Kapitel 41

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Amber PoV.

Auf dem Weg zum Club drehe ich mich gefühlt alle fünf Meter um, weil ich Paranoia schiebe und mir einbilde die ganze Zeit von diesem komischen Typen verfolgt zu werden. Auch deswegen beschließe ich Grayson nicht sofort mit Tyler zu konfrontieren. Trotzdem liegt diese Begegnung mir schwer im Magen. Doch ich spreche das Thema erst nach dem „Schwimmunterricht" an. Sonst wird das ja nie was. Als ich die Klinke der Eingangstür nach unten drücke, eintrete und sie hinter mir schließe, atme ich erleichtert auf. Ich habe es ohne weitere grusligen Begegnungen hier her geschafft. Ich lehne noch immer an der Tür und sehe zur Decke, als Lexy auf mich zu gerannt kommt. Sofort gehe ich in die Hocke, um sie zu streicheln. „Na du. Lang nicht mehr gesehen.", kraule ich sie hinter den Ohren.

„Zeigst du mir, wo Grayson ist?", frage ich sie hoffnungsvoll. Natürlich versteht sie mich nicht, aber ein Versuch war es wohl wert. Mit Lexy im Schlepptau erkunde ich Grays Club, mit der Intention ihn zu finden. Da ich nicht glaube, dass sein Büro im Erdgeschoss liegt, steige ich die Treppe nach oben. Es gibt viele Türen und nachdem ich die ersten drei geöffnet habe, wird mir bewusst, dass Graysons Büro wohl auch nicht in diesem Stockwerk liegt. Gerade als ich schon aufgeben will, fängt Lexy an zu bellen und läuft den Gang runter, bis wir an einer zweiten Treppe ankomme. „Wieso hast du das denn nicht gleich gesagt?", tätschle ich ihren Kopf. Dann mache ich mich daran die Treppe nach oben zu steigen. Dieser Flur besitzt nur zwei Türen.

Die erste ist eine Toilette. Dann muss die zweite wohl Graysons Büro sein. Ich will gerade anklopfen, als Lexy die angelehnte Tür mit ihrer Schnauze aufschiebt und reintapst. Sofort hebt Gray seinen Blick von seinen Unterlagen und sieht mich an. „Hi.", hebe ich schüchtern meine Hand. „Hey.", erwidert er, lehnt sich in seinem Bürostuhl zurück und verschränkt lässig die Arme vor der Brust. „Alles okay mit dir?", schaut er mich mit schiefgelegtem Kopf und forschenden Blick an. „Alles gut." „Sicher?", hebt sich eine seiner perfekt geschwungenen Augenbrauen. „Ja. Ich bin nur etwas nervös.", gebe ich leise zu, während ich auf den Boden vor mir starre. „Das musst du nicht.", klingt seine Stimme mit einem Mal viel näher. Und obwohl ich damit gerechnet habe, dass er direkt vor mir steht, zucke ich leicht zusammen, als er mir seinen Arm um den Rücken legt und mich an seine breite Brust zieht.

„Wir machen das in deinem Tempo. Okay?", spüre ich ihn in mein Haar sprechen. „Okay.", nuschele ich an seiner Brust. „Bist du bereit?", streicht er fürsorglich über meinen Rücken. „Wenn du fertig mit der Arbeit bist? Ich wollte dich nicht stören." „Tust du nicht. Ich bin gerade fertig geworden.", lässt er mich wieder frei. Ich entferne mich ein Stück von ihm und sehe zu ihm nach oben. „Musst du dich noch umziehen?" Stumm schüttle ich den Kopf. „Na schön. Wenn du kurz hier wartest, ziehe ich mich im Bad um und dann können wir runter gehen.", erklärt er mir seinen Plan. „Okay. Darf ich mich setzen?", deute ich mit meinem Kopf auf seinen Bürostuhl. „Natürlich. Ich bin gleich wieder da.", verschwindet er aus seinem Büro.

Während ich warte, setze ich mich auf Grays Bürostuhl. Sogleich kommt Lexy zu mir und legt ihren Kopf auf meinen Beinen ab. „Meinst du es ist richtig, was ich hier tue? Immerhin kennen wir uns noch nicht so lang?", rede ich mit Lexy. Diese sieht aus ihren braunen Augen zu mir nach oben. Sie bellt einmal, als würde sie mir tatsächlich eine Antwort geben wollen. „Du hast recht. Wahrscheinlich sollte ich es einfach auf mich zukommen lassen." Ein erneutes Bellen. „Ich hoffe nur, dass er mir vergibt, wenn ich ihm die Wahrheit über Hailey sage.", streichle ich gedankenverloren über Lexys Fell. Deren treudoofer Blick mich nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen hat. „Kommst du?", steht urplötzlich Grayson am Türrahmen gelehnt.

„Ja.", erhebe ich mich vom Stuhl, wobei ich vorsichtig Lexys Kopf von meinen Beinen schiebe. Danach nehme ich mir eine Sekunde Zeit ihn zu mustern und muss leider feststellen, dass er in der dunkelblauen Badeshorts mehr als gut aussieht. Zum Anbeißen gut sogar. Ein Oberteil hat Grayson gleich weggelassen. Stattdessen hat er sich ein Handtuch um den Nacken gelegt. Was bedeutet, dass ich seine definierten Bauchmuskeln genaustens betrachten kann und mir unwillkürlich auf die Lippe beiße. Noch dazu sieht er mich einem so lodernden Blick an, dass ich beinah schon darüber nachdenke unser Vorhaben an dieser Stelle abzubrechen. Wer weiß nämlich, was passiert, wenn ich mich ebenfalls ausziehe. Dann kann ich für nichts garantieren.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 18, 2022 ⏰

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