스물 일곱 [27]

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Jimin

Yoongi war verschwunden, nachdem er Jin mit dem Abwasch geholfen hatte. Selbst ich, der seit einer langen Zeit kaum Emotionen verspürte, konnte sehen dass es ihm nicht gut ging. Er hatte dunkle Augenringe, schien die ganze Nacht nicht geschlafen zu haben. Ich saß noch ein Weile in der leeren Küche und merkte ein seltsames Gefühl in meiner Brust. Ein komischer Druck, der sich alles andere als gut anfühlte.

In mir kam der Gedanke auf, nach Yoongi zu sehen. Ich wusste nicht, woher dieser auf einmal kam. Auch nicht, ob es ein einfaches Bauchgefühl war oder etwas anderes, was mir in diesem Moment nicht in den Sinn kam. Mit diesem mulmigen, irgendwie erdrückenden Gefühl stand ich auf und lief die Treppen hoch. Mein eigentliches Ziel war Yoongis Zimmer, doch schon vor dem Bad hielt ich an.

Gedämmt von der Tür, hörte ich ein Schluchzen. Jeder war schon im Bett, also konnte das nur Yoongi sein. Ich verzog ein wenig mein Gesicht, da dieses seltsame Gefühl an Intensität gewann. Auch wenn es nicht viel war. Ich klopfte an die Tür und rief seinen Namen, doch ich bekam weder eine Antwort, noch wurde die Tür geöffnet. Der Gedanke dass er die Tür vielleicht nicht abgeschlossen hatte, kam mir in den Kopf und ich beschloss der Idee einen Versuch zu geben. Die Klinke war nach unten gedrückt und ich übte Druck nach vorne aus, doch die Tür öffnete sich nicht. Yoongi hatte also dran gedacht, abzuschließen.

Ein weiteres Mal klopfte ich an die Tür und rief erneut nach ihm, jetzt ein wenig heftiger und lauter. Wieder bekam ich keine Reaktion und dieses erdrückende Gefühl wurde stärker. Nochmal klopfte ich an die Tür. "Yoongi, nach die verdammte Tür auf!", rief ich, doch außer dem Schluchzen war nichts zu hören. 

Bis auf etwas metallisches, dass auf Keramikfliesen fiel. Eine Klinge die auf den Boden des Badezimmers fiel. Anschließend war auch kein Schluchzen mehr zu hören. Dieses Gefühl erdrückte mich und mich und mir lief es eiskalt über den Rücke. "Yoongi?!", rief ich erneut und klopfte heftig, doch wieder keine Antwort. Hatte er sich umgebracht? 

Die Unwissenheit, was hinter dieser Tür vor sich ging war zu stark. Ich musste in dieses Zimmer. Vor Kraft strotzend trat ich gegen die Tür, die mit einem lauten Krachen aus den Angeln flog. Vor mir auf dem Boden saß Yoongi. Als ich sah dass er es nicht blutüberströmt und in einer Lache aus seinem eigenen Blut tat, war dieses erdrückende Gefühl verschwunden. Zumindest zu einem großen Teil.

Ein klein wenig blieb, bei dem Anblick der sich mir bot. Der ältere saß zusammengekauert an der Wand, wimmerte leise vor sich hin und hatte seine Arme schützend um seinen Kopf gelegt. Seine Hände krallten sich in seine Haare und sein ganzer Körper zitterte. Neber ihm auf dem Boden lag ein Messer, an dem ein klein wenig Blut klebte, genauso wie an Yoongis linkem Arm. Die Wunde schien nicht tief zu sein, er hatte früh genug das Messer von seiner Haut genommen.

"Was machst du denn hier Ji- oh mein Gott, was ist passiert?", hörte ich Jin, bevor ich irgendetwas machen konnte. "Yoongi? Yoongi hey!", sagte er und kniete sich zu ihm. "Jimin, hol bitte JB." Ich nickte und ging zu unserem Arzt, der Yoongi sofort unter die Lupe nahm. Eine Weile sah ich mir das ganze noch an, bevor ich in meinem Zimmer verschwand. Normalerweise hatte ich keine Probleme einzuschlafen, doch ein Gedanke hielt mich noch eine ganze Zeit lang wach.

Was war das für ein Gefühl und warum bekam ich es?

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590 Wörter

17092021

For Every ScarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt