스물 넷 [24]

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Yoongi

Zum zweiten mal saß ich neben Jimin in einem Busch. Der Killer hatte mich wieder zu einem Auftrag mitgenommen, dieses mal jedoch ohne Jin. 
Jimin hatte mir befohlen nur zuzusehen, da weder er noch ich mir schon einen Mord zutrauten. Zwar wollte ich auch nicht zugucken, aber wenigstens musste ich nur das tun und nicht schon töten, was mich im Endeffekt doch ziemlich freute.

Zusammengekauert saßen wir nebeneinander in dem Busch, der ungefähr zweieinhalb Meter von einem Pfad im Wald entfernt war. Wir beobachteten den kleinen Waldweg aufmerksam, um einen bestimmten Jogger zu finden; das Opfer. Jeden Abend ging er um zehn Uhr aus dem Haus joggen, immer dieselbe Route am Fluss entlang und auf dem Weg durch den Wald. Und hier würden wir, oder besser gesagt Jimin, ihn abfangen um ihn zu töten.

Es war arschkalt und ich fror wie ein Schneider im tiefsten Winter, doch ändern konnte ich es nicht. Ich musste mich gut bewegen können, weshalb ich meine Jacke nicht mitnehmen durfte. Obwohl Jimin mir sagte ich solle nur zugucken… ihm zu widersprechen war jedoch gefährlicher als diese schreckliche Kälte am Abend, deswegen nahm ich es so hin und hielt weiterhin die Augen offen.

Es dauerte tatsächlich nicht allzu lange und wir sahen einen Jogger kommen. Da das Opfer der einzige war, der um diese Uhrzeit hier joggen ging, gab es keine Zweifel dass das unser Zielobjekt war. 
Der Mann war groß, breitschultrig und muskulös. Durch die enganliegende Sportjacke die er trug, konnte man selbst in dieser Dunkelheit und auf diese Distanz die Brust-, Bauch- und Armmuskeln sehen. 

Eine Chance gegen Jimin hatte er trotzdem nicht. Dieser Junge war viel zu gut. Ich sah zu dem Killer, der sich die schwarze Maske über Mund und Nase zog und sich bereit machte aus dem Gebüsch zu springen. Er sah nochmal zu mir und sagte mit seinen Blicken dass ich hier bleiben sollte, was ich mit einem Nicken abtat.

Jimin zog sein Messer aus seinem Gürtel und sprang auch schon aus dem Gebüsch, als der Jogger an uns vorbei kam. Das Messer wurde von hinten an die Kehle des Opfers gedrückt und vom Hals weggezogen, sodass das Blut aus den Adern spritzte. So sollte es zumindest laufen, doch so kam es nicht. Der Mann schaffte es irgendwie, Jimin noch im letzten Moment auszuweichen. Jimin griff ins Leere und drehte blitzschnell das Messer in seiner Hand, sodass sich der Messerrücken zu ihm wandte. Er streckte seinen Arm zur Seite hin aus und ließ das Messer somit durch die Luft schneiden, mit dem Ziel den Brustkorb des Gegners aufzuschlitzen. Der Mann stolperte allerding wieder ein paar Schritte nach hinten, wodurch er ausweichen konnte. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete ich die Szene und setzte mich angespannt auf.

Sollte ich ihm helfen? Nein, Jimin hatte gesagt ich solle hierbleiben. Außerdem war er ein erfahrener Kämpfer, er würde schon klar kommen. Dennoch blieb ich angespannt und bereit zu helfen hinter dem Busch und beobachtete die Szene. Jimin drängte den Mann zurück und ich konnte sehen, dass er ihn nicht wirklich als starken Gegner sah. Ich um ehrlich zu sein auch nicht.

Als sich das Blatt jedoch wendete, spannte ich mich an. Das Zielobjekt schaffte es Jimin zu entwaffnen. Das Messer steckte jetzt mit der Spitze voran in der Erde, knapp einen Meter von den Kämpfenden entfernt. Ich wollte heraus sprinten und Jimin helfen, doch die Chance dass Jimin das ganze für sich entscheiden konnte lag noch nicht bei null, weshalb ich mich zwang die Füße still zu halten.

Also beobachtete ich die Szene nur weiter. Der Gegner schaffte es Jimin einen Schlag zu versetzen, der ihm den Atem raubte. Jimin ging auf ein Knie, während der Mann ein kleines Klappmesser aus seiner Hosentasche zog und es in Jimins Schulter versenkte. Der Killer stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus und der Mann drängte ihn weiter zu Boden. Jimin lag blutend am Boden, während der Mann über ihm kniete und ihm das Messer an die Kehle drückte. 

Ich merkte gar nicht wirklich, wie aus dem Gebüsch sprang und mir Jimins Messer griff, das noch in der Erde steckte. Der Mann war außer Atem und fragte mit zittriger Stimme: "Wer bist du? Was willst du von mir?" Dann entkam seiner Kehle ein gequälter Schrei und ein Keuchen, ehe er wie ein Stein zur Seite kippte. 

Das war das letzte was er tat, nachdem ich das Messer von Jimin unter seiner untersten Rippe versenkt hatte.

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738 Wörter

30082021

For Every ScarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt