Ein Klingeln ertönte. Es war laut und schrill und erfüllte den ganzen Raum. Dann gab es ein krachendes Geräusch und das Klingeln verstummte. Das Rascheln einer Decke und das genervte und gequälte Stöhnen eines jungen Mannes waren zu hören. Er schwang seine Beine aus dem Bett und fuhr sich durch die Haare, als sein Blick auf das Gerät am Boden fiel. Der Wecker, der ihn aus seinem Schlaf gerissen hatte, lag auf dem Boden. So war es jeden Morgen fünf Tage die Woche und dass schon seit drei Jahren. Das nervige Klingeln des Weckers holte Yoongi aus seinem Schlaf, bevor er von diesem auf den Boden geschmissen wurde damit das Geräusch verstummt. Seit drei Jahren fiel der Wecker aus 60 Zentimetern Höhe und war immer noch ganz. Nur das Klingeln war nach dem fünften Fall schriller und lauter geworden als es eigentlich sein sollte.
Wie an jedem anderen Morgen auch, stellte Yoongi den Wecker wieder auf den Nachttisch neber seinem Bett. Er stand auf und streckte sich ausgiebig, während er sich müde zu seinem Badezimmer schliff. Mit schwerfälligen Bewegungen streifte er sich seine Klamotten ab und stieg in die Milchglas-Kabine der Dusche. Seine Fingerknöchel knackten laut, bevor er seine Hand an den Wasserregler legte und dem Wasser freien Lauf ließ. Seine Haare wurden triefend nass und ein kühler Wasserfilm zog sich über seinen Körper. Tief atmete er durch und griff nach dem Duschgel als er das Wasser abgedreht hatte.
Langsam wach werdend wusch er seinen Körper und anschließend seine Haare. Das Wasser drehte er wieder auf und stellte sich unter den Strahl. Der Schaum floss mit dem Wasser von seinem Körper und aus seinen Haaren und in den Abfluss. Die Hand des blauhaarigen legte sich an den Temperaturregler und das Wasser wurde mit einer Handbewegung kalt. Zittrig und stoßartig atmete er aus und schloss genüsslich die Augen. Durch das kalte Wasser wurde er hellwach und erst als er begann leicht zu zittern, drehte er das Wasser wieder ab. Er schnappte sich ein Handtuch und band es sich um die Hüften, ehe er den Weg in sein Schlafzimmer antrat und sich dort Boxershorts aus dem Schrank zog. Bekleidet mit einer grauen Jeans, einem weißen Hoodie und einem Handtuch über den feuchten Haaren lief er in die Küche und machte sich einen Kaffee. Mit einer kleinen Handbewegung machte er das Radio an, während seine Augen der schwarzen Flüssigkeit folgten und dabei zusahen wie sie in dem To-Go Becher verschwand. Leise summte er die Melodie mit, die durch die Lautsprecher den Raum erfüllte. Es war ein entspannter Moment, der allerdings mit dem Lied stoppte. Die Stimme des Nachrichtensprechers ertönte durch das Gerät und begann gleich mit den schlechten Nachrichten.
“Erneut wurde eine Leiche gefunden, die das Mal vom Black Reaper trägt. Ein Jogger hat sie bei seiner morgendlichen Runde im Wald entdeckt. Damit sind schon 22 Tote auf dem Konto des berüchtigten Killers der Choe Mafia. Wie hoch der Wert der vermutlichen Dunkelziffer liegt ist unbekannt…” Yoongi richtete sich auf und sah nachdenklich an die gegenüberliegende Wand. “Ein weitere Toter also und schon der zweiundzwanzigste. Ob das je aufhören wird?”, schoss es ihm durch den Kopf.
Seit sieben Jahren war der Black Reaper nun schon als Choes Killer bekannt. Seit sieben Jahren tötete dieser Mensch nun schon für den mächtigsten Mafia Boss Koreas und niemand wusste etwas über ihn. Man wusste nicht wie er aussah, wie er hieß, man wusste nichtmal welches Geschlecht er besaß. Nur seine Art zu töten und sein Markenzeichen kannte man und dass er im Auftrag von Choe Yong Leute umbrachte. Die Choe Mafia war in Korea schon seit Jahrzehnten bekannt, mächtig und gefürchtet. Yoongi konnte sich noch daran erinnern wie ihm seine Großeltern davon erzählten; dass die Choe Mafia gefährlicher sei als alle anderen Gangs und dass deren Eltern schon davon erzählten. Sie regierten schon immer den Untergrund doch seit der Black Reaper für sie arbeitete, waren sie gefürchteter denn je.
Yoongi schüttelte den Kopf um von seinen Gedanken los zu kommen. Der Kaffee war bereits durchgelaufen und die Nachrichten vorbei, der Minutenzeiger auf der Sechs, der Stundenzeiger zwischen Sieben und Acht. Ein Seufzen entfuhr dem jungen Mann, bevor er sich seinen Kaffee und einen Apfel schnappte und sich im Flur seiner Wohnung seinen Mantel und Schuhe überstrif. Den Apfel hielt er zwischen seinen Zähnen, den Kaffeebecher in der linken Hand und mit der rechten Hand zog er den Schlüssel aus seiner Manteltasche. Geschickt schloss er ab, steckte den Schlüssel weg und biss herzhaft von seinem Apfel ab. Entspannt aß er sein Frühstück und trank seinen Kaffee, während er den Weg zu dem Café einschlug, das er seinen Arbeitsplatz nennen durfte. Und somit begann ein weiterer Arbeitstag für Yoongi.
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784 Wörter
Herzlich willkommen zu meiner neuen Story For every Scar!
Jenachdem sind die Kapitel kurz oder lang, eine Mindestanzahl an Wörtern habe ich mir für diese Story nicht angelegt. Ich hoffe es stört nicht zu sehr, dass einige Kapitel ziemlich kurz ausfallen werden. Viel Spaß beim Lesen!
~DoctorNye26042021
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For Every Scar
Fiksi Penggemar[ABGESCHLOSSEN] Er lebte ein langweiliges, dafür aber auch ruhiges Leben; für ihn war es perfekt. Doch eines Nachts wird er entführt und das von der gefährlichtsen Mafia der Geschichte Koreas. "Diese Narben stehen für die Leben die ich genommen habe...