두 [2]

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Yoongi

Schon von weitem konnte ich das Schild vom Sakanoshita sehen. Ich liebte es in diesem kleinen Café zu arbeiten. Freundlich Kunden, nette Kollegen und einen super Chef. Mit relativ guter Laune biss ich das letzte Stück von meinem Apfel ab und schmiss das Gehäuse in den nächsten Mülleimer. Ein Schluck von meinem Kaffee und ich betrat das Café durch den Personaleingang. Die Tür führte direkt zu den Spinden und der Umkleide, in der in einer Ecke an der Wand eine Lautsprecherbox stand. Durch diese lief Musik, vermutlich dieselbe Morgenshow die der Chef immer anmachte.

Leise murmelte ich den Text des Songs mit, während ich meinen Spind öffnete. Dort hing die graue Schürze, die das Logo des Cafés aufgestickt hatte, die ich mir sogleich schnappte und durch meinen Mantel ersetzte. Geschickt band ich mir die Schürze hinter dem Rücken zu und steckte den Spindschlüssel in die Tasche, bevor ich mit meinem Kaffee in den Kundenbereich trat. Es war kaum was los, da wir vor ein paar Minuten erst aufgemacht hatten. Mein Chef kam durch die Tür zu seinem Büro und begrüßte mich mit einem Lächeln. Sein Blick glitt zu meinem Kaffeebecher und er sah mich gespielt schmollend an. “Mensch Yoongi. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du auch hier deinen Kaffee trinken kannst.” Ich lachte leicht und sah meinen weiterhin gespielt schmollenden Boss an. “Mensch Jackson. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich den Kunden ihren Kaffee nicht wegtrinken will.”, sagte ich und zog den selben gespielten Schmollmund wie Jackson.

Kurz sah er mich grimmig an, seufzte dann aber geschlagen, bevor er mich wieder lächelnd ansah. “Wie geht’s meinem Lieblingsmitarbeiter denn heute?”, fragte er und lehnte sich gegen die Theke. Leicht grinste ich und nahm einen Schluck von meinem Kaffee. “Och mir geht’s super. Ein gemütlicher Alltag, wie er im Bilderbuch steht und den schon seit drei Jahren. Wie geht es denn meinem Lieblingsboss?”
“Ich kann immer noch nicht verstehen wie du diese Supermarkt Plörre trinken kannst.”, murmelte er und sah mich abschätzend an, bevor er seinen Kopf schüttelte. Das war vermutlich der Teil von mir, den Jackson am meisten hasste. Ich verdrehte meine Augen und grinste leicht, während ich Kaffee trinkend auf die Antwort meines Bosses wartete. “Bei mir ist alles super. I-” Das Klingeln der Ladentür unterbrach ihn. “Dann lass ich dich mal arbeiten. Su Bin kommt heute erst um halb zehn, irgendein Vorfall mit ihrer kleinen.” Ich nickte und begrüßte den Kunden, während Jackson sich in sein Büro zurückzog.

Alles verlief ruhig und wie von Jackson angekündigt, kam um halb zehn Su Bin ins Café. “Hey Binnie. Wie geht’s deinem Töchterchen, alles gut?” Meine Kollegin und beste Freundin sah mich an und lächelte mir zu. “Hey Yoongles. Ahri ist seit ein paar Tagen krank, ich war heute mit ihr beim Arzt.”, sagte sie und stellte sich zu mir hinter den Tresen. “Ohje. Was hat mein kleiner Flummi denn?”, fragte ich besorgt. Ich hatte mich schon einige Male um Su Bins Tochter gekümmert. Sie war ein kleiner Engel und immer voller Energie. “Es ist nichts ernstes, nur ein hartnäckiger Infekt. Unser Nachbar passt auf sie auf, bis Juhee nach hause kommt.” Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf meine Lippen. “Na das ist doch schön. Aber wo treibt sich denn deine Gattin herum? Ich dachte sie kümmert sich um Ahri und du gehst arbeiten.”, fragte ich, worauf sich auf Su Bins Lippen ein breites Grinsen legte. “Also eigentlich wollten wir ja noch warten…” Meine Stirn zog sich kraus, und ein vorfreudiges Lächeln legte sich auf meine Lippen. “Was habt ihr schon wieder ausgefressen, Kang Su Bin?”

“Wir waren vor ein paar Wochen bei einer bestimmten Art von Arzt und jetzt ist Juhee schwanger.”, grinste meine Kollegin freudestrahlend. Einen kurzen Moment sah ich Su Bin an um zu realisieren was sie dort eben sagte, bis mein Gewebeklumpen im Kopf ihre Worte verarbeitet hatte. Meine Augen wurden groß und ich sah sie ungläubig an. “Juhee ist schwanger?”, fragte ich erneut und sie nickte freudig. Ich begann zu grinsen und nahm meine Freundin in den Arm. “Oh mein Gott, herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich ja so für euch!”, schrie ich schon fast und hüpfte mit Su Bin im Arm auf und ab. “Danke Yoongi. Juhee ist gerade beim Arzt, ein Kontrolltermin.” Breit grinste sie mich und ich sie an, als sich die Tür zu Jacksons Büro öffnete. “Was ist denn hier für ein Tumult? Yoongi, hast du hier gerade so schrill geschrie-”, Jackson stoppte und betrachtete verirrt und vielleicht auch ein wenig verstört die sich vor ihm abspielende Szene. “Was geht hier vor?”

For Every ScarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt