4. Erstes Frühstück

3K 58 2
                                    

Als die Sonnenstrahlen den Weg auf mein Gesicht gefunden haben um mich zu wecken, öffnete ich zuerst das eine und dann das andere Auge. Am liebsten würde ich den ganzen Tag im Bett bleiben und mich nicht bewegen, jede kleinste Bewegung tut weh. Nur leider geht das nicht. Es war eine seiner Regeln, ich muss mich anziehen und zu ihm gehen sobald ich wach bin.

Nachdem ich es endlich geschafft habe aufzustehen bin ich direkt unter die Dusche gegangen. Keine so gute Idee, wie mir danach klar geworden ist. Als das Wasser gegen meine Wunden geprallt ist, habe ich diese unerträglichen Schmerzen wieder gespürt. Es hat höllisch gebrannt. Als ich es dann endlich geschafft habe, bin ich aus der Dusche gegangen um mir was anzuziehen. Ich habe mir ein Handtuch umgewickelt und bin ins Schlafzimmer gegangen. Ich bin froh, dass mein Badezimmer im Schlafzimmer ist. Als ich meinen Koffer dann endlich gefunden habe, habe ich mich erst einmal mit meiner Body Lotion eingeschmiert und wie immer ein Liedchen dabei gesungen.

„Du siehst wunderschön aus" ich zuckte zusammen als ich seine Stimme hörte und sah zur Tür, wo er sich angelehnt hat und mich wie ein Stalker beobachtete. Ich habe das Handtuch fest an mich gedrückt und meinen Blick auf den Boden gerichtet.

„Du hast Glück, dass ich warte bis du mich anflehst mein zu werden" er setzte sich neben mich aufs Bett und mich überkam die Panik. „Aber das wird ja nicht mehr lange dauern" das nächste was ich spürte war seine Hand die meinen Oberschenkel streichelte.
„Hör auf, bitte" brachte ich mit zittriger Stimme raus und habe mein Bein weggezogen.

„Hey, du brauchst keine Angst vor mir zu haben kleines, ich will dir doch auch nicht weh tun. Du musst nur ein braves Mädchen sein, dann tun wir beide nichts, dass wir nicht wollen" Entweder er kann sich echt gut verstellen oder er meint das ernst. Dieser Ton in seiner Stimme kam so aufrecht und ehrlich rüber. Ach was rede ich da. Ihm macht es doch spaß mir weh zu tun.

Er ist aufgestanden und hat auf mich herabgesehen. „Na los zieh dich an und komm zum Frühstück. Ich muss bald los." Ich nickte und ging wieder zu meinem Koffer während er aus dem Zimmer gegangen ist. Als er die Tür hinter sich geschlossen hat, fing ich an mich anzuziehen. Ich habe mich noch dezent geschminkt und meine Haare gemacht. Mir ist es wichtig gut auszusehen. Nicht für andere, nein ganz und gar nicht. Aber ich finde man sollte sich selbst gefallen um sich wohl zu fühlen. So bin ich nun mal. Kein Mädchen sollte sich nur für einen Mann hübsch machen, sondern an erster Stelle für sich selbst. Ich habe noch einen kurzen Blick in den Spiegel geworfen und bin dann runter gegangen.

Es hat eine Weile gedauert bis ich die Küche gefunden habe, weil das Haus einfach riesig ist.

Elijah saß schon am Tisch und hat seine Zeitung gelesen. Das der Zeitung ließt, hätte ich nicht gedacht.
Gerade als ich mich setzen wollte sah er von seiner Zeitung zu mir auf und legte sie dann zur Seite.
„Ich dachte wir hätten darüber geredet, dass du dich nicht mehr so anziehen darfst." Ich konnte durch seinen Anzug sehen wie er sich angespannt hat. Also geredet ist ja wohl der falsche Ausdruck dafür. Gefoltert und gezwungen, das wäre passender.

„Ich, eh ich dachte es wäre okay weil ich heute nicht raus gehen wollte" Super lüge Viv. Wow. Aber was soll ich machen das ist halt mein Style ich hab nur solche Sachen. Er hat mich eine Weile angestarrt und dann genickt.
„Na gut, aber wehe du gehst so aus dem Haus, damit meine ich auch den Garten. Da draußen stehen meine Männer und niemand sieht mein Eigentum so außer ich, verstanden?" ich nickte einfach nur. Er hat mir unbeschreibliche Angst eingejagt.
„Ich werde heute erst spät wieder kommen, Olivia, die Haushaltshilfe wird dich durchs Haus führen und ihr könnt darüber reden wie du dein Zimmer einrichten willst und so ein quatsch halt. Du wirst nicht raus gehen, von mir aus geh in den Garten aber davor ziehst du dich noch um." Und wieder nickte ich einfach nur stumm.

Bei dem Blick auf den Tisch muss ich sagen, dass das Essen echt gut aussieht, aber es gab nur Kaffe und Orangensaft am Tisch. „Nur Kaffee" dachte ich mir und habe gar nicht gemerkt das ich es laut ausgesprochen habe. Das passiert mir echt oft, ich verstehe nicht wieso.

„Was?" Ich sah verwirrt zu Elijah. „Was ist mit dem Kaffee?"

„Oh hab ich das laut gesagt? Tut mir leid das passiert mir manchmal. Ich mag Kaffee nicht und trinke ihn auch nicht. Gibt es vielleicht Tee?" Ich konnte sehen wie sich ein kleines Schmunzeln auf seine Lippen geschlichen hat das aber gleich wieder verschwand. „Da drüben in der Schublade" er hat mit seinem Kopf hin gedeutet und ich bin aufgestanden um mir einen Tee zu machen. Es gab zwar nur einen Früchtetee aber besser als gar nichts.
Ich habe meine Haare zusammen gebunden und dann das Wasser aufkochen lassen. Ich mag es Zeit in der Küche zu verbringen und zu kochen. Das entspannt mich immer total und ich fühle mich wohl. In diesem moment habe ich ganz vergessen das Elijah ja auch noch da ist und habe wie immer angefangen vor mich hin zu singen und mich dazu zu bewegen als ich auf das Wasser gewartet habe.

Erst als das Wasser fertig war und ich aufgehört habe zu singen und zu tanzen ertönte ein Klatschen hinter mir und ich zuckte zusammen. „Super Aufführung" sagte Elijah und lachte kurz.
Ich kratzte mich am Nacken und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Hörst du mich Boden? Bitte teile dich doch in zwei und hilf mir! Ich verliere mich immer so schnell in meinen Gedanken und bin ganz abwesend. „Tut mir leid ich hab ganz vergessen das du da bist." Einfach nur peinlich.

Dann habe ich mich mit meinem Tee an den Tisch gesetzt und mich an die Pancakes ran gemacht. Die haben so gut geschmeckt, einfach nur wow. Morgen muss ich wieder zur Uni aber wie soll ich ihn das jetzt fragen? Was wenn er wieder komplett am Rad dreht und mir weh tut. Wieso habe ich eigentlich solche Angst vor ihm? Ich hatte noch nie Angst vor jemandem, wieso also vor ihm? Ich betrachtete ihn stumm. Vielleicht wegen dieser Ausstrahlung die er hat, die nicht zulässt ihn nicht zu respektieren. Er strahlt einfach Autorität aus. Jetzt wo ich ihn so betrachte...wenn ich ihn auf der Straße gesehen hätte ohne ihn zu kennen, wäre er bestimmt mein Typ. Es sind immer die Gut-aussehenden die am schlimmsten sind. Wer würde denn darauf kommen, dass der Mann hier bald das Geschäft seines Vaters übernimmt und somit ein gefürchteter Mafiaboss wird. Das er gerne Frauen quält und ein Arschloch ist?

Ich frage ihn einfach, umbringen kann er mich ja eh nicht. „Ich hab da eine Frage" er sah mich abwartend an. „Ich muss morgen auf die Uni, ich habe eine wichtige Arbeit die ich schreiben muss, könnte einer von deinen Leuten mich vielleicht hin fahren? Hier fährt wahrscheinlich kein Bus" Oh Gott er wird bestimmt gleich wieder ausrasten.

„Ich habe mit deinem Vater ausgemacht, dass du weiter zur Uni gehen darfst. Also ja, wenn's sein muss. Aber wehe ich höre, dass du mit einem Jungen sprichst und du wirst dich ordentlich anziehen, verstanden?" Ich nickte sofort und habe ihn angelächelt. „Danke"

Ohne noch ein Wort darüber zu reden ist er aufgestanden und hat seinen Anzug gerichtet. Schöner Anblick, eigentlich. Ich muss gestehen, dass er wirklich sexy ist.

 „Ich muss jetzt zur Arbeit, warte nicht auf mich". Ist mir recht, der kann mir ruhig gestohlen bleiben. Ich habe wieder genickt und ihn zur Tür begleitet. Eine seiner vielen Regeln, nach außen sollen wir aussehen wie ein glückliches Paar. Ekelhaft. Als er endlich weg war ließ ich mich im Wohnzimmer aufs Sofa fallen. Endlich ruhe.

Falling for my ownerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt