Kapitel 39

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Grayson PoV.

Nachdem Amber im Bad verschwunden ist, ich meine Erektion in den Griff bekommen und mich runtergefahren habe, gehe ich in Haileys Zimmer. Das kleine Mädchen liegt in ihrem Bett, hat den Kopf im Kissen vergraben und weint leise vor sich hin. Deshalb nähere ich mich dem Bett, setze mich auf die Kante und lege ihr vorsichtig die Hand auf den Rücken. „Engelchen?", rede ich leise mit ihr. Überrascht hebt Hailey den Kopf und sieht mich an. „Was machst du hier?", schnieft sie. „Dich holen. Deine Mum meinte das vorhin nicht so." „Wirklich?", sieht sie mich aus großen Augen an. „Wirklich. Warum bist du denn rübergekommen?" „Mir ist kalt und mir geht's nicht gut." „Okay Baby. Komm her.", strecke ich meine Hände nach ihr aus. Sofort kommt sie meinem Angebot nach, setzt sich auf und klettert auf meinen Schoß.

„Was möchtest du noch mit rüber nehmen?" „Nur Milo.", streckt sie sich, um nach ihrem Kuscheltierhund zu greifen. Da sie aber nicht rankommt, greife ich danach und übergebe es an die Kleine. „Danke.", nuschelt sie gegen meine Brust. „Kein Problem Engelchen.", küsse ich ihre Stirn, stehe mit ihr im Arm auf und trage sie in Ambers Schlafzimmer. Dort setze ich sie in der Mitte des Bettes ab, was die Kleine sich sofort hinlegen lässt. „Wo ist Mummy?", dreht sie sich zu mir um. „Im Bad. Sie kommt aber gleich wieder.", beruhige ich sie. „Hast du was dagegen, wenn ich mit hier schlafe?", lasse ich das kleine Mädchen entscheiden. „Nein.", zeigt sie neben sich auf das Bett. Ich komme ihrer Aufforderung nach, und lege mich neben Hailey.

Das kleine Mädchen beginnt stärker zu zittern, weshalb ich näher an sie heranrutschte. „Komm her Engelchen.", klopfe ich auffordernd auf meine Brust. Sie rutscht an mich heran und schiebt ihre kalten Hände unter mein T-Shirt. Ohne darüber nachzudenken, schiebe ich sie nochmal sanft von mir herunter, setze mich auf, ziehe mein Shirt über den Kopf und fordere das Mädchen auf, wieder ranzurutschen, welchem sie sofort nachkommt. Ich ziehe die Decke über uns beide und halte sie fest an mich gedrückt, um sie aufzuwärmen, weil ihr kleiner Körper ziemlich kühl ist. „Ist es für dich so bequem?", streiche ich federleicht über ihren Hinterkopf. „Mhm...", ist alles, was ich von Hailey zu hören bekomme, weshalb ich davon ausgehe, dass dies eine Zustimmung ist.

Um mich dennoch zu vergewissern, richte ich meinen Blick auf ihr kindliches Gesicht, welches an meiner Brust liegt. Ihre Augen sind geschlossen, ihr warmer Atem trifft gleichmäßig auf meine nackte Haut, während ihre Hand, in der sie ihren Kuscheltierhund hält, sich einen Weg auf meinen Bauch sucht und kurz unterhalb meines Bauchnabels zum Erliegen kommt. „Was war los?", löscht Amber das Licht im Flur und betritt ihr Schlafzimmer. Wobei mir ihr gieriger Blick auf meine Buchmuskeln nicht entgeht. „Nichts Dramatisches. Hailey geht es nicht so gut und ihr war kalt.", erkläre ich möglichst nüchtern, damit Amber sich keine zu großen Sorgen macht. „Okay.", nickt sie leicht, klettert auf ihre Bettseite, löscht das Nachtlicht und dreht sich zu mir und Hailey um.

Vorsichtig legt sie ihrer Tochter die Hand auf die Wange, welche noch immer etwas warm ist. „Ich hasse es sie so zu sehen. Jedes Mal wünsche ich mir einfach mit ihr tauschen zu können, nur um ihr die Schmerzen zu nehmen.", flüstert das große Mädchen in die Stille. „Ich versteh was du meinst.", lange ich über Hailey hinweg nach Ambers Hand, die sie vor ihrem Kopf auf dem Kissen liegen hat. „Aber Hailey geht es nicht anders. Sie mag es auch nicht, dich leiden zu sehen. Und ihr tut es auch immer leid, dich mit Schmerzen zu sehen.", verschränke ich meine Finger mir ihren. „Woher weißt du das?", verstärkt sich ihr Griff merklich. „Sie hat es mir letztens, als ich auf sie aufgepasst habe, während du mit Chiara im Krankenhaus warst, gesagt. Und sie klang traurig."

„So hab ich ehrlichgesagt noch nie darüber nachgedacht. Ich hatte immer gehofft, dass Hailey das noch nicht versteht.", gibt sie leise zu. „Sie versteht mehr als du denkst.", löse ich meine Hand aus ihrem Griff, nur um diese an ihre Wange wandern zu lassen. „Ich vergesse manchmal einfach, dass sie schon so groß ist.", rutscht Amber noch ein Stück an uns beide heran und drückt Hailey einen liebevollen Kuss auf die Schläfe. „Wäre es jetzt sehr unangebracht nach ihrem Vater zu fragen?", schneide ich das Thema an, um welches wir schon den ganzen Abend herumtänzeln. „Ist es okay, wenn ich es dir ein anderes Mal erkläre. Vorzüglich, wenn Hailey nicht anwesend ist.", versucht sie mich abzuwimmeln. Und ich lasse es ihr durchgehen, obwohl sie durch ihre Worte meine Neugier geweckt hat. Trotzdem sage ich, „Okay.".

AmberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt