Vivian's POV
Der Tag ihrer Entführung
Wie konnte er mir das antun? Ich habe ihm doch so sehr vertraut. Mich ihm geöffnet und hingegeben. Ich dachte wir hätten etwas echtes, etwas das er schätzt und will. Anscheinend habe ich mich da geirrt. Er hat mich nur benutzt. Für Macht und seine Lust. Wie konnte ich nur darauf reinfallen. FUCK.
Jetzt laufe ich durch die dunklen Straßen von New York, weine und habe wie eine Idiotin alles im Restaurant gelassen. Wieso hat er mit mir gespielt? Er hätte es doch einfach lassen können, wir hätten so oder so geheiratet. Wieso musste er mir also irgendwelche Gefühle und Interesse vorspielen? Er hat gesagt er will Kinder haben, eine Familie werden und hätte keine Frau mehr nach mir angefasst. Warum habe ich das nicht gesehen? Auf der Hochzeit hätte ich es merken sollen. Bin ich schon so blind wegen meinen Gefühlen? Gefühle...was fühle ich eigentlich für ihn?
Im Moment wohl einfach nur Wut und Hass. Hass? Nein, dass ist es nicht. Ich kann ihn nicht hassen. Es ist einfach nur Enttäuschung.Wieso weine ich für ihn, er hat es doch gar nicht verdient. Ich wische mir also die Tränen weg und sammle mich wieder. Wenn ich zu Lauren gehe wird er mich sofort finden. Ich will ihn nicht sehen. Wo soll ich bloß hin. Vielleicht in unser Ferienhaus außerhalb der Stadt? Aber wie soll ich da jetzt hin kommen, ich habe alles im Restaurant gelassen.
Ich bemerke den schwarzen Van der neben mir auf der Straße hält erst zu spät, weil ich so in Gedanken versunken war. Es steigen 8 Männer aus und bevor ich weiß was geschieht hält mir einer ein Tuch an den Mund und die Nase. Ich versuche nicht einzuatmen und mich loszureißen, aber sie halten mich zu fest. Nach einigen Minuten hin und her zappeln betäubt der Geruch des Tuches langsam meine Sinne und ich verliere das Bewusstsein.
Nein nein nein, mein Baby.
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Als ich meine Augen langsam öffne dröhnt mein Schädel fürchterlich. Ich will mir an den Kopf fassen, kann aber nicht, weil meine Hände gefesselt sind. Ich sehe mich um und versuche zu Bewusstsein zu kommen. Alles ist so verschwommen. Was ist passiert, wo bin ich hier?
Bevor ich noch mehr Fragen an mich selbst stellen kann werde ich von einer Faust auf meiner linken Wange ernüchtert. Mein Gesicht dreht sich nach rechts und der Schmerz rüttelt mich wach. Fuck, ich wurde nicht ernsthaft entführt oder?
"Guten Morgen Schlafmütze." Höre ich eine schrille weibliche Stimme. Kommt die mir nur so hoch vor, weil mein Schädel sowieso schon kurz davor ist zu explodieren oder hört sie sich wirklich an wie ein verreckender Rabe?
Ich kneife die Augen zusammen und hebe meinen Kopf um zu sehen mit wem ich es zutun habe. Wer fesselt heut zu Tage noch jemanden an einen Stuhl? Sind das Amateure? Nein, wenn sie es wären hätten sie nicht den Mumm mich zu entführen. Ich öffne die Augen und werde von einem Sonnenstrahl geblendet. Das Licht macht es mir noch schwerer das Gesicht meines Gegenübers zu erkennen, weil das kleine Fenster hinter ihr ist. Nachdem sich meine Augen an das Sonnenlicht gewöhnt habe erkenne ich es endlich.
Die will mich verarschen oder? Das kann einfach nicht ihr ernst sein. Ich kann einfach nicht anders und fange an zu lachen. Es ist zu witzig.
Ich schaue mich während meines Lachanfalls im Raum um. Vor mir steht dieses Miststück Tara. Ja genau, die Tara, die mein Mann gevögelt hat. In Fleisch und Blut. Das muss echt Schicksal sein. Ich wusste sowieso nicht wo ich meine Wut und die Enttäuschung auslassen soll. Als würde sie um ihren Tod betteln. Hinter ihr ist eine riesige stahl Tür vor der zwei Männer stehen. Im Raum verteilt sind außer den zwei Männern noch 5 weitere. Ich muss nur noch mehr lachen, weil sie denkt das diese Männer reichen würden um mich hier festzuhalten.
"Warum lachst du? Du solltest weinen." sagt sie mit einem selbstgefälligen Grinsen in ihrer bald verunstalteten Visage. Oh ich werde meinen Spaß mit ihr haben. Ich versuche mich von meiner Lachkrise einzukriegen und ziehe währenddessen etwas an der Schnur die meine Hände hinter meinem Rücken fesselt. Der Stuhl ist aus Holz. Aus Holz. Ist das ihr ernst? Es ist zu leicht...was hat sie vor? Sie ist keine dumme Frau, das sehe ich in ihren Augen. Ich sollte sie nicht so sehr unterschätzen. Was ist ihr Plan? Komm schon Vivian denk nach, denk nach.
"Ich denke nur daran wie ich dein ach so schönes Gesicht verunstalten werde, es ist einfach ein zu amüsanter Gedanke, verzeih." Ich lächle breit und schaue mich wieder um. Die Männer haben alle Waffen. Das macht es schon einmal schwerer. Ich darf nicht so handeln als ginge es hier nur um mich. Ich bin schwanger, ich muss vorsichtig sein und zuerst an mein ungeborenes Kind denken. Ob Elijah nach mir sucht? Nein, nein das tut er wohl nicht. Wieso sollte er auch.
Tara lacht jetzt auch und schaut zu mir runter. "Oh dieses Lachen wird dir noch früh genug vergehen, Vivian Harper." Ich lecke mir mit einem Grinsen über die Lippen. "Jones. Es heißt Vivian Jones." Ich weiß selbst nicht wieso ich das gesagt habe. Immerhin betrügt er mich doch mit ihr.
Die Faust die ich wenige Minuten später erneut auf meinem Gesicht spüre zeigt mir aber, dass es eine gute Entscheidung war. Er ist ihr wichtig. Sie will ihn haben das weiß ich und es macht sie verrückt zu wissen, dass sie ihn niemals ganz haben kann. Ich spucke das Blut, das sich in meinem Mund gesammelt hat aus und lache wieder. "Was ist denn, fällt es dir schwer den Tatsachen ins Auge zu blicken?" Ich lasse meinen Kopf nach hinten fallen und schaue rauf auf die Decke. "Macht es dich wütend zu hören, dass ich Jones heiße? Das ich für immer seinen Namen trage und du es niemals wirst?" Schon landet die nächste Faust auf meinem Gesicht. Sie schreit und schlägt auf mein Gesicht ein, während ich nur lache. Ich muss schon sagen, sie hat ordentlich Kraft. Aber mit so ein bisschen Schmerzen komme ich schon klar. Ich muss nur aufpassen, dass sie mich im Gesicht schlägt und nicht wo anders. Es erscheint einem vielleicht dumm, dass ich sie so provoziere, aber ich muss nun einmal Zeit gewinnen.Wenn ich nichts sage und sie die Oberhand über mich gewinnt kann ich es vergessen zu entkommen. Wenn Menschen aus Wut oder Trauer handeln und auf ihre Emotionen hören statt auf ihren Verstand, machen sie Fehler. Deswegen muss ich weiter machen. Da ich sie wohl schlecht traurig machen kann muss halt die Wut hinhalten. Oh ja, ich werde dieses kleine Miststück so lange provozieren bis sie vor Wut nicht mehr weiß wo hinten und vorne ist. Dann wird sie unvorsichtig und ich finde eine Möglichkeit wie ich mein Baby und mich hier unversehrt rauskriege. "Hat er dir auch ins Ohr geflüstert wie sehr er dich liebt, wenn er dich gefickt hat? Hat er dir gesagt, dass du die Frau seiner Träume bist und das er sich ein Leben ohne dich an seiner Seite nicht vorstellen kann?"
Ja okay, das alles hat er nicht gesagt...also nicht so wie ich es jetzt formuliert habe. Das er mich liebt erst recht nicht. Das tut er nicht, ich dachte zwar er würde es auch tun aber dem war nicht so. Auch wenn wir es uns noch nicht gesagt haben dachte ich, dass unsere Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhen. So sehr ich mir auch wünsche diese Gefühle einfach aus mir zu reißen, ich kann es nicht. Ich habe mich in diesen Mann verliebt und ich kann diese Gefühle nicht auf Knopf druck abschalten. Das kann doch niemand, niemand der jemanden wirklich liebt kann diese Gefühle abschalten wann sie will."Halt den Mund!" sie trifft mich am Kiefer und ich verziehe das Gesicht "Hör auf zu reden!" schreit sie und schlägt mich weiter. Langsam fange ich an Sterne zu sehen. Auch wenn ich mit den Schmerzen klarkomme, mein Körper macht das nicht mehr länger mit. Das kann ich ihm auch nicht verübeln. Ich schaue an mir runter und sehe nur Blut, das von meinem Gesicht auf meine Kleidung tröpfelt. Ich versuche trotzdem meine Fassade aufrecht zu erhalten und Grinse provokant. "Oder hat er dich einfach nur gefickt und dann weggeschickt? Wie ein Stück Dreck?"
Die Männer schauen alle auf den Boden und versuchen somit den Blickkontakt mit ihrem Boss zu vermeiden. Das Fenster ist zu klein um durchzuklettern. Ich bin zwar relativ schlank, aber um durch dieses winzige Fenster zu passen müsste ich ein 4 jähriges Kind sein. Außerdem ist es viel zu weit oben, da würde ich nicht schnell genug raufkommen. Ich denke wir sind in einem Keller. Ich höre Hupen und Autogeräusche von draußen, also sind wir wohl noch in der Stadt. Ich muss ihr schon lassen, das ist eine gute Idee. Falls jemand nach mir sucht, dann bestimmt nicht direkt vor ihrer Nase. Sonst gibt es nur noch die Tür, die aus diesem Raum führt. Wenn ich davon ausgehe, dass ich die Männer hier irgendwie überwältige, weiß ich trotzdem nicht was hinter dieser Tür auf mich wartet.
"Ich will dich nicht hören!" schreit sie wie ein tollwütiger Hund und verpasst mir noch eine. Alles fängt an sich zu drehen und meine Sicht verschwimmt immer mehr. Verdammt, jetzt schon?
Nach einigen Sekunden fallen mir dann auch schon die Augen zu und alles wird schwarz.
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Falling for my owner
RomantikDas Leben der 20 Jährigen Vivian Harper ändert sich von einem Tag auf den anderen drastisch. Sie soll einen Mann heiraten den sie garnicht kennt nur damit ihr Vater mehr Macht hat. Als würde das nicht reichen stellt sich heraus das der Typ ein Psyc...