleib sind stark. „Pass auf. Bevor wir damit anfangen, sehe ich mir deinen Rücken und deine Handgelenke an. Dann machen wir dir deinen Stützgürtel dran und du bekommst ein T-Shirt zum Anziehen. Wenn wir damit fertig sind, legst du dich hin und versuchst dich zu entspannen. Dann probieren wir es. Okay?", erklärt Chiara mir ihren Plan. „In Ordnung.", ist alles was ich dazu sage.

Gesagt, getan. Mit meinem Stützgürtel, einem neuen T-Shirt und versorgten Wunden liege ich wieder auf Chiaras Bett. „Wo ist eigentlich Hailey?", frage ich angespannt. „Sie schläft bei Ash im Bett. Du kannst sie morgen sehen, jetzt müssen wir uns erstmal auf etwas anderes konzentrieren." „Ich weiß.", knirsche ich mit den Zähnen. „Entspann dich ein bisschen, sonst tut es noch mehr weh." Ich versuche es wirklich, aber es geht nicht. Die Vorstellung, dass sie mindestens einen Finger in mich schieben muss, macht mir eine solche Angst, dass ich das mit der Entspannung komplett vergessen kann.

Ich bin keine Jungfrau mehr. Aber mein erstes und letztes Mal ist schon einige Jahre her. Um genau zu sein, war ich 16. Damals war ich mit meinem Freund ein gutes halbes Jahr zusammen. Es war nicht besonders gut. Aber das ist es meistens nicht beim ersten Mal. Kurz vor dem Unfall meiner Eltern haben wir uns getrennt. Aber eigentlich war es nur eine Jugendliebe während der Schulzeit. Sowas hält meistens nicht für immer. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns spätestens dann getrennt hätten, wenn wir aufs College gegangen wären. Aber ich trauere nicht darum. Es ist so wie ist.

Chiara legt mir eine Decke über den Unterkörper, bevor sie sich auf die Bettkante neben mich setzt. „Das funktioniert so nicht." „Du musst lockerlassen. Du vertraust mir doch."
„Ja." „Gut und jetzt versuch dich einfach zu entspannen." Ich nicke stumm. Meine linke Hand habe ich schon in das Bettlaken gekrallt, dabei hat Chiara noch nicht einmal angefangen. Mit ihren Händen rutscht sie unter die Decke. Dort schiebt das Mädchen mein T-Shirt ein Stück nach oben. Danach zieht sie meinen Slip nach unten.

Ich starre an die Decke und versuche alles was meine Freundin macht auszublenden. Ihre Hand nähert sich meiner Intimstelle. Kurz vorher halte ich ihren Arm jedoch fest und sehe sie flehend an. „Nimm die Hand weg." Laut atme ich aus, bevor ich ihrer Anweisung widerwillig nachkomme. Wieder nähert sich ihre Hand meiner Mitte, diesmal ohne Protest meinerseits. Chiara positioniert einen Finger vor meinem Eingang und versucht ihn in mich reinzuschieben. Sofort verspannt sich mein gesamter Körper. „Es geht nicht.", sage ich verzweifelt. „Dann fahren wir jetzt zum Arzt." „Nein. Ich möchte nicht. Bitte, Chiara!", werde ich hysterisch.

„Und was machen wir dann? Was ist deine Idee?", will sie wissen. „Ich weiß es nicht. Wir lassen es einfach. Das geht schon." „Nein, das geht nicht. Das kann sich entzünden oder andere Schäden anrichten. Damit ist nicht zu spaßen Amber." Auf einmal öffnet sich die Schlafzimmertür. Ash kommt ins Zimmer gelaufen während Grayson im Türrahmen stehen bleibt. „Was ist hier los?", lautet seine erste Frage. „Nichts.", antworte ich leise. „So klang das aber eben nicht.", stellt Grayson nüchtern fest.

Damit sie meine Tränen nicht sehen, drehe ich meinen Kopf in Richtung Fenster. Draußen ist es dunkel, nur der Mond scheint ins Zimmer und die Nachttischlampe ist an. Chiara greift nach meiner Hand und streichelt beruhigend über meinen Handrücken. „Soll ich es ihnen sagen?", flüstert sie. „Mach was du denkst.", laufen mir weitere Tränen über die Wangen. „Warum weint sie jetzt?", kommt es verwirrt von Ash. „Amber hat Schmerzen." „Was du nicht sagst.", erwidert Grayson. „Nicht so...Das ist kompliziert... Ach man..." „Spuck es endlich aus!", fordert Ashton ungeduldig.

„Sie haben ihr was unten reingeschoben und es geht nicht mehr raus.", platzt Chiara einfach so heraus. Sie hätte das ruhig anders verpacken können. „Was?", kommt es geschockt von beiden. Ich vergrabe mein Gesicht peinlich berührt im Kissen. „Und was jetzt?" „Ich wollte mir ihr zum Arzt, aber sie weigert sich." „Hat sie es selbst mal versucht?", erklingt Graysons raue Stimme. „Nein. Ich komme nicht ran.", antworte ich diesmal selbst. Denn das ist nicht so erniedrigend, wie wenn Chiara die ganze Zeit für mich redet.

„Hast du es versucht?", fragt er jetzt meine Freundin. „Es funktioniert nicht." „Hast du es versucht oder nicht?" „Ja und es geht nicht." „Wo liegt das Problem?", hört er einfach nicht auf zu fragen. „Amber ist zu verkrampft. So wird das nichts.", antwortet Chiara einfach auf seine Frage. „Soll ich es mal versuchen? Ich kenne mich mit Frauen aus.", kommt es von Ash. „Das ist nicht lustig.", stellt seine Schwester nüchtern fest.

„Pass auf Chiara. Ihr versucht es jetzt nochmal. Wenn du sagst, dass sie sich verkrampft, schätze ich mal es funktioniert nicht, weil es wehtut und sie nicht feucht wird. Hab ich recht?" Schüchtern nicke ich nur. „Ash.", er sieht seinen Kumpel an. „Was?", antwortet dieser genervt. „Hol mal Gleitgel." Bei seiner Aussage werde ich sofort rot. Ash schnauft, verlässt widerwillig das Zimmer, nur um keine zwei Minuten später wieder da zu sein. In der Hand hält er eine kleine Flasche, die er Chiara zuwirft. Diese fängt sie lässig auf und sieht die beiden Männer stirnrunzelnd an.

Anscheinend verstehen die beiden, was sie damit sagen will, auch wenn ich es nicht tue. Hinter sich schließen sie die Tür. Danach dreht sich Chiara zu mir um. „Wir versuchen es jetzt nochmal." Stumm nicke ich nur, denn was anderes bleibt mir nicht übrig. Erneut legt meine beste Freundin ihre Hand auf meine Intimstelle. Ihren Finger hat sie vorher mit dem Zeug, was Ashton ihr gegeben hat, großzügig eingeschmiert. „Wenn es weh tut, musst du es sagen. Verstanden?" „Ja.", bringe ich nur leise über die Lippen. Mit Bedacht führt sie einen Finger in mich ein. Vor Schmerz zische ich auf.

„Alles gut?" Mit Tränen in den Augen nicke ich. Meine Hände sind in die Decke gekrallt. Ich spüre, wie sie ihren Finger immer weiter hineinschiebt, bis er komplett drinnen ist. Meine Atmung geht schwer. „Ich weiß, dass klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich fühle nichts. Da ist nichts." Verzweifelt schüttle ich den Kopf. „Da muss aber was sein. Es tut weh." „Ich glaube dir, aber ich finde nichts. Es ist bestimmt so weit hinten, dass man nicht einfach rankommt. Daher kommen vielleicht deine Schmerzen." Das ergibt Sinn. „Und was machen wir jetzt?"

„Entweder brauchen wir jemanden mit längeren Fingern oder einen Arzt. Deine Entscheidung." „Ich möchte nicht zum Arzt, das habe ich dir schon ein paar Mal gesagt." „Gut. Dann einer von den Jungs. Du kannst dir aussuchen, wen ich von beiden Fragen soll." Oh nein! Das kommt gar nicht in Frage. „Grayson.", antworte ich fast sofort. Mit dem Hintergedanken, dass ich ihn nicht so oft wiedersehen werde, wie Ashton. Das hoffe ich jedenfalls. „Okay. Soll ich ihn holen?" „Hab ich denn eine andere Wahl?" „Nicht wirklich.", zuckt Chiara entschuldigend mit den Schultern.
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Es kommt endlich mal wieder ein neues Kapitel.😅

AmberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt