오십 [50]

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Yoongi

Nachdem Jimin einfach gegangen war, hatte ich den Trainingsraum noch aufgeräumt und war duschen gegangen. Ich hatte mir nichts weiter gedacht, mit seinem Abzug. Bei Jimin wusste man eigentlich nie so recht was los war, selbst wenn man ihn schon länger kannte. Am nächsten Tag merkte ich jedoch, dass etwas nicht stimmte. Beim Frühstück ignorierte er mich, sah mich mit dem Arsch nicht an. Ich versuchte ab und zu mit ihm zu reden, doch Fehlanzeige. 

Den Tag über hatte ich mir eine Serie angesehen und ein wenig über Jimin nachgedacht, bis ich zum Training musste. Ich fragte mich, ob er da war. Vielleicht war er angepisst und hatte eine Lust meine Wenigkeit zu trainieren. Gleich würde ich es herausfinden. 

Durch die Glaswand des Trainingsraums konnte ich schon erkennen dass Jimin sich aufwärmte. Ich betrat den Raum und begrüßte ihn, doch wieder bekam ich keine Antwort. Ich wärmte mich auf, ehe ich auf Jimins Anweisung wartete. "Mach 150 Liegestütze.", sagte er kalt. Ein wenig verwirrt hob ich eine Augenbraue. "Sind wir nicht schon über dieses Level hinweg?", fragte ich verwirrt und erntete kalte Blicke des jüngeren. "Wenn ich dir sage, du machst 150 Liegestütze, dann machst du 150 Liegestütze. Klar?"

Schnell nickte ich und legte mich auf den Boden, ehe ich mit den Armen hoch stemmte und wieder runter ging. Und das 150 mal. Danach verdonnerte Jimin mit zu 60 Klimmzügen. Er war angepisst, definitiv. Ich ließ mich wieder auf den Boden fallen und wollte ihn auf das gestern ansprechen, doch er wollte mich schlagen. "Woah!", stieß ich auch und sah den jüngeren erschrocken an. "Weniger reden, mehr verteidigen.", sagte er und wollte wieder zuschlagen, doch ich wich aus.

"Ich hab doch gar nichts gesagt!", rief ich aus, als ich einen Tritt von ihm abwehrte. "Wolltest du aber und ich bin mir sicher, es war etwas das ich gerade nicht hören will.", rief er zurück und trat zu, wodurch ich ein Stück nach hinten strauchelte. "Und jetzt halt die Klappe!"

Er war sauer. Ich wusste nicht genau warum, aber er war es und das machte es mir sehr schwer mich zu verteidigen. Es waren vielleicht zwölf oder dreizehn Runden, jedes mal schickte er mich auf den Boden. "Wir machen Feierabend.", sagte er dann kalt und ging. Ich schnaubte ein wenig beleidigt dass ich schon wieder alleine aufräumen musste, beließ es allerdings dabei. 

Im Wohnabteil ging ich erstmal duschen und legte mich nochmal hin. Das Training hatten wir heute vor das Abendessen gelegt, worum ich sogar sehr froh war, da ich am verhungern war. Ich schaffte meinen Arsch die Treppe runter in die Küche, wo Jin gerade abschmeckte. "Wärst du so gut schonmal den Tisch zu decken?", fragte er, ohne mich anzusehen. Mit einem Nicken bewegte ich mich auf die Hängeschränke zu und holte Teller heraus und fischte Stäbchen aus den Schubladen. 

Jimin kam die Treppen herunter und setzte sich an den Tisch. Ich stellte die Teller auf dem Tisch ab und fragte: "Hilfst du mir beim verteilen?" Doch er rührte sich nicht ein Stück. Er sah mich noch nicht einmal an. "Jimin?", fragte ich nochmal, doch er reagierte nicht. "Hey!", sagte ich etwas lauter und wedelte mit meiner Hand vor seinen Augen herum. Jimin ignorierte mich eiskalt. Und er tat es gut. Ich seufzte und verteilte die Teller alleine.

Die anderen trudelten ebenfalls ein, als Jin die zwei Töpfe mit Nudeln und Soße auf den Tisch stellte. Wir begannen zu essen und unterhielten uns viel. Nur Jimin saß still am Tisch und aß, wobei das ja auch nichts neues war. Als ich ihn ansprach, reagierte er jedoch immer noch nicht. 

Nach dem Essen räumten JB, Jin und Hoseok die Küche auf und der Rest verflüchtigte sich nach oben. Auch Jimin und ich. Ich fand es eigentlich nicht seltsam dass er mich ignorierte, manchmal war das eben so, aber mit der Sache von gestern und seinem Verhalten beim Training kombiniert, war es schon ein wenig suspekt. Ich wollte wissen, wie sehr er von mir angepisst war und dafür würde ich gleich mein Leben auf's Spiel setzen; wobei ich das sowieso schon getan hatte, wenn er wegen mir angefressen war.

Mit ein wenig Anlauf rempelte ich Jimin an. Mit Absicht, offensichtlich. Ich machte mich auf ein Donnerwetter gefasst, darauf dass er mich anschreien und verprügeln wollte, doch es kam nichts. Nicht die geringste Reaktion. Kein Anschnauzen, kein Kommentar, noch nicht mal ein böser Blick. Ich hatte reingeschissen. Ich hatte volle Kanne reingeschissen.

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740 Wörter

04032022

For Every ScarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt