54. Endlich nach Hause

1.5K 40 12
                                    

Es ist schon fast Mittag und wir sitzen noch immer im Krankenhaus. Ich will einfach nur noch nach Hause. Elijah ist gerade noch bei den Ärzten um meine Entlassungspapiere zu unterschreiben und alles für zu Hause vorzubereiten. Wie es ausschaut wird Max wohl weiterhin mein behandelnder Arzt bleiben. Das heißt soviel wie, er wird wahrscheinlich täglich zu uns nach Hause kommen um mich zu untersuchen und vielleicht sogar bei uns bleiben bis es mir wirklich besser geht. Als wäre alles was momentan in meinem Leben passiert nicht schon genug muss ausgerechnet er mein Arzt sein. Wieso ist er überhaupt wieder hierhegezogen? Wieso ausgerechnet jetzt?

Ich seufze frustriert und fahre mir übers Gesicht. Dann nennt er mich auch noch ständig Tiegerlein vor Elijah und macht zweideutige Andeutungen. Ich kann einfach nur dafür beten, dass Elijah ihm nicht einfach eine Kugel zwischen die Augen verpasst.

Nach ungefähr einer halben Stunde kommt er dann auch endlich ins Zimmer. "Können wir jetzt bitte gehen? Ich halte es hier nicht mehr aus." lasse ich ihn wissen. Er schmunzelt und nickt. "Ja, wir können jetzt gehen. Es ist alles geregelt. Die Krankenschwester kommt dann am Abend und wir werden jetzt schon nach Hause fahren. Olivia, Lauren, Becca und Mom können es kaum erwarten dich zu sehen. Du kannst dir nicht vorstellen wie nervig vier ungeduldige Frauen auf einem Haufen sein können. Sie haben mir nichts als Kopfschmerzen bereitet." beklagt er sich und ich muss lächeln.

"Dann hast du das wohl verdient." er schaut mich empört an und schüttelt dann den Kopf. "Entschuldige ich muss mich verbessern, ich meinte fünf ungeduldige Frauen." Ich schlage ihm spielerisch auf den Arm als er zu mir ans Bett kommt. "Ganz dünnes Eis auf dem du dich da bewegst mein Lieber." sage ich grinsend und lasse mir dann von ihm dabei helfen aufzustehen.

"Dann muss ich wohl ganz vorsichtig sein." antwortet er schmunzelnd und zieht mir dann meine Klamotten an, als wäre ich ein kleines Kind. Er ist so vorsichtig und sanft, so kenne ich ihn gar nicht wirklich. Er wird bestimmt ein guter Vater werden, daran habe ich keine Zweifel. Wenn man ihn neu kennenlernt denkt man vielleicht er hätte kein Herz und wäre ein schlechter Mensch, aber so ist er eigentlich nicht. Wenn er liebt, dann tut er es aus tiefstem Herzen. Er würde alles geben um seine Familie zu beschützen. Um unsere Familie zu beschützen. Deswegen war alles was ich ihm vorgeworfen habe auch so falsch und unsensibel von mir. Ich habe meine Frust und meinen Zorn an ihm ausgelassen ohne darüber nachzudenken wie es ihm wohl geht.

Er muss Höllenqualen erlitten haben, als wir verschwunden sind und als er mich so vorgefunden hat. Ja, er hat mich betrogen und in dem Moment als ich es rausgefunden habe konnte ich nicht klar denken, aber ich weiß nun das er sowas nicht ohne Grund gemacht hätte. Elijah Jones ist vieles, aber auf keinen Fall ein Lügner oder Betrüger. Ich weiß das er es mir erzählen will, mir den Grund nennen will wieso er das getan hat, aber ich will es nicht hören. Ich hätte an dem Abend nicht weglaufen sollen, ich hätte ihm vertrauen müssen aber das habe ich nicht. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen, aber was geschehen ist kann man nun einmal nicht ändern. Alles was einem im Leben zustößt hat einen Sinn und Zweck. Man muss einfach darauf vertrauen, dass alles einen Grund hat.

"So, ab nach Hause mit ihnen Mrs. Jones." sagt er und holt mich aus meiner Gedankenwelt raus.
Ich lege meine Hände ohne ein Wort zu sagen an seine Wangen und ziehe sein Gesicht zu mir. Ich küsse ihn zwar nur ganz kurz, aber ich weiß dass ihn die Gefühle, die ich ihm damit übermitteln will erreichen.

Er löst sich vorsichtig von mir und lächelt breit. "Womit habe ich mir den denn verdient?" fragt er überrascht. "Ach einfach so, mir war eben danach." sage ich schulterzuckend. "Und jetzt hilf mir aufzustehen, ich will hier raus." befehle ich ihm gespielt genervt.

"Zu Befehl Ma'am" sagt er wie ein Soldat und hebt mich ohne Vorwarnung im brautstyle hoch.
Ich schüttle lachend den Kopf und versuche gar nicht erst ihn davon abzuhalten mich so durchs Krankenhaus zu tragen, weil ich weiß das es zwecklos ist.
Ich lege meinen Kopf einfach in seine Halsbeuge und inhaliere seinen Duft.
Gott, wie sehr ich das vermisst habe. Am liebsten würde ich einfach für immer in dieser Position verharren und alles um mich herum vergessen. Nur geht das leider nicht.

Elijah setzt mich vorsichtig ins Auto und steigt dann neben mir auf dem Fahrersitz ein. Er fährt nicht oft selbst, deswegen bin ich etwas überrascht. Vor und hinter uns sind jeweils zwei identische Autos mit in schwarzen Anzügen gekleideten Männern in ihnen. Was für ein Klischee. Ich habe nie verstanden warum diese Männer immer Anzüge tragen müssen. Das macht doch alles nur noch auffälliger. Naja, kann mir ja egal sein. Elijah schnallt mich noch vorsichtig an, platziert einen sanften Kuss auf meinem Bauch und dann auf meiner Stirn und fährt los.

Ich glaube ich schmelze gerade innerlich. Wer zu Hölle ist das und wo ist der Elijah den ich kenne? Vielleicht habe ich ihn auch einfach nur falsch kennengelernt. Ist ja kein Wunder das er oft so hart zu mir war, wenn ich mich nur gegen ihn aufgelehnt habe. Ich muss sagen ich hatte meinen Spaß daran, vor allem wenn es zur Bestrafung kam. Ich wusste selbst auch nicht, dass mir sowas gefällt und es ist auch komisch das zuzugeben aber das bin nun mal ich. Aber gegen diesen fürsorglichen und sanften Elijah habe ich nun wirklich nichts einzuwenden. Natürlich nur solange ich hin und wieder auch mal meinen alten Elijah habe kann.
Ich schmunzle wegen meinen Gedanken vor mich hin und Winke nur ab als Elijah fragt woran ich denn denke.

Wir werden eine tolle Familie gründen, das weiß ich. Wir haben zwar einen sehr schweren und schmerzhaften Start gehabt, aber das macht uns nur stärker. Auch wenn wir ein Kind verloren haben, ist es ein Teil unserer Familie und wird in unseren Herzen immer weiterleben. Nun müssen wir uns aber um das hier und jetzt kümmern, um unser Baby das noch in mir heranwächst.

Auch wenn ich Tara nicht einfach so aus meinem Kopf streichen kann und sie dafür bezahlen wird was sie uns genommen hat, ist unser Baby jetzt das wichtigste. Ich darf nicht impulsiv handeln und mein Kind gefährden. Ich kann es nicht verlieren, nicht auch noch dieses Kind.

Ich werde alles nötige tun um es zu beschützen, genauso wie Elijah. Dieses Kind ist unser wertvollster Schatz.

——————————————————
Heeey meine Liebeeen!!!
Da bin ich endlich wieder 😅
Tut mir Leid das es so lange gedauert hat, aber hier ein neues Kapitel für euch🥰
Es ist leider etwas kurz aber es kommt bald mehr! Lasst mich wissen wie es euch gefallen hat und was ihr glaubt wie es weiter geht.

Ganz viel Liebe,
Eure Fate💋

Falling for my ownerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt