예순이 [62]

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Jimin

Keiner sagte etwas. Verständlich, jeder war am Essen und man musste sich ja auch nicht immer unterhalten. Ich aß ebenfalls still, jedoch blickte ich nicht konzentriert auf mein Essen, sondern sah Yoongi an. Er hatte mich vor wenigen Minuten geküsst und mir hatte es gefallen. Wie nannte man das noch gleich? Was hatte Yoongi gesagt? Er war verliebt. War es das, was ich fühlte? War ich verliebt?

In mir kam das Bedürfnis auf Yoongis Hand zu nehmen. Ich starrte ihn an, dann seine Hand, dann wieder ihn. Nein, ich konnte nicht einfach nach seiner Hand greifen. Was wenn er es nicht wollte? Ich ließ es lieber sein, bevor ich noch etwas falsch machte. Mit meinen Stäbchen führte ich ein weiteres Mal ein wenig Reis zu meinem Mund. Für diesen einen Moment sah ich nicht zu Yoongi, sondern zu meiner Schüssel Reis. Ich kaute und schluckte und schob mir die nächste Portion rein. Dann legte ich meinen Blick wieder auf Yoongi, nur um zu sehen dass seiner ebenfalls auf mir lag.

Er lehnte sich unauffällig zu mir rüber und fragte leise: "Ist etwas?" Einen kurzen Moment lang sah ich ihn an, ehe ich es schaffte mich von seinem Anblick zu lösen. Ich schüttelte den Kopf und schob mir wieder Reis in den Mund. Von Yoongi kam nichts, er lehnte sich aber auch nicht wieder vollends auf seinen Platz. Ich sah zu ihm und sah seine hochgezogene Augenbraue und den skeptischen Blick. 

Erneut schluckte ich. "Ich weiß nicht wie das läuft…", gab ich leise zu. Ich überlegte ob ich ihn fragen sollte ob ich seine Hand halten darf oder ob ich es lassen sollte. Immerhin saßen wir immer noch am Frühstückstisch und ich hatte keine Ahnung ob man an einem solchen Ort Hände halten konnte. Wobei Namjoon und Jin das auch ständig taten… "Darf ich… deine Hand halten?", fragte ich dann doch leise und sah leicht verunsichert zu ihm.

Überrascht sah er mich an, lächelte dann aber breit. Er griff nach meiner Hand und sah dabei zu wie er unsere Finger miteinander verschränkte. "Du darfst alles mit mir machen, was du willst.", sagte er mit diesem süßen Lächeln und sah in meine Augen. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen lehnte er sich zurück und nahm seine Stäbchen wieder in die Hand mit denen er weiter ruhig seinen Reis aß.

Bei seinen Worten umspielte auch meine Lippen ein Lächeln, ohne es verhindern zu können. Wobei ich das nicht einmal wollte, um ehrlich zu sein. Ich stellte fest, dass die anderen nichts davon mitbekommen hatten. Ein wenig wundern tat ich mich schon, doch ich dachte nicht weiter drüber nach. Auch dass Yoongi dieses leichte Lächeln beibehalten konnte überraschte mich. Ich wusste nicht, dass er so ein guter Schauspieler war. 

"Omg Jimin lächelt! Unser Jiminie lächelt!", schrie Hoseok dann auf einmal. Bevor ich aufsehen oder mein Lächeln hätte verstecken können, lagen schon die Blicke aller auf mir. Meine Mundwinkel ließ ich dennoch wieder fallen, da mir durch Hoseoks Aufschrei ein wenig die Lust dazu vergangen war. "W-was?!", rief Namjoon nun auch erschrocken aus, starrte mich geschockt an. "S-seit wann? Warum lächelst du so? Was ist passiert?" 

Ich sah zu Yoongi und er zu mir. Unsicherheit lag sowohl in meinen, als auch in seinen Augen. Ich wusste nicht wie wir jetzt zueinander standen. Waren wir schon in einer Beziehung? Sein Blick sagte mir, dass er sich eine ähnliche Frage stellte. Mit meinem Blick versuchte ich ihm zu vermitteln, dass er es erklären sollte. Er verstand mich und sah wieder in die Runde voller gespannter Blicke.

"Also…", begann er und überlegte noch mal kurz, sah mich dabei wieder an. "Irgendwie sind wir sowas wie… zusammen…?", sagte er und sah nochmal fragend zu mir. Ich nickte nur zur Bestätigung und lächelte wieder leicht. Es klang irgendwie schön. Hoseok schrie glücklich auf als er mich lächeln sah und Jin wurde, vor Glück weinend, von Namjoon in den Arm genommen. Dieser lächelte ebenfalls glücklich und erleichtert, mit leicht feuchten Augen und schenkte Yoongi einen dankenden Blick, wenn ich mich nicht täuschte. JB lächelte ebenfalls und auch in Jacks Augen sah ich eine Art von Glück.

Zuletzt sah ich zu Yoongi. Er musterte mich verträumt mit einem leichten Lächeln. Hatte er das vorher auch schon gemacht und ich hatte es nur nicht gemerkt? Es war doch eigentlich egal. Er tat es jetzt und ich fühlte mich gut unter diesem Blick, der mich wieder mal unkontrolliert zum lächeln brachte.

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742 Wörter

15052022

For Every ScarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt