Jimin
Ich lief in die Küche zu Jin. Er saß ruhig und mit geschlossenen Augen auf seinem Stuhl und trank eine Tasse Tee. Seine Haare waren nass, vermutlich weil er vor einer Viertelstunde noch duschen war. “Jin, hast du meinen Dietrich gesehen?”, fragte ich ihn, lehnte mich gegen den Stuhl der ihm gegenüber stand. “Der liegt in deiner Schublade.”, sagte er, seine Augen blieben zu. “Netter Versuch, da ist der nicht.” Ein wenig mürrisch musterte ich ihn. Jin öffnete seine Augen leicht und sah mich an. Sein Blick war skeptisch, weswegen ich genervt schnaubte. “Er. Ist. Nicht. Da. Du kennst mich, ich verlege nichts.”
Jin blickte nachdenklich zur Decke. “Stimmt, das war Namjoon.”, sagte er und sah wieder zu mir. “Und er nicht in deiner Schublade?” Ich schüttelte den Kopf und er klopfte mit dem Ringfinger gegen die Tasse, wodurch ein melodisches Klingen durch die Küche halte. Dann wurden seine Augen groß. “Er ist verloren gegangen.”, sagte er schließlich. Meine Augen weiteten sich. “Wer hat ihn verschlampt?”, fragte ich mit bedrohlichem Unterton. “Das sag ich lieber nicht, sonst ist die Person einen Kopf kürzer. Du kannst meinen haben, aber wofür brauchst du ihn denn? Es stehen heute keine Missionen an.” Grantig schnalzte ich mit der Zunge und krallte mich in die Stuhllehne. Ich sah von Jin weg, angepisst dass mein Dietrich verloren gegangen war und dass Jin etwas witterte.
“Und wehe du gehst jetzt mit den Worten: ‘musst du nicht wissen’!” Verdammt, er kannte mich zu gut. “Ich will Yoongi auf ein Date ausführen.”, gab ich grummelnd zu. Mit offenem Mund und großen Augen sah der ältere mich an, bevor er einen hohen Schrei abließ, aufsprang und mich umarmte. “Ahhhh ich freu mich so für dich!”; sagte er laut. "Jaja", sagte ich und schob ihn von mir weg. "Jetzt gib mir einfach deinen Dietrich."
Grinsend nickte er und ging nach oben. Ich seufzte und sah auf die Uhr. Halb zehn Uhr abend. Hoffentlich war Yoongi noch wach. Jin kam wieder die Treppen herunter und gab mir den Dietrich. Ich packte das kleine Ding mit einem 'danke' ein. "Also, was willst du mit Yoongi machen?", fragte er mich mit breitem Grinsen. "Ist das so wichtig?"
"Ja." Wieder seufzte ich. "Ich möchte mit ihm in die Eishalle." Jin hob eine Augenbraue. "In die Eishalle?" Ich zog meine Augenbrauen zusammen. "Ja. Warum dieser Blick?""Kannst du überhaupt eislaufen?"
"Keine Ahnung, das werde ich heute herausfinden.", sagte ich und zuckte mit den Schultern. "Wann willst du los?", fragte er. "Jetzt.", sagte ich und ging hoch zu Yoongi. Ohne anzuklopfen platze ich in sein Zimmer. "Mach dich fertig, ich will los.", sagte ich, was ihn fragend drein blicken ließ. "Hä?"
"Ich hab 'ne Überraschung für dich, jetzt komm und zieh dich an." Immer noch perplex sah er mich an, stand aber auf und zog sich an.Ich führte Yoongi aus dem Hauptquartier und durch die dunklen Straßen zu der Eishalle. Wir kletterten über den Zaun, Yoongi landete eher semi elegant. Als wir vor der Eingangstür standen holte ich den Dietrich aus der Tasche und wollte das Schloss knacken, doch Yoongi hielt mich davon ab. "W-warte. Die ist abgeschlossen. Wenn wir da reingehen ist das Einbruch."
Jetzt sah ich ihn perplex an. "Du hast zwei Menschen getötet und ich schon über hundert und du machst dir Gedanken über einen Einbruch?", fragte ich und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Still blickte er mir in die Augen. "Touche", sagte er nur und ließ mich weiter machen. Ich knackte das Schloss und öffnete für Yoongi die Tür. Er grinste mit den Worten "Was ein Gentleman" und ging hinein, ich folgte ihm.
Wir kamen in den Raum in dem die Schlittschuhe verliehen wurden. Yoongis Blick war erschrocken. "D-die Eishalle…?", fragte er. "Ja. Keine gute Idee?", fragte ich ein wenig unsicher. "D-doch, sicher… ich bin nur echt schlecht im Eislaufen." Sein Blick glitt über die vielen paar Schuhe und dann unsicher zu mir. Ich lächelte leicht. "Ich bin auch noch nie gefahren.", sagte ich und zuckte mit den Schultern.
Beide schnappten wir uns ein paar Schuhe in unserer Größe und zogen sie an. Im ersten Moment hatte ich meine Schwierigkeiten auf den dünnen Kufen zu laufen, doch ich gewöhnte mich nach einer Weile daran. Yoongi schien auch nach dem Weg zur Eisfläche etwas sicherer zu sein. Es war wirklich schön, wenn niemand hier war. Ruhig und leer. Perfekt für ein Date, glaube ich.
Ich öffnete die Tür in der Bande und ging aufs Eis. Es dauerte ein wenig bis ich mein Gleichgewicht fand, aber im Endeffekt hatte ich es es schnell drauf. Ich lief zwei Runden bis ich wieder an der Tür stand, wo Yoongi immer noch auf dem normalen Boden stand und mich mit einem verliebten Blick musterte. Ich spürte wie meine Wangen warm wurden und ich leicht lächelte. "Willst du mir nur zugucken, oder kommst du mit auf's Eis?"
Yoongi sah mich mit großen Augen an und begann zu stottern, ehe ich ihn einfach mit auf's Eis zog. Er ließ einen Schrei raus und klammerte sich an mich, während er wackelig versuchte sein Gleichgewicht zu halten. Ich hielt ihn unter den Armen um zu verhindern dass er fiel. "Okay, machen wir es ganz langsam." Vorsichtig stellte ich ihn wieder hin und nahm seine Hände. "Du musst einfach deinen Fuß nach hinten drücken und dich damit nach vorne schieben.", sagte ich was ihn nur ironisch lachen ließ. "Einfach, genau."
Leicht lächelte ich. "Komm, ich zeigs dir." Ich führte ihn zur Bande, damit er sich festhalten konnte, bevor ich ihm zeigte wie man es macht. Dann nahm ich seine Hand und zog ihn von der Bande weg. Er setzte meine Tipps um, doch sein Gleichgewicht konnte er trotzdem nicht halten. Ich wusste mir nicht zu helfen und lachte auf, als er nach hinten fiel und auf dem Boden lag mit allen vieren von sich gestreckt wie ein Seestern. Er sah zu mir und begann zu lächeln, ehe auch er laut zu lachen begann. Kurzerhand half ich ihm auf und wir fuhren gemeinsam ein paar Runden; meine Hand lag um seine Taille um ihn zu stützen.
Yoongi verlor wieder sein Gleichgewicht und fiel, doch dieses mal zog er mich mit auf die kalte Eisfläche. Ich lag auf seiner Brust und merkte wie meine Wangen rot wurden, als er mich mit verliebten Blick musterte. Mir gefiel es, wenn er mich so ansah. Er legte seine kalte Hand an meine rote Wange und streichelte sie sanft, ehe er mich zu einem Kuss runter zog. Für diesen Moment vergaß ich alles. Mein Leben als Mafia Killer, jeglichen Schmerz den Choe mir zugefügt hatte, sowohl körperlich als auch seelisch. Ich fühlte mich normal, wenn ich hier lag und ihn küsste und ich hatte das Gefühl, dass es Yoongi auch so ging. Das Date war wohl geglückt.
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1135 Wörter22042022
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For Every Scar
Fanfic[ABGESCHLOSSEN] Er lebte ein langweiliges, dafür aber auch ruhiges Leben; für ihn war es perfekt. Doch eines Nachts wird er entführt und das von der gefährlichtsen Mafia der Geschichte Koreas. "Diese Narben stehen für die Leben die ich genommen habe...