Yoongi
Leise und vorsichtig schlich ich durch die Gänge. Auf keinen Fall wollte ich irgendwie Aufmerksamkeit erregen, was vielleicht schon in dem Moment scheiterte als ich aus der Zelle trat, wenn die hier Überwachungskameras hatten. Ich war angespannt, mein Herz schlug schneller als das eines Sprinters mit Höchstgeschwindigkeit und meine Atmung war ziemlich unregelmäßig. Angst durchströmte meinen Körper und das Adrenalin das durch meine Adern floss war vermutlich viel zu viel für einen einzigen Menschen. Es fühlte sich an als seien alle meine Sinne um das doppelte verschärft worden und das fühlte sich seltsam und ungesund an. Ich wollte hier raus und wollte das mein Körper sich entspannte, dass er diese Reaktion stoppte, weil er viel zu unangenehm war. Bedrückend und irgendwie schmerzvoll, so als würde man jeden Moment kommen, doch etwas hinderte einen daran.
Vor jeder Kreuzung mit einem Gang blieb ich stehen und spähte hinein um zu sehen ob die Luft rein war, wobei ich jedes mal unbewusst die Luft anhielt. Zwar hatte ich mir den Weg zwischen Büro und Zellen gemerkt, doch das half mir leider nicht hier raus zu kommen. Ich kam zu dem Raum in dem ich die beiden Männer gesehen hatte. Der Kampf schien vorbei zu sein, denn in dem Raum befand sich keiner. “Hey! Was machst du hier?” Verdammt! Erschrocken drehte ich mich um und sah den Typen der mit bei Choe im Büro war. Panisch sah ich mich um. Wie sollte ich bloß hier raus kommen? Mein Blick glitt in den Raum und ich entdeckte Schwerter an der Wand hängen. Die Tür zu dem Raum war direkt neber mir, weshalb ich sie öffnete und hinein stürmte.
“Hey bleib stehen!”, rief der Muskelprotz und kam mir hinterher. “Flüchtiger Gefangener im Trainingsraum.”, sprach er in sein Funkgerät, während ich mir einen Degen von der Wand nahm. Lachend kam er auf mich zu. “Was hast du denn damit vor?”
“Dich schlagen.”, sagte ich selbstsicher, doch er lachte nur. Wenn der wüsste. Gegen den jüngsten Fecht-Weltmeister in der Wettkampf-Geschichte hatte er keine Chance. Ich stellte mich in meine Kampfposition und sah ernst zu meinem Gegner. Er schien zu merken dass ich es ernst meinte, da sein Grinsen verschwand und sein Gesichtsausdruck so ernst wurde wie der meine. So wie ich brachte er sich in eine Kampfposition, ehe er auch schon angriff. Geschickt parierte ich und schlug ihm mit dem Griff des Degens gegen den Kopf, was ihn zu Boden gehen ließ.Siegessicher begann ich zu grinsen. Ich könnte es doch schaffen, mit dem Degen bestand die Chance dass ich mich hier raus kämpfen konnte. Mit schnellen Schritten verließ ich den Raum wieder und wanderte durch die Gänge. Etwas orientierungslos war ich schon, das musste ich zugeben, doch die drei Männer die mir begegnet waren, lagen allesamt ausgeknockt am Boden. Ich bog in den nächsten Gang und sah zwei Männer dort stehen, die mich sofort bemerkten. Beide sahen mich mit großen Augen an und zogen beide ein Messer aus ihren Gürteln. “Zwei gegen einen? Kommt schon Jungs, das ist doch nicht fair.”, sagte ich und beide gingen auf mich los. Dem Angriff des einen wich ich aus, den anderen parierte ich und zog ihm mit dem Griff eins über. Der andere startete einen erneuten Angriff, doch auch diesen schaltete ich mit ein paar geschickten Bewegungen aus. “Nicht fair für euch.”, grinste ich siegessicher und setzte meinen Weg fort.
Ich lief in den nächsten Gang und stockte. Wieder stand jemand vor mir, allerdings der Junge von vorhin. Er lebte noch? Hatte mein Muskelprotz nicht gesagt er würde fertig gemacht werden? Ich betrachtete ihn genauer; etwas kleiner als ich, vermutlich ein bis zwei Jahre jünger, zwar schmal gebaut und eher etwas feminine Hüften, doch durch den schwarzen enganliegenden Longsleeve konnte ich sowohl die Arm- als auch Bauch- und Brustmuskeln sehen. Sein Gesicht war etwas blasser, in etwa wie meins, und seine Haut war rein. Seine Lippen voll und dunkle Augen. Diese Augen kannte ich irgendwoher. Der Junge war komplett schwar gekleidet und mir fiel es wieder ein. Er war der Junge vom Café, bei dem ich dachte er könnte der Black Reaper sein. Wenn ich ihn mir jetzt so ansah war der Gedanke berechtigt und er keimte erneut in meinem Kopf auf.
“Ich nehme an, du bist der flüchtige Gefangene.”, sagte er und ich bekam die Bestätigung. Das war dieselbe Stimme wie die im Café. Recht hoch, doch immer noch leicht einem Mann zuzuordnen und sie war eiskalt, genauso wie seine Augen. “Dann bringen wir dich mal wieder in deine Zelle.”, sagte er und kam lief auf mich zu. Ich brachte mich zum wiederholten mal in meine Kampfposition, worauf der Junge stehen blieb und er seufzend den Kopf hängen ließ. “Mach keinen Unsinn.” Ich ignorierte seine Worte und blieb in meiner Position stehen, darauf wartend dass er angriff. Als von ihm jedoch nichts kam, griff ich ihn an. Überlegt wie sich verstand, immerhin kannte ich meinen Gegner nicht und wenn dieser Junge wirklich den Schrank von vorhin fertig gemacht hatte, konnte ich mich auch nicht auf mein Gefühl verlassen und ihn nicht einschätzen.
Bedacht wählte ich meinen Angriff um vorauszusehen wie er parieren würde, dann konnte ich erneut zuschlagen ohne dass er es richtig mitbekam. Doch anstatt zu parieren wie man es üblicherweise bei diesem Angriff tat, wich er aus. Schnell reagierte ich und holte für einen Schlag aus. Wenn ich ihn am Rücken traf, würde er zu Boden gehen und ich könnte ihn ausknocken. Jedoch wich er auch diesem Angriffsversuch aus. “Nicht schlecht.”, sagte er und musterte mich. Nichts konnte man in seinem Blick erkennen, doch ich wusste dass irgendwas in ihm lag.
Zwei Männer kamen in den Gang und blieben stehen. Sie schienen die Situation zu verarbeiten, ehe sie begannen zu grinsen. Warum grinsten sie nur dumm? Wollten sie dem Jungen nicht helfen? Diesen kurzen Zeitraum in dem ich unaufmerksam war, nutzte der Junge und griff an. Kurz erschrak ich, fasste mich jedoch schnell und parierte den Angriff, ehe ich selbst wieder zu einem ansetzte. Diesem wich mein Gegner jedoch wieder geschickt aus. Die beiden Männer hinter mir fingen an zu lachen. “Hey Bürschchen! Gib auf, du hast keine Chance gegen ihn.”, rief der eine. “Na das werden wir ja sehen.”, murmelte ich.
Wieder und wieder versuchte ich den Jungen zu besiegen, doch ich traf ihn nie. “Denkst du wirklich du hast eine Chance? Er spielt nur mit dir Junge. Das tut der Black Reaper mit all seinen Opfern.” Bei diesen Worten erstarrte ich. Er war der Black Reaper? Zwar war mir der Gedanke schon gekommen, doch es zu hören war etwas anderes. Ich war wie gelähmt und das nutzte der Black Reaper aus. Er kam auf mich zu und setzte zu einem Schlag an. Ungeschickt versuchte ich diesen zu parieren und nahm sein Knie dabei nicht wahr, das sich rasend schnell in meine Seite bohrte. Schmerzerfüllt keuchte ich, wich dem folgenden Tritt jedoch aus. Den nächsten Fing ich ab und wollte selber zuschlagen, doch wich er mit einem Flick Flack aus.
Diesen Augenblick nutzte ich um wieder auf die Beine zu kommen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt ich mir mit der freien Hand meine Seite, während die andere den Degen fest hielt. Der Black Reaper zog ein Messer aus seinem Gürtel und ging mit diesem auf mich los. Zu langsam beim Ausweichen und er traf mich im Gesicht. Der kleine Schnitt an meiner Wange begann direkt zu bluten und die warme Flüssigkeit lief mein Gesicht herunter. Ablenken ließ ich mich jedoch nicht mehr. Das konnte ich mir bei diesem Gegner nicht erlauben. Nach einem vorgetäuschten Tritt ließ er seinen Ellenbogen in mein Gesicht fahren und traf mich am Unterkiefer. Ungeschickt schaffte ich es mich abzurollen und hockte nun etwas benommen auf dem Boden.
Ich wusste dass ich geschlagen war, doch ich wollte nicht aufgeben. Schwankend kam ich auf die Beine und fokussierte so gut es ging meinen Gegner, doch die Schnelligkeit mit der der Junge sich bewegte war für mein benebeltes Gehirn nicht mehr registrierbar. Ein Tritt in den Magen ließ mich keuchend auf die Knie fallen und ein darauffolgender Roundhouse-Kick gab mir den Rest. Die Männer hatten recht behalten. Der Black Reaper hatte nur mit mir gespielt, es stand von Anfang an fest, wer diesen Kampf gewinnen würde.
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1375 Wörter17052021
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For Every Scar
Fiksi Penggemar[ABGESCHLOSSEN] Er lebte ein langweiliges, dafür aber auch ruhiges Leben; für ihn war es perfekt. Doch eines Nachts wird er entführt und das von der gefährlichtsen Mafia der Geschichte Koreas. "Diese Narben stehen für die Leben die ich genommen habe...