삼십일 [31]

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Yoongi

"Du musst dein linkes Bein mehr anwinkeln.", sagte Jimin, als ich den neuen Tritt an einem Boxsack übte. Ich nickte und versuchte es nochmal. "Der war gut, aber du solltest deine Arme näher am Körper halten." Erneut trat ich den Boxsack, dieses mal sowohl mit einem mehr angewinkelten linken Bein, als auch den näher am Körper liegenden Armen. "Gut, jetzt machst du das so lange, bis auch die letzte Zelle sich das eingeprägt hat." Ein Seufzen entfloh meiner Kehle, bevor ich den Befehl meines jungen Trainers ausführte.

Zwar saß mein erster Mord immer noch tief, doch ich kam langsam halbwegs damit klar. Die Sache mit Jimin konnte ich sogar ziemlich schnell verarbeiten, wobei ich immer noch nicht verstand wie man einem Kind so etwas antun konnte. 
Doch von diesen Dingen abgesehen, war ich eigentlich so drauf wie immer. Dank Jimin, bei dem ich mich mal richtig ausheulen konnte. Ich musste sagen, dass mir die sanfte Seite des Killers ziemlich gut gefiel. Beim Training war diese Seite allerdings nicht existent.

Eine ganze Weile übte ich diesen Tritt aus, unter den strengen Adleraugen von Jimin. "Gut. Trink was und dann trittst du gegen mich an." Ich nickte und atmete tief durch, ehe ich nach meiner Wasserflasche griff und einen großen Schluck zu mir nahm. "Soll ich dich nur treten, oder auch schlagen? Ich meine du sagst ich soll gegen dich antreten.", sagte ich als ich die Flasche wieder weg stellte. "Haha, sehr lustig.", kam es von Jimin, der sich schon in eine kampfbereite Position stellte.

Ich grinste den jüngeren an, ehe ich ihn angriff. Manchmal konnte ich sehr kreativ sein, wenn es ums Kämpfen ging; so auch heute. Die Schläge und Tritte in dieser Kombination führte man eigentlich nicht durch. Jimin wich der Kombi mit einem Flic Flac aus und betrachtete mich kurz. "Interessante Kombi.", sagte er, ehe er mich angriff. Ich wich seinem Schlag nach unten, und dem darauf folgenden Tritt nach links aus. "Ich bin für vieles zu blöd, irgendwie muss ich meiner Kreativität ihren Lauf lassen." 

Wenn ich mich nicht irrte schnaubte Jimin belustigt, doch sein Gesicht verzog er nicht. "Wir machen 'ne Pause.", sagte er dann, was mich dazu verlieh mich hinzusetzen. Der Killer ließ sich neben mich fallen und während ich mit dem Kopf an der Wand gelehnt durchschnaufte, merkte ich wie er mich musterte. Ich sah zu ihm rüber und bemerkte seinen verwunderten Gesichtsausdruck.

"Ist was?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. Er starrte mich weiterhin unentwegt an. "Du benimmst dich wie immer.", kam es von dem jüngeren. "Ja…? Sollte ich mich anders benehmen?"
"Die meisten tun das, wenn sie hören was mit mir passiert ist.", zuckte Jimin mit den Schultern, ehe er wieder geradeaus sah. "Aber das ändert doch nichts an der Situation oder?" Jimin zog die Augenbrauen zusammen, ehe er zu mir sah. "Ich weiß was mit dir passiert ist und jetzt? Du bleibst so und ich habe auch keinen Grund mich zu ändern."

Nun war es mein Blick, der nach vorne glitt und Jimin war es, der seine Augen auf mir liegen ließ. "Mal ganz davon abgesehen, dass wir sowieso nicht ändern können was passiert ist. Ich sehe keinen Grund darin mich in deiner Gegenwart zu verändern, nur weil ich weiß was in deiner Vergangenheit geschehen ist."

Ich sah wieder zu Jimin, der etwas perplex zu sein schien. Ein kleines Grinsen breitete sich auf meinen Lippen aus, was auch der junge Killer sah. Daraufhin wurden seine Gesichtszüge wieder kalt und er stand auf. "Machen wir weiter.", sagte er. Seinen Worten kam ich nach. Ich richtete mich auf und trainierte weiter mit ihm.

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599 Wörter

08102021

For Every ScarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt