Vorab, damit es keine Verwirrung gibt, kursiv geschrieben ist Yoongis Sicht, normal geschrieben ist Jimins Sicht und die eine Zeile die fett geschrieben ist, ist ein Gedanke den sowohl Jimin als auch Yoongi hat. Das war's dann auch schon von mir, viel Spaß beim lesen :))
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Yoongi
Genüsslich trank ich einen Schluck meines Kaffees. Schwarzer Kaffee war zwar unsagbar bitter, doch gerade das schmeckte mir irgendwie. Außerdem machte er nicht nur wach, sondern hatte auch noch wenig Kalorien. Ein netter Nebeneffekt wenn man mich fragte. Ich war heute viel zu früh aus dem Bett gefallen und war eigentlich noch viel zu müde. Schlafen wollte ich aber auch nicht mehr, dafür war dann doch nicht genug Zeit. Deswegen der Kaffee. Wach werden. Alles was ich gerade brauchte.
Ich hoffte Jimin konnte schlafen. Er hatte Schmerzen, das wusste ich schon lange. Er schlief kaum noch und trainieren konnten wir auch nicht mehr zusammen. Ihm ging es überhaupt nicht gut, doch ich konnte nichts machen. Spräche ich ihn darauf an, würde er sofort abblocken. Was mich noch mehr quälte, weil ich somit nicht die geringste Chance hatte ihm zu helfen. Eine ganze Weile dachte ich darüber nach. Ich musste doch irgendwas tun können, es musste doch etwas geben. Einen Weg oder ein Schlupfloch oder was weiß ich was.
Ein Blick auf die Uhr sagte dass Jimin schon wach sein musste. Ich wollte nach ihm sehen. Den letzten Schluck Kaffee kippte ich runter, verzog ein wenig das Gesicht als das bittere Warmgetränk meine Kehle herunter floss. Ich stand auf und ging die Treppen hoch. Jimins Zimmertür war geschlossen, dennoch hörte ich sein schweres Atmen. Vor lauter Sorge vergaß ich zu klopfen und öffnete einfach die Tür.
Ein paar Minuten zuvor
JiminIch schloss meine Augen. Ich schlief ein. Ich wachte auf. Das konnten keine fünf Minuten gewesen sein. Eine weitere Nacht ohne jeglichen Schlaf. Letzte Woche dachte ich noch schlimmer konnte es nicht werden; alles schmerzte bei der kleinsten Bewegung. Jetzt tat jede Zelle meiner Körpers weh, ohne dass ich mich bewegte. Jeden Tag steckte ich zweimal Prügel von Choe ein. Morgens und abends. Seit einer Woche.
Meine Haut war nicht nur überall verfärbt, sondern an vielen Stellen auch aufgeplatzt. Keine dieser Wunden schloss sich mehr richtig, da sie jeden Tag wieder aufgeschlagen wurden. Die bunten Farben wichen seit zwei Wochen nicht mehr meiner Hautfarbe. Dadurch konnte ich weder richtig trainieren, noch richtig schlafen. Gott, mir fehlte mein Schlaf.
Mit Mühe schaltete ich meinen Wecker aus. Langsam versuchte ich auf zu stehen, dabei gelang es mir nicht mal mich ordentlich auf zu setzen. Ein Weilchen blieb ich einfach sitzen, versuchte mich an den Schmerz zu gewöhnen. Dann stand ich mit einem Ruck auf. Ich stand. Ich stand auf meinen Füßen und das sogar recht sicher. Dafür durchzog mein ganzer Körper ein elendes Ziehen.
Mir schossen die Tränen in die Augen. Ich hatte das Verlangen sie weg zu wischen, doch ich ließ es. Ich musste mich noch anziehen. Das war mittlerweile auch zu einem sehr schmerzhaften Verfahren geworden. Da fingen meine Augen immer an zu Tränen, ich hatte keine Kontrolle mehr darüber.
Langsame Bewegungen waren es, mit denen ich mich aus meinen Schlaf-Shorts schaffte und mir die Jogginghose anzog. Ich atmete schwer, versuchte den Schmerz weg zu atmen und mich zu beruhigen. Dann zog ich mir langsam mein Shirt aus. Der Spiegel an der Wand zeigte mir erneut meinen Körper, wie geschunden er war. Ich hatte noch ein sehr lustiges Leben vor mir, das war gewiss.
"Jimin!" Mein Herz blieb stehen.
Mir stockte der Atem.
Ich drehte mich zur Zimmertür und sah Yoongi. Sein Mund stand offen, seine Stirn lag besorgt in Falten und seine Augen sahen wässrig aus.
Dieses Bild war so schrecklich… Mein Magen drehte sich. Er fuhr eine Achterbahn mit 20 Loopings hintereinander. Mir war schlecht. Mein Herz blutete. Meine Augen tränten.
“Y-yoongi…", sagte ich geschockt. Ich nahm mein Shirt und hielt es vor meinen Oberkörper. "Das solltest du nicht sehen…"
Warum? Wie? Wer? Was? So viele Fragen schwebten in meinem Kopf.Er sah mich erschüttert an. "W-wa- was… warum siehst du so aus?" Er kam langsam auf mich zu, als würde er mich verschrecken wenn er zu schnell laufe.
Ich ging langsam auf ihn zu. Ich hatte solche Angst ihm weh zu tun.
"Ich wusste dass du Schmerzen hast aber das?"
"Du wusstest es?", fragte ich. Traurig lächelte er mich an und streichelte sanft meine Wange.
Trotz meiner Angst legte ich meine Hand an seine Wange.
So sanft, als würde ich bei der kleinsten Berührung zerbrechen.
Auch wenn er im Gesicht keine Wunden hatte, war ich sanft als zerbreche er jeden Moment.
So fühlte ich mich aber auch um ehrlich zu sein."Ich merke wenn es dir nicht gut geht, Jimin." Yoongi nahm mir das Shirt aus der Hand und musterte meinen Körper. Sein Lächeln fiel.
Er sah so schrecklich aus. Es tat mir weh ihn so zu sehen. Mein Lächeln fiel aus meinen Gesichtszügen als hätte ein Vogel eine Feder verloren.
"Warum, Jimin?"
"Ich will nicht dass dir etwas passiert.", sagte ich leise. "Choe bricht keine Versprechen und da ich dich nicht töte…" Ich traute mich nicht ihm in die Augen zu sehen.
Er sah mich nicht an.Die Tränen die sich in seinen Augen gesammelt hatten, quilten nun heraus und flossen über seine Wangen.
Die angesammelten Tränen liefen mir über die Wange. Ich hatte nicht mehr die Kraft sie zurück zu halten, mal davon abgesehen dass ich es gar nicht mehr wollte.
"Gott Baby." Jetzt packte er meine beiden Wangen etwas fester. "Warum hast du mir nichts gesagt?" Sanft strich er mit seinen Daumen über meine Wangen. "Ich wollte dich nicht belasten.", sagte ich. Er Schluchzte.
Mir entwich ein Schluchzen
Mir lief ebenfalls eine Träne über die Wange. Über seine Hände. Doch nicht aufgrund des Schmerzes, sondern weil er weinte.
Als ich ich realisierte dass auch er weinte, war es vorbei mit mir. Ich hielt es nicht aus ihn weinen zu sehen. Es tat einfach zu sehr weh."Es tut mir leid."
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960 Wörter13052022
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For Every Scar
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] Er lebte ein langweiliges, dafür aber auch ruhiges Leben; für ihn war es perfekt. Doch eines Nachts wird er entführt und das von der gefährlichtsen Mafia der Geschichte Koreas. "Diese Narben stehen für die Leben die ich genommen habe...