일흔 둘 [72]

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Jimin

“Bring sie um und verscharr sie irgendwo im Wald.”, sagte Choe und schickte mich wieder aus seinem Büro. Nach einem kurzen Nicken verschwand ich und ging zum Wohnabteil. Ich zog mir meine Arbeitskleidung an, Yoongi sah mir dabei zu, da er auf meinem Bett lag. Er griff nach meiner Hand und zog mich zu sich, als ich an ihm vorbeiging. Sanft drückte er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und sagte: “Sei vorsichtig.” Ich lächelte ihn leicht an und nickte. “Immer.” Nochmal drückte ich ihm einen Kuss auf und verließ dann mein Zimmer. 

Mit einem lauten und tiefen Brummen heulte der Motor meines Motorrads auf und ich fuhr los. Ich fuhr durch die hellen Straßen von Seoul, bis ich in die Nähe des Ortes kam, an dem mein Opfer sich befand. Ich bog in eine Seitenstraße ab und stellte es hinter einem Gebäude ab. An der Regenrinne kletterte ich hoch auf das Flachdach des Hauses. Im Haus gegenüber war mein Ziel. Sie machte Musik und dort war ihr Studio. Ihre Musik war nicht wirklich erfolgreich und wirklich gut war sie auch nicht. Warum ich sie umbringen sollte wusste ich nicht, ich hatte nicht gefragt. Auch wenn es mich mittlerweile interessieren würde.

Ich holte mein Gewehr aus der Tasche und justierte den Schalldämpfer, bevor ich mich flach auf den Boden legte und auf den Ausgang zielte. Jetzt hieß es erstmal warten. Ich wusste dass sie in diesem Gebäude war, doch ich wusste nicht wann sie heim gehen würde. Lange dauerte es jedoch nicht, da kam die junge Frau mit kurzen blonden Haaren aus dem Haus. Sie ging in die Seitenstraße neben an und dann schoss ich. Sie fiel zu Boden und ich stand auf. Ich packte meine Sachen zusammen und rutschte wieder an der Regenrinne herunter. Anschließend schob ich mein Motorrad über die Straße zu ihr und setzte sie hinter mir auf das Bike. Damit sie nicht herunter fiel band ich ihre Hände vor mir zusammen.

Der Motor heulte auf und ich fuhr aus der Stadt raus in den Wald. Ich hasste es Leichen vergraben zu müssen, das war immer so viel Arbeit. Irgendwo mitten im Wald blieb ich stehen und schmiss die Leiche auf den Boden. Seufzend holte ich die Schaufel aus meiner Tasche und begann zu graben. Ich brauchte vielleicht eine Dreiviertelstunde bis ich ein Loch ausgehoben hatte das tief genug war. Die Leiche landete in dem Loch und das Loch wurde wieder zugeschüttet. Ich klopfte mir die Hände an meiner Hose ab, setzte mich wieder auf mein Bike und fuhr zum Quartier zurück. 

Ziemlich müde kam ich dort an, schwang meinen Arsch erstmal in die Dusche und dann in’s Bett zu Yoongi. Nachdem ich kurz erzählte wie es lief, machte ich die Augen zu und ruhte mich ein wenig aus. Lange jedoch nicht, denn es klopfte an der Tür. Ich schnaubte genervt auf und ging zur Tür, wo mich wieder mal Lees Visage begrüßte. “Was?”,fragte ich genervt. “Choe will dich sehen.”, sagte er nur und ging dann wieder. “Schon wieder? Kann der alte Sack mich nicht einmal in Ruhe lassen?”, murmelte ich leicht angepisst und seufzte dann. “Ich muss nochmal zu Choe.”, sagte ich zu Yoongi, der nur nickte. 

Vor Choes Bürotür blieb ich stehen und klopfte. Lee öffnete mir die Tür und ließ mich eintreten. Choe sah zu mir auf und sein Blick triefte vor falscher Wut und diabolischer Freude. “Wo ist das Mädchen, Jimin?”, fragte er. In Verwirrung zog ich eine Augenbraue hoch. “Im Wald begraben, wie von dir befohlen.”, antwortete ich. “Ich sagte du sollst sie lebend her bringen.” Noch verwirrter als vorher legte ich meine Stirn in Falten. “Du gabst mir den Befehl sie im Wald zu begraben, das habe ich getan.”
“Ich sagte ganz klar dass du sie her bringen sollst und zwar noch atmend.” Ich schüttelte den Kopf. Langsam bekam ich ein bisschen Angst, doch ich war mir sicher. “Ich bin sicher, du sagtest: ‘bring sie um und verscharr sie irgendwo im Wald’. Lee, du hast es auch gehört, richtig?”, fragte ich die Rechte Hand meines Onkels, in der Hoffnung er würde mir ein mal in meinem Leben helfen.

“Nein, der Boss sagte deutlich dass das Zielobjekt hier her gebracht werden sollte.” War klar dass er zu Choe hielt. “Wenn du den Job nicht richtig erledigt hast, dann muss ich das wohl bestrafen.”, sagte Choe und stand auf. Er versetzte mir einen Schlag und begann somit seine Prügel. “Jetzt geh.”, sagte er als er fertig war. Ich nickte und verließ sein Büro. Er hatte mir einen falschen Befehl gegeben. Deswegen auch diese diabolische Freude in seinen Augen, als ich sein Büro betrat; es war Vorfreude auf die Prügel die er mir verpassen konnte. Hoffentlich passierte das nicht nochmal.

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789 Wörter

02052022

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For Every ScarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt