8. Der Teehändler

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Viv POV
Noch immer verwirrt wegen dem was gestern Abend passiert ist gehe ich duschen und mache mich dann fertig. Was ist da gestern passiert? Als er mich angefasst hat habe ich es fast schon genossen. Seine warme Haut und diese sanfte Berührung hat sich wirklich schön angefühlt, das muss ich zu geben. Und wieso war er auf einmal so anders? Fast schon nett. Ah was rede ich da, er ist doch ein Arschloch und will nur Macht.

Sobald ich fertig bin gehe ich runter zum Frühstück, wie erwartet sitzt Elijah auch schon am Tisch. „Guten Morgen" sage ich leise und setze mich an den Tisch. Mit einem prüfenden Blick schaut er mich von oben bis unten an und lächelt dann. „Morgen, du hast ja endlich auf mich gehört und dir etwas ordentliches angezogen"

„Sonst hättest du mich ja nicht zur Uni gelassen" sage ich monoton und fange an zu essen nachdem Olivia mir meinen Tee gebracht hat. „Danke" sage ich noch lächelnd zu ihr.

„Marcus wird dich fahren, ich habe ihn auch schon zu deinem Vater nach Hause geschickt damit er deine Bücher und all das Zeug holt, brauchst du doch bestimmt oder?" fragt er plötzlich und ich schaue ihn verwundert an. „Eh, ja danke"

Ich habe nicht einmal selbst daran gedacht, irgendwie ist es ja süß von ihm. Ach was rede ich da überhaupt er ist ein gewalttätiger Psychopath. Vergiss das nicht Viv.

Nach einem kurzem Blick auf die Uhr merke ich, dass ich jetzt los fahren sollte. „Ich fahre dann mal los, ist Marcus draußen?" Nachdem ich den letzten Schluck von meinem Tee genommen habe stehe ich auf und nehme meine Tasche in die Hand. „Ja ist er, ich muss jetzt sowieso auch los fahren, ich zeig dir wer er ist." Er steht auch auf und nimmt mir meine Tasche ab.
„Komm mit." Ich starrte ihn verwundert an aber er lächelte nur warm, er hat ein schönes Lächeln. Sofort verbannte ich diesen Gedanken aus meinem Kopf.

Er hat mir die Hand ausgestreckt damit ich ihm meine gebe aber ich zögerte. „Ich tu dir nichts, keine Sorge." Da war wieder dieses wunderschöne Lächeln und mir wurde warm ums Herz, ich hatte das Gefühl, dass er mir wirklich nicht weh tun will solange ich mich an seine Regeln halte. Ich gebe ihm also meine Hand und wir gehen zusammen zur Garage wo ein Mann, auch etwa 24 Jahre alt, in Anzug wartet. „Guten Morgen Mr. Jones" Sagte er zu Elijah und wendete  sich dann mir zu „Ms Harper." Damit beendet er dann seinen Satz. „Morgen" Lächele ich ihn an als Elijah keine Anstalt macht zu antworten. „Vivian, das ist Marcus er wird dich von nun an überall hin fahren wo du hin willst und immer an deiner Seite sein. Er ist einer meiner besten Männer er wird gut auf dich aufpassen"

Im nächsten Moment spürte ich seine Hand an meiner Wange, ich zuckte kurz zusammen aber es tat nicht weh. Er hat mir nur über die Wange gestrichen und mich nicht wieder geohrfeigt.
„Wenn ihr auch nur ein Haar gekrümmt wird bist du einen Kopf kürzer Marcus, ich hoffe du weißt das" Sagt er mahnend zu Marcus aber sein Blick galt nur mir. Er sieht mir in die Augen und grinst als er mit einer Strähne meiner Haare spielt. „Du bist so wunderschön."

Ich bin mir nicht sicher ob er überhaupt gemerkt hat, dass er es laut gesagt und nicht nur gedacht hat. Ich sehe ihm auch in die Augen und hätte mich fast in ihnen verloren. Als er das sagte funkelten seine Augen regelrecht und ich konnte sehen wie ernst er es meinte.

Dann räuspere ich mich und reiße mich mit einem „Ich muss jetzt los" von ihm.

„Du wirst wahrscheinlich vor mir wieder zu Hause sein, zieh dir was schönes an, wir essen heute draußen." Meint er noch bevor ich ins Auto steige. Auf der fahrt zur Uni musste ich an seine Worte denken. Was meint er denn mit ‚was schönes' wo er wohl essen gehen will? Und was soll ich eigentlich anziehen. Ich seufze frustriert woraufhin Marcus mich fragt ob alles in Ordnung sei. „Ja alles gut, ich habe nur nachgedacht." Gebe ich gedankenverloren von mir.

Als wir an meiner Uni angekommen sind bin ich mit meinen Freundinnen in unsere Vorlesung gegangen. Nachdem ich meine Arbeit geschrieben habe, habe ich mich dazu entschieden nach Hause zu fahren und mich fertig zu machen. „Marcus können wir auf dem weg nach Hause noch in den Supermarkt?" Frage ich ihn als ich im Auto sitze und er los fährt. „Sagen Sie mir doch einfach was Sie brauchen und ich besorge es Ihnen Ms. Harper. Mr. Jones wäre nicht erfreut darüber wenn Sie so etwas selbst machen müssten." Am Ende des Satzes klingt seine Stimme etwas ängstlich, als würde er sich fürchten das Elijah ihm deswegen etwas antun würde.

„Ich mache meine Einkäufe lieber selbst Marcus, wenn Mr Jones das Problem ist dann ruf ihn doch bitte für mich an und ich frage selbst." Er nickt und kurz darauf gibt er mir sein Handy ohne die Augen von der Straße zu lassen. Nach einem Klingeln ertönt schon die Stimme von Elijah.

„Ist Vivian etwas passiert!?" Fragte er sofort und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Seine Stimme klingt so besorgt aber zugleich auch so dominant. „Marcus! Was ist passiert?!" Diesmal wird er lauter und bringt mich damit zurück in die Realität. „Eh, i- ich bin es, Vivian" Stotterte ich.

Ich konnte hören wie Elijah ausatmete, wahrscheinlich weil ich damit bestätigt habe das alles in Ordnung ist. „Ich bin auf dem Weg nach Hause und wollte dir Bescheid sagen, dass ich noch in den Supermarkt will."

„In den Supermarkt? Schick Marcus hin, sowas musst du nicht selbst machen." Ich schüttele den Kopf auch wenn er es nicht sehen kann. „Ich mache das lieber selbst." Er seufzt ins Telefon und sogar das hört sich irgendwie gut an, weswegen ich mir unbewusst auf die Lippe gebissen habe.

„Was brauchst du denn überhaupt?" Fragt er mit sanfter Stimme und ich musste schmunzeln. „Es mag dir vielleicht absurd vorkommen, aber ich will Tee kaufen, jeden Tag Schwarztee oder Früchtetee zum Frühstück ist langweilig. Bevor du mich jetzt auslachst oder so, ich liebe Tee nun einmal. Stell dir vor du hättest nicht den Kaffee zum Frühstück den du willst." Ohne eine Pause zu machen rechtfertige ich mich, keine Ahnung wieso ich das tue. Es ertönt ein raues Lachen am anderen Ende der Leitung. „Na gut, dann geht halt zum Supermarkt aber Marcus bleibt bei dir, okay?" Sagt er dann und ich nicke wieder obwohl er es ja gar nicht sehen kann. „Ich lasse dir demnächst deinen Teehändler nach Hause bringen, ich weiß ja das du den Supermarkt Kram auch nicht gerade toll findest." Fügt er noch hinzu und ich konnte raushören, dass er lächelt. „Woher, woher weißt du denn von meinem Teehändler?" Frage ich verwundert und muss dann schmunzeln. „Ach wieso frage ich überhaupt."

„So ist es" Ich bin mir ziemlich sicher das auch er schmunzelt. „Ich muss jetzt auflegen Engel, bis später." Ohne mir die Gelegenheit zu lassen darauf zu Antworten legt er auf. Verwirrt gebe ich Marcus sein Handy wieder. „Wohin sollen wir fahren Ms Harper?"

„Zuerst zum Supermarkt und dann nach Hause, Marcus."

Engel? Und wieso war er auf einmal so nett und fürsorglich?

Falling for my ownerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt